40 Jahre Tatort: Marler Meinungen, 2. Teil
Manche Themen lösen besonders starke Resonanz aus. So waren die Reaktionen auf die Stadtspiegel-Nachfrage unter bekannten Marler Bürgerinnen und Bürgern, welchen „Tatort“ sie am meisten schätzen, noch stärker als erwartet. Darum an dieser Stelle weitere Meinungen zur Kult-Serie, die jetzt seit 40 Jahren Zuschauer fesselt.
CDU-Stadtverbandsvorsitzende Anke Ronge berichtet: „Mein erster ,Tatort‘ war der mit Schimanski. Heute ist Axel Prahl vom ,Tatort Münster‘ mein Lieblingskommissar, denn ich kenne die Drehorte in Münster und Umgebung, da ich in Münster studiert habe. Zusammen mit Jan-Josef Liefers verbinden sich Komik und Spannung.“
Peter Hofmann, Abfallberater beim ZBH Marl: „Na klar bin ich Tatort-Fan. Meine Frau und ich mögen Krimis. Tatorte gehören dazu. Früher haben wir sehr ausgewählt und längst nicht alle Tatorte besucht. Inzwischen verfolgen wir aber alle Ermittler bei ihrer Arbeit. Gerne sahen wir Kommissar Finke (Klaus Schwarzkopf) aus Kiel. Wenn ich mich recht erinnere, hat er ja auch den Klassiker-Fall ,Reifeprüfung' mit Christian Quadflieg und Nastassia Kinski aufgeklärt!“ (Stimmt.) „Wen ich auch heute nicht einschalten würde, ist Schimanski. Er war mir stets zu derb in seiner Art und Ausdrucksweise. Ich konnte mir nie vorstellen, warum diese Figur stellvertretend für den ,Ruhri‘ stehen sollte.“ Hofmann macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Beneidet habe ich aber immer die Stadt Duisburg, weil sie ja in jedem Abspann als Drehort erwähnt wurde (dabei sollen die meisten Szenen in Köln gedreht worden sein). Als ich noch Pressesprecher der Stadt Marl war, träumte ich davon, dass Marl auch Tatort sein könnte - und in jedem Abspann dankend erwähnt. Aktuell stehe ich - wie alle - auf das Gespann Professor Boerne und Kommissar Thiel.“
Birgit Spletzer-Kyas, Tänzerin und Sprecherin des TSV Schwarz-Silber Marl: „Ich schaue mir selten Krimis wie den ,Tatort‘ an. Wenn schon dieses Genre, dann die dunkel-düsteren skandinavischen Produktionen oder action- und blutgeladenen Thriller. In den grauen Vorzeiten ohne Privatfernsehen gab es allerdings Sonntag Abend nur die Wahl zwischen ,Tatort‘ oder nichts. Damals habe ich auch regelmäßig diese Serie geschaut. Meine Lieblingskommissare kamen aus Düsseldorf (Flemming, Koch, Ballauf) und München (Batic und Leitmayr – die es ja immer noch gibt). Die Schimanski-Tatorte waren allerdings selbst bei Nicht-Ruhrgebietlern Kult. Spezielle Folgen sind mir nicht im Gedächtnis geblieben, wohl aber viele Musikstücke bekannter und weniger bekannter Musiker.“
Jürgen Plöpst (SCI Detektei): „Ich sehe jede Krimiserie als Unterhaltung und Entspannung in der Freizeit. Meine Favoriten sind derzeit die Ermittler aus Münster mit Prahl und Liefers. Hier ist eine gelungene Mischung aus Spannung, interessanten Fälle und einer mutigen Naivität, die gleichermaßen dazu beiträgt, dass dieses Team nicht langweilig ist. Die Folgen aus Hamburg (Kurtulus) und Köln (Bär und Behrendt) sind teilweise sehr nah an der Realität. Dies ist zwar aufklärend, dennoch mehr anspannend als entspannend. Trotzdem richtig gut. Richtig schwere Kost kann man von den Berliner (Racke, Stark) und Stuttgarter Teams (Müller, Bootz) erwarten. Weniger Action, jedoch tiefgründige Fälle. Was mich wiederum sehr anspricht.“
Immer wieder sehenswert findet er die WDR-Wiederholungen mit Folgen aus dem Ruhrpott, also Schminanski und Haferkamp (Essen). Und der Detektiv kritisiert: "Im Fernsehen kommen Detektive oft schlecht weg, sie werden nur als ,Schnüffler' deklariert."
Autor:Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein |
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