Der Oktober im LWL-Römermuseum, Aktionstage und Ferienprogramm

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Im Oktober bietet das Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Haltern am See vor allem während der Herbstferien ein vielseitiges Programm rund um die Sonderausstellung "Rom in Westfalen 2.0". Die Ausstellung können Besucher:innen auf eigene Faust oder im Rahmen einer der zahlreichen Themenführungen für die ganze Familie erkunden. Die vielen Originalfunde, die Holz-Erde-Mauer und das neue römische Wachhaus vermitteln dabei einen Eindruck von dem Leben in einem römischen Militärlager. Zwei Aktionstage halten besondere Angebote bereit.

Herbstferien im LWL-Römermuseum

Die Herbstferienaktion "Alles geritzt..." findet in der ersten Ferienwoche am Donnerstag (6.10.) und in der zweiten Ferienwoche von Mittwoch bis Freitag (12., 13. und 14.10.) jeweils von 10 bis 12 Uhr statt.
Museumspädagogin Lisa Stratmann erläutert: "Auf Stein, Holz und Wachstafel hielten die Römer ihre Abmachungen fest. Kinder von acht bis zwölf Jahren können die originalen Schreibmaterialien im Museum entdecken und eine eigene Wachstafel herstellen."
Diese Wachstafel kann in der Schreibstube des römischen Wachhauses dann direkt zum Einsatz kommen. Es können auch Geheimbotschaften mit Tinte auf Papyrus geschrieben werden.
Da die Zahl der Teilnehmer:innen begrenzt ist, ist eine Anmeldung unter 02364 93760 oder per E-Mail bei Call-Center.LWL-Roemermuseum_Besucherservice@lwl.org erforderlich.

Rundgang in "römischer" Begleitung

Abseits der Ferienpfade geht es am Sonntag (2.10.) für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren um 11 Uhr mit der Sklavin Fortunata auf einen Rundgang in "römischer" Begleitung. Nach der Schlacht im Teutoburger Wald retten sich die überlebenden Römer:innen in das letzte Militärlager, das von den Germanen noch nicht überrannt worden war: Aliso. Hinter der mächtigen Wehrmauer sucht auch Fortunata Schutz. Wird die Mauer den Angriffen standhalten? Reichen die Vorräte? Kommt rechtzeitig Hilfe? Das erfahren die Besucher:innen beim Rundgang auf der Römerbaustelle Aliso im Schatten der 1:1-Rekonstruktion des Westtors mit Holz-Erde-Mauer.

Römer in Germanien

Um 14 Uhr startet die Themenführung "Als die Römer frech geworden 2.0: Auf Konfrontationskurs - Römer in Germanien" für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren. Vor 2.000 Jahren schickte Augustus drei Legionen nach Germanien. Beim Rundgang durch die aktuelle Sonderausstellung "Rom in Westfalen 2.0" entdecken die Besucher:innen die verschiedenen Stationen eines solchen Feldzugs. Anhand von Funden und Mitmachstationen werden Erkundung, Lagerbau und Belagerung erfahrbar gemacht.

Am Sonntag (9.10.)

stehen zwei Führungen für Erwachsene und Kinder auf dem Programm: Um 11 Uhr bewegen sich die Besucher:innen "Im Schatten der Legion". Eigentlich hatten Frauen und Kinder auf Feldzügen nichts zu suchen. Bei dieser Führung erfahren Familien mit Kindern ab sechs Jahren, wo sie dennoch im Römerlager Haltern zu finden waren. Wie sind sie mit den Legionären nach Westfalen gekommen und was machte ihren Alltag aus? Ein Schwerpunkt der Führung liegt auf dem Spielzeug der Kinder.

Im Anschluss geht es um 14 Uhr mit der Führung "Vor Ort in Aliso 2.0" weiter. Im Mittelpunkt dieses Rundgangs für Erwachsene und Kinder ab acht Jahren steht die römische Bautechnik. Einige Handwerks- und Vermessungstechniken können die Besucher:innen im Museum selbst ausprobieren, bevor es auf die Römerbaustelle Aliso geht. Hier lassen das Westtor mit Holz-Erde-Mauer und das neue Wachhaus römische Baukunst lebendig werden.

Am Familiensonntag (16.10.)

stehen gleich drei Veranstaltungen auf dem Programm. Um 11 Uhr geht es für Kinder von fünf bis sechs Jahren bei der Führung "Kalle, der Baumeister" auf Entdeckungstour über die Römerbaustelle Aliso. Der Museumsmaulwurf zeigt den kleinen Besucher:innen das neue "römische" Wachhaus und erklärt, wie vor 2.000 Jahren ohne Bagger und Bauschaum ein Gebäude entstand.

