Die Macht der Veränderung - 12. Westfälische Kulturkonferenz thematisiert den Wandel in Kunst und Kultur

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Am Montag (30.10.) veranstaltete der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die 12. Westfälische Kulturkonferenz im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zum Thema Transformation im Kulturbereich. Über 500 Teilnehmer:innen, davon 200 online, setzten sich mit insgesamt 13 verschiedenen Aspekten des Themas auseinander. Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen gaben Impulse, berichteten von vorbildlichen Beispielen und stellten neue Arbeitsmethoden vor.

In der einführenden Podiumsdiskussion warb Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin, dafür, dass sich jede Organisation ehrlich die Frage nach ihrer Relevanz für die Gesellschaft stellen solle. "Nur wer sich offen und mutig den Herausforderungen stellt und dabei stets der Qualität seiner Arbeit Vorrang einräumt, wird auf Dauer im Kulturbetrieb bestehen. Dabei haben die großen Kultureinrichtungen sicherlich den Vorteil, eher Ressourcen dafür bereitzustellen. Dagegen können kleine Organisationen und Freie eher Neues ausprobieren. Ich wünsche mir, dass unsere Kulturarbeit insgesamt für unsere Gesellschaft relevant bleibt oder wird."

Die Kulturkonferenz vertiefte das Thema Transformation in drei Dimensionen: der menschlich-persönlichen, der strukturellen und der methodischen Dimension.

Die menschlich-persönliche Dimension von Veränderung wurde unter anderem im Forum "Cultural Leadership" behandelt. Dabei ging es um zwei Kernbereiche: um Haltung und um Verantwortung. Leiter des Forums war Prof. Dr. Martin Zierold vom Institut für Kultur- und Medienmanagement der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, der auch seine Kompetenzen als systemischer Coach und Berater für Cultural Leadership einbrachte. Zusammen erarbeiteten die Teilnehmer:innen, wie Führungskräfte ihr eigenes Handeln besser reflektieren und dadurch sinnvolle Veränderungen vorantreiben können.

Im Forum "Versprechen Partizipation" ging es um neue Wege, wie das Publikum in die Programmentwicklung eingebunden werden kann. Dr. Jörg Albrecht von der Burg Hülshoff - Center for Literature aus Havixbeck (Kreis Coesfeld) berichtete vom Brückenbauen zwischen Programm und Publikum am Beispiel seiner Lesebürger:innen.

Ihre Erfahrungen mit dem Co-Labor "Blackbox Archäologie" für digitale Museumsangebote schilderte Dr. Doreen Mölders vom LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne. Als drittes Beispiel sprach Milan Pešl vom Bruchwerk-Theater in Siegen (Kreis Siegen-Wittgenstein) über das offene Verständnis von Theater im Hinblick auf horizontale Strukturen sowie im Sinne eines Diskursortes.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Frage, wie die Finanzierung von Kulturprojekten verändert werden soll. Darüber diskutierten die Teilnehmer:innen im Forum "Der Weg zum ganzheitlichen Fördersystem". Hier skizzierte Sabine Modzel-Hoffmann, Leiterin des Kulturamts der Stadt Kempten/Allgäu, warum und wie die Stadt Kempten ihre Kulturförderung zum Jahr 2023 strategisch neu aufgestellt hat.

Die dritte Dimension widmete sich den Methoden, mit denen Veränderung gestaltet werden kann. Dazu gab es in dem Forum "Agilität im Besprechungsmanagement" einen praktischen Überblick über agile und digitale Methoden. Die Teilnehmer:innen konnten verschiedene Formate in kleinen Gruppen direkt ausprobieren.

Die Künstliche Intelligenz (KI) war Thema des Ausblicks. Prof. Dr. Christian Bauckhage vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS in St. Augustin referierte, wie Künstliche Intelligenz schon jetzt auch den Kulturbereich verändert. Bauckhage plädierte als Verfechter des Open-Science-Gedankens dafür, jetzt gemeinsam Regeln für den Umgang mit KI aufzustellen. Und zwar so, dass auch die Arbeit von Künstler:innen wertgeschätzt wird.

Westfälische Kulturkonferenz

Die Westfälische Kulturkonferenz ist über räumliche, fachliche und institutionelle Grenzen hinweg eine dialogorientierte Plattform für die gemeinsamen kulturellen Interessen in Westfalen-Lippe. Sie will Impulse für die Kulturentwicklung in der ganzen Region und gleichermaßen auch für die alltägliche Kulturarbeit vor Ort setzen. Die Konferenz richtet sich an alle Kulturakteur:innen in ganz Westfalen-Lippe und findet einmal jährlich statt.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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