Ein "Kurzer" mit Drehzahl samt Tänzchen
Spaß in den Backen hatten einmal mehr die Löntroper Jungs: Seit 62 Jahren bringen sie die Menschen im Grenzgebiet zwischen Marl und Recklinghausen in ländlich-ausgelassene Stimmung und eröffnen mit ihrem Zug durch die Gemeinde die heiße Zeit des Karnevals.
Sie können’s nicht lassen: Die Löntroper Jungs marschierten wieder querfeldein durch die Gemeinde. Mit Pauken und Trompeten, Rasseln und Schifferklavier wandern die taten- und auf jeden Fall äußerst durstigen Gesellen unter Anführer „Koches“ Andreas Fromm in rund 60 Häuser ein und bringen mächtig Schwung in die Bude.
Ab neun Uhr in der Früh zieht das karnevalistische Völkchen durch die Bauernschaften von Löntrop, Korthausen und Bockholt, fordern „Her mit der Wurst oder den Eiern“ - aber auch Geld nehmen sie gerne, bevor die Kompanie dann in den Abendstunden zum jecken Schwof ins Pfarrzentrum St Marien in Marl-Lenkerbeck einkehrt.
Bis dahin muss aber eine Menge an Tradition bewältigt werden, die nicht jeder der „Zugvögel“ aufrecht übersteht. Allerdings sind die Karnevals-Wanderer auch bis zu acht Stunden auf dem Land unterwegs.
Kein Haus auf ihrem Weg wird verschont, steht vor dem Weiterwandern ein (bis ?) „Kurzer“ mit hoher Drehzahl und ein Tänzchen mit der Haus-Chefin auf der Sitten-Liste.
Eine gnadenlos harte Pappnasen-Prüfung - nicht nur für die jecken Junggesellen, die mit einer ausgeprägten Standhaftigkeit ausgestattet sein müssen. Halt Karneval pur und ohne doppelten Boden...
Jecken-Schmaus
Nach der Kräfte- wie Leber-raubenden Marathon-Karnevalstour bekommen die Löntroper Jungs stets ein Essen serviert. Und zwar aus den Lebensmitteln, die sie selbst eingesammelt haben. Diesmal bereiteten Bernhardine Rosengarten, Marlies und Sophie Kleverbeck wie Angelika Obeling Bratwurst mit Sauerkraut, Kartoffelpurree und hartgekochte Eier zu.
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
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