Bergbautradition und Musik im Erzschacht. Das war die ExtraSchicht 2023 in Marl
Bei allerbestem Wetter kamen hunderte Besucherinnen und Besucher zur ExtraSchicht im Erzschacht. Neben der Musik spielte der Bergbau selbst die Hauptrolle in der Nacht der Industriekultur.
Die ExtraSchicht war dieses Jahr nicht zum ersten Mal in Marl. Allerdings feierte der Erzschacht seine Premiere als Austragungsstätte. Und er hat sich herausgeputzt: Neben der von verschiedenen lokalen Bands und Musikgruppen bespielten Bühne gab es verschiedene Stände mit Verpflegung und Kunsthandwerk zum Bergbau-Thema. Ehemalige Bergbau-Beschäftigte führten durch die Ausstellung im Bergbaumuseum der ehemaligen Schachtanlage. Zusätzlich wurden Museum und Förderturm bei hereinbrechender Dunkelheit stimmungsvoll beleuchtet.
MUSIKALISCHE VIELFALT
Auch musikalisch wurde einiges geboten, die Bandbreite war enorm: Neben der Big Band des jungen Blasorchesters Marl sorgten die Coverband „Sixxpack“, die Bluesrocker von „Bring Your Own Beer“, das Akustik-Duo „Pott-Unplugged“ und die Rockband „The Productives“ für Stimmung im Publikum. Ein Highlight war die „Bergkapelle Auguste Victoria“, die mit dem Steigerlied das Publikum zum Mitsingen animierte und für das ein oder andere vor Rührung feuchte Auge sorgte. Der späte Abend klang dann mit einem Set von DJ Vain aus.
Janusz Turoǹ, Mitorganisator der Veranstaltung, zeigte sich zufrieden: „Es war eine tolle Veranstaltung. Wir sind glücklich darüber, dass das Publikum den Erzschacht als neue Spielstätte der ExtraSchicht so begeistert aufgenommen hat.“
EXTRASCHICHT
2001 begann die Erfolgsgeschichte der ExtraSchicht, die mittlerweile in der gesamten Metropole Ruhr stattfindet. Die jährliche Nacht der Industriekultur hat es sich zur Aufgabe gemacht, das industriekulturelle Erbe der Region zu feiern und für alle sichtbar zu machen. So entstand ein städteübergreifendes Netzwerk, welches ehemalige Industrieanlagen, Museen und Landmarken auf ganz unterschiedliche Weise zu neuem Leben erweckt.
ERZSCHACHT AV 4/5
Die ehemalige 1928 bis 1932 erbaute Doppelschachtanlage des Bergwerkes Auguste Victoria in Marl Drewer wurde bereits Mitte der 1960-er Jahre fördertechnisch aufgegeben. Aus grubenwassertechnischen Gründen wurde der Schacht vier noch bis 1999 bewirtschaftet. Einzigartig ist, dass an diesem Standort von 1936 bis 1962 parallel zum Steinkohleabbau Blei-Zink-Erzabbau betrieben wurde. Circa 450.000 Tonnen Blei und Zink sowie 250 Tonnen Silber wurden hier gewonnen.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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