Ein neues Jahr im Römermuseum beginnt

Am Familiensonntag können Besucher:innen den Legionären der 1. Kohorte der 19. Legion bei der Herstellung und Pflege ihrer Ausrüstung über die Schulter schauen.
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  • Am Familiensonntag können Besucher:innen den Legionären der 1. Kohorte der 19. Legion bei der Herstellung und Pflege ihrer Ausrüstung über die Schulter schauen.
  • hochgeladen von Siegfried Schönfeld

Das neue Jahr begrüßt das LWL-Römermuseum in Haltern am See mit einem Programm für die ganze Familie. Zahlreiche Führungen und Mitmachaktionen geben einen Einblick in das Leben der römischen Soldaten, die vor 2.000 Jahren ihre Stützpunkte an der Lippe errichteten. Am Familiensonntag lassen sich die Legionäre der 1. Kohorte der 19. Legion bei der Herstellung ihrer Ausrüstung und der Materialpflege über die Schulter schauen.

Weihnachtsferienaktion für Kinder

In der zweiten Woche der Weihnachtsferien ( Donnerstag, 5.1. und Freitag 6.1.) bietet das Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) jeweils von 10.30 bis 12.30 Uhr eine Weihnachtsferienaktion für Kinder von acht bis zwölf Jahren an. Dabei erleben sie "Die Weihnachtsgeschichte einmal anders". Natürlich wird die klassische Geschichte aus dem Lukas-Evangelium vorgelesen. Doch was hat der dort erwähnte Kaiser Augustus mit Haltern zu tun und wie gelangten seine Befehle in die weit entfernten Teile des Römischen Reiches? Die Teilnehmenden gehen der Weihnachtsgeschichte aus römischer Perspektive auf den Grund und stellen ihre eigene "römische" Schreibtafel mit Siegelkapsel her. Die Materialkosten betragen 4 Euro pro Kind.

Am Sonntag (8.1.)

erfahren Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren bei der Führung "Als die Römer frech geworden" um 11 Uhr mehr über den Versuch, die römische Kultur und Lebensweise nach Germanien zu bringen. Mit der Niederlage über drei römische Legionen im Jahr 9 n. Chr. nahm der Versuch eine römische Provinz rechts des Rheins zu errichten, ein jähes Ende. In Haltern war eine der Legionen stationiert, die in dieser Schlacht untergehen sollte. Hier befand sich einer der wichtigsten Stützpunkte an der Lippe zur Zeit des Augustus. Zahlreiche römische Spuren, von Alltagsgegenständen über Ausrüstung und Bewaffnung, sind im Laufe der Zeit in den westfälischen Boden geraten und wurden bei Ausgrabungen wiederentdeckt. Sie zeugen von der hochentwickelten Kultur und Technik der Römer:innen.

Am gleichen Tag lädt die Schankwirtin Cynthia um 14 Uhr Familien mit Kindern ab acht Jahren zu einem Rundgang in römischer Begleitung durch die Dauerausstellung des LWL-Römermuseums ein. Cynthia ist Besitzerin eines römischen Wirtshauses und berichtet aus ihrer und der Sicht anderer Frauen, vom Alltag im Schatten der römischen Legion.

Am Familiensonntag (15.1.)

öffnen die Legionäre der 1. Kohorte der 19. Legion ihre Werkstatt. Sie präsentieren und arbeiten an ihrer Ausrüstung und Bewaffnung. In der Bastelaktion von 12 bis 14 und 15 bis 17 Uhr können Kinder selbst aktiv werden und für 3 Euro Materialkosten ihre eigenen, römischen Helme herstellen.

Um 11 Uhr streifen Familien mit Kindern ab neun Jahren gemeinsam "Mit Asterix durchs Römerlager Haltern". Die Führung stellt die reale Welt der Römer:innen der Comic-Antike gegenüber und zeigt, dass beide oft gar nicht so weit auseinanderliegen. Viele der römischen Werkzeuge, die in den Asterix-Geschichten dargestellt sind, finden im LWL-Römermuseum ihre Entsprechung in den ausgestellten archäologischen Originalen. Bei dieser Führung gilt es, Fiktion und Realität zu vergleichen.

