"Das Leben mit Humanität meistern" - LWL verleiht Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis an Cornelia Funke

Autorin Cornelia Funke. | Foto: LWL/Gerharz
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Donnerstag (3.12.) in Oelde (Kreis Warendorf) seinen mit 12.800 Euro dotierten Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis an die in Dorsten (Kreis Recklinghausen) geborene Autorin Cornelia Funke verliehen. Eine neunköpfige Jury hatte den "Westfälischen Literaturpreis" der weltbekannten Erzählerin und Autorin zuerkannt.

"Cornelia Funke ist eine hinreißende und kunstvolle Erzählerin. Sie versteht es, Leser jeden Alters in verschiedenste Fantasiewelten eintauchen zu lassen", so LWL-Direktor Matthias Löb in seiner Laudatio. "Ihre spannenden Bücher sind ein Plädoyer für die Macht der Fantasie, die in die Lage versetzt, selbst widrigste Lebensumstände mit Humanität zu meistern. Einer Humanität freilich, die nichts mit einer schön geredeten, heilen Welt oder Realitätsflucht zu tun hat. Die Figuren der Cornelia Funke stehen mitten im Leben und müssen sich beweisen."

Für Cornelia Funke sei Fabulieren die größte menschliche Freiheit. Lesen und Schreiben verbinde sich bei ihr auf höchst produktive Weise. Löb: "Die Vorliebe für Märchen teilt die Autorin mit der Namensgeberin des Preises, Annette von Droste-Hülshoff."

Cornelia Funke wurde 1958 in Dorsten geboren. Sie ist ausgebildete Pädagogin und Kinderbuchillustratorin, was sie dazu anregte, selbst Kinderbücher zu verfassen. Mittlerweile liegt die Gesamtauflage ihrer Bücher bei über 20 Millionen Exemplaren, sie wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Matthias Löb: "Mit dem "Herrn der Diebe", der "Tintenwelt"-Trilogie und ihrer "Spiegelwelt"-Serie hat sie sich in die Herzen unzähliger Kinder und Jugendlicher weltweit geschrieben. Und wenn viele Jugendliche und nunmehr junge Erwachsene erkannt haben, dass Bücher zu lesen keine lästige Pflicht sein muss, dass Lesen vielmehr Freude bereiten und die eigene Handlungskompetenz erweitern kann, liegt dies nicht selten daran, dass sie die Kinder- und Jugendbücher von Cornelia Funke begeistert gelesen haben." Das "Time Magazine" hat sie 2005 zu den 100 weltweit einflussreichsten Persönlichkeiten gezählt.

Die seit dem Jahr 2005 in Los Angeles lebende Autorin wurde für ihre Arbeiten mit zahlreichen Stipendien und Auszeichnungen geehrt. Im Jahr 2008 wurde ihr neben dem Bundesverdienstkreuz am Bande auch der Bambi in der Kategorie Kultur verliehen. 2009 erhielt sie den Jacob-Grimm-Preis. Neben dem Schreiben engagiert sie sich für zahlreiche soziale Projekte, so ist sie unter anderem offizielle Patin des Kinderhospizes Bethel für sterbende Kinder und eine der deutschen Botschafterinnen der UN-Dekade Biologische Vielfalt.

Der LWL verleiht seinen Literaturpreis seit 1953 alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Konrad-von-Soest-Preis (bildende Kunst) und dem Hans-Werner-Henze-Preis (Neue Musik).

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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