Straßennamen in Drewer erklärt
Bürgerstiftung setzt Projekt "Straßengeschichten" fort

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Neue Zusatzschilder zur Erklärung von Straßennamen gibt jetzt es in Drewer-Süd. In der Gartenstadt an der Feuerwache hat die Marler Bürgerstiftung neue Legendenschilder angebracht. Möglich macht dies eine Anwohnerin aus Drewer-Süd.

Es werden immer mehr: blau-weiße Legendenschilder, die am Straßenrand interessierte Passanten über Marler Wegebezeichnungen informieren. Mit der Wendlandstraße, der Straße „Neue Schlenke“ und der Herzlia-Allee sind jüngst drei weitere Namen dazugekommen. Die neuen Schilder wurden nun von der Bürgerstiftung enthüllt. Mit dabei war auch Gertrud Lüken, die das Projekt mit einer Spende unterstützt hat. „Ich selbst habe durch die Schilder Neues erfahren. Natürlich kenne ich die alte Schlenke und das Wendland, aber die weiteren interessanten Informationen drumherum waren mir bisher nicht bekannt.“, so die Anwohnerin.

An sechs Stellen geben die Tafeln Auskunft über Geschichte und Hintergründe. Die Wendlandstraße reiht sich in die Sammelbezeichnungen deutscher Landschaften in Drewer- Süd ein. Dass dabei das Wendland in Niedersachsen Namenspate ist, dürfte jedem klar sein. Woher allerdings die Region selbst ihren Namen hat, wissen nur wenige. Das Schild klärt auf: Es war die alte Bezeichnung „Wenden“ für slawische Volksstämme, welche sich vor Jahrhunderten an der Elbe niederließen, die wiederum dem Landstrich seinen Namen gab. Für Gertrud Lüken als Anwohnerin war schnell klar, dass natürlich auch „ihre“ Straße solche Infoschilder erhalten soll.

Deutlich lokaler geprägt ist der Name „Neue Schlenke“. Die Straßenbezeichnung erinnert an die ehemalige Schlenkesiedlung in Brassert, die im Zuge der geplanten Westerweiterung des Chemieparks aufgegeben wurde. Die Siedlung verschwand, von ihr ist nichts mehr geblieben. Die Erinnerung blieb jedoch – u.a. in Form des Straßennamens. Historiker Matthias Pothmann: „Mit dem Namen sollte für die Anwohner ein Stück Heimat hinübergerettet werden von der alten in die neue Siedlung. Der Name war und ist Ausdruck lokaler Verbundenheit.“ Ursprung des Namens „Schlenke“ war im Übrigen eine kleine Flussbiegung im dortigen Dümmerbach.

Auch bei der Herzlia-Allee geht es um Verbundenheit, allerdings um internationale mit der israelischen Stadt Herzlia. Mit der Stadt am Mittelmeer unterhält Marl seit 1981 eine Städtepartnerschaft. 1982 wurde das südliche Teilstück der Rappaportstraße entsprechend umbenannt. Bei der Enthüllung äußerte Gertrud Lüken einen Wunsch: „Das ist so ein schönes Projekt. Es wäre doch toll, wenn andere Anwohner ebenfalls mitmachen.“

Autor:

Pasch Gregor aus Marl

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