Familien mit Kindern ab zehn Jahren tauchen um 14 Uhr in das "Alltagsleben römischer Legionäre" ein. Wie haben die römischen Soldaten vor mehr als 2.000 Jahren in ihrem gut gesicherten Stützpunkt in Haltern gelebt? Was trugen sie für eine Ausrüstung und was hatten sie im Gepäck, wenn sie zu Märschen ins germanische Umland aufbrachen? Im Fokus stehen Ausrüstung, Unterbringung und Versorgung der Legionäre in ihren Lagern an der Lippe.

Am Sonntag (22.1.)

stehen zwei Führungen auf dem Programm: Um 11 Uhr wandeln Familien mit Kindern ab acht Jahren "Im Schatten der Legion" durch die Dauerausstellung im LWL-Römermuseum. Eigentlich hatten Frauen und Kinder in einem Römerlager nichts zu suchen und doch haben sie ihre Spuren im römischen Haltern hinterlassen. Das Programm zeigt die römischen Legionäre von ihrer privaten Seite und spürt ihren Familien nach. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Spielzeug der Kinder. Darum bestimmt auch ein Würfel, welche Aspekte des Kinderalltags genauer unter die Lupe genommen werden.

Eine weitere Führung um 14 Uhr für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren widmet sich dem Thema Medizin und Hygiene im Römerlager. Wie sah die medizinische Versorgung der Legionäre in Haltern vor 2.000 Jahren aus? Wie konnten sie sich vor Krankheiten und Seuchen schützen? Für römische Legionäre waren Gesundheit und Fitness das höchste Gut. Um sie zu erhalten, gab es in jedem Legionärslager ein "Valetudinarium", ein Lazarett, mit gut ausgebildetem Personal. Ärztliche Instrumente wie Sonden, Spatel und Skalpelle erinnern an das Wirken der Ärzte zur damaligen Zeit.

Am Sonntag (29.1.)

um 11 Uhr heißt es für Familien mit Kindern ab zehn Jahren: "Erfolgreicher Feldherr gesucht!". Unter Kaiser Augustus stießen die römischen Legionen weit bis ins Innere Germaniens vor. Einer ihrer Feldherren steht im Zentrum dieser Führung und ist verantwortlich für die Bewegungen der Truppen. Aber wer war dieser Feldherr, Drusus, Tiberius oder Varus? Und war er wirklich so erfolgreich? Ausstellungsobjekte liefern "Puzzlesteine", die das Bild des Gesuchten mehr und mehr vervollständigen.

Bei der Führung "Spuren im Sand" um 14 Uhr erfahren Erwachsene, dass die römischen Militärlager an der Lippe nicht aus Stein, sondern aus Holz, Lehm und Erde gebaut wurden. Die Gebäude sind längst vergangen. Doch sie haben Spuren im Boden hinterlassen, die noch heute eine hohe wissenschaftliche Aussagekraft besitzen. Wie die Archäolog:innen die Spuren des römischen Lebens in Haltern finden, ausgraben und untersuchen, zeigt diese Führung.

Informationen

Für alle Veranstaltungen gilt: Zu zahlen ist der Museumseintritt, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre sind kostenfrei, öffentliche Führungen sind inbegriffen. Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen im Internet unter http://www.lwl-roemermuseum-haltern.de.

Da für das Ferienprogramm die Zahl der Teilnehmer:innen begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung unter 02364 93760 oder per E-Mail bei Call-Center.LWL-Roemermuseum_Besucherservice@lwl.org erforderlich.

Ab sofort gelten für den Museumsbesuch keine Zugangsbeschränkungen mehr. Das Tragen einer medizinischen Maske in den Innenräumen auf freiwilliger Basis wird weiterhin empfohlen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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