Anschließend lernen um 14 Uhr Besucher:innen ab zehn Jahren den Lebensalltag in einem römischen Militärlager kennen. Unter dem Motto "Unter dem Adler: Unterwegs nach Germanien" erfahren sie, wie die Röme:rinnen in Haltern gewohnt, gehandelt und gekämpft haben. Kleine praktische Aufgaben bringen Erwachsenen und Kindern den Legionärsalltag in Germanien näher. Von 12 bis 14 Uhr und von 15 bis 17 Uhr findet für Kinder ab sechs Jahren die Bastelaktion "Graffiti to go" statt (Kosten: 3 Euro). Die Teilnehmenden könnten hier ihren eigenen Leinenbeutel mit Motiven der aktuellen Sonderausstellung gestalten.

Am Sonntag (23.10.)

bietet das LWL-Römermuseum um 11 Uhr den Rundgang "Von Adlern, Maultieren und Skorpionen" an. Der Rundgang versetzt die Teilnehmenden 2.000 Jahre zurück in die Zeit, als sich die Römer:innen auf nach Germanien machten. Was hat sie hierhergeführt und was haben sie in Haltern erlebt? Das erfahren Besucher:innen ab sechs Jahren bei dieser Führung ebenso wie Details zur römischen Legion, römischem Handel und Handwerk.

Die Führung "Verschiedene Kulturen - gemeinsame Grenzen. Römer und Germanen an Rhein und Lippe" erwartet Besucher:innen ab 14 Jahren um 14 Uhr. Bei diesem Programm erfahren Interessierte mehr über das Leben und den Alltag der Menschen, die vor 2.000 Jahren durch einen Flusslauf getrennt wurden, was die Motivation der Römer für ihre Feldzüge war und wie sich die Germanen verhielten.

Landesausstellung "Rom in Westfalen 2.0" schließt

Am 30. Oktober um 11 Uhr startet der letzte Tag der Landesausstellung im LWL-Römermuseum mit der öffentlichen Führung "Unvergleichliches vergleichen: Militäreinsatz früher und heute".
Beucher:innen haben letztmalig die Möglichkeit, mit auf den römischen Feldzug nach Germanien zu gehen. Der Besuch der Schau "Rom in Westfalen 2.0" mit ihren vielen Mitmachstationen kann durch die e App "Wer wird Legionär" und die Entdeckerkarte "Tierisch gefragt" für Familien mit Kindern ergänzt werden. Vielleicht treffen Besucher:innen auf einen echten römischen Legionär der museumseigenen Römer-Cohorte bei der Mauerwache.
Der Tag schließt um 17 Uhr mit einem öffentlichen Vortrag. Zum Thema "Legionäre und Bundeswehrsoldaten: Militäreinsätze früher und heute" spricht Prof. Dr. Michael Epkenhans. Er ist Experte für Militärgeschichte und beleuchtet in seinem Vortrag die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen moderner und antiker Kriegsführung. Er gibt auch Einblicke in die Ursachen von Militäreinsätzen und die Folgen für die Soldat:innen. Der Vortrag ist kostenfrei.

Sonderausstellung in Haltern "Rom in Westfalen 2.0"

Mit der Sonderausstellung "Rom in Westfalen 2.0" erhält das LWL-Römermuseum in Haltern am See ein Update. Bis zum 30. Oktober 2022 ist sie als Teil der Archäologischen Landesausstellung "Roms fließende Grenzen" zu sehen. Die Sonderausstellung zeigt den Prolog zur Entstehung des Niedergermanischen Limes. Die Besucher:innen begeben sich in das Westfalen vor 2.000 Jahren und schlüpfen dazu in verschiedene Rollen, wie die eines Pioniers. Aktuelle Funde, wie ein Legionärsdolch mit Gürtel und zwei Römerhelme, werden erstmals ausgestellt.

Auf der Römerbaustelle Aliso

ist in den vergangenen Monaten ein neues "römisches" Wachhaus entstanden. Dieses ist für Besucher:innen seit Anfang August zugänglich. Zudem können sie hier demnächst die letzten Stunden des römischen Militärlagers im deutschlandweit ersten "Römer-Escape-Room" nacherleben.

Archäologisches Landesausstellung NRW "Roms fließende Grenzen"

"Roms fließende Grenzen" ist ein Gemeinschaftsprojekt des NRW-Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR), dem Landesverband Lippe und der Stadt Köln. Die "Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen" präsentiert seit September 2021 bis Oktober 2022 neue Forschungsergebnisse zum Leben am und mit dem Niedergermanischen Limes. Unter dem Titel "Roms fließende Grenzen" machen sechs Museen an den fünf Ausstellungsstandorten Detmold, Xanten, Bonn, Haltern am See und Köln mit spektakulären Neufunden, Modellen und Aktionen den Alltag in der Provinz Niedergermanien und den angrenzenden Gebieten lebendig. 

Für alle Veranstaltungen gilt: Zu zahlen ist der Museumseintritt, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre sind kostenfrei, öffentliche Führungen sind inbegriffen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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