3 x Marl: Kann man diese Stadt lieben?
Was macht viel mehr Spaß als Mathe oder Englisch? Theaterspielen. Damit beschäftigen sich in diesen Tagen unter der Regie von Ines Habich 25 Mädchen und Jungen von drei weiterführenden Schulen in Marl.
Um ihre Heimatstadt geht es inhaltlich: „3 x Marl - Keine Liebeserklärung. Aber ein Bekenntnis.“ Es ist ein gemeinsames Theaterprojekt der Günther Eckerland Realschule, der Hauptschule an der Wiesenstraße sowie dem Gymnasium im Loekamp.
Besuch im „Trainingslager“: Am Wochenende starteten die Vorbereitungsarbeiten in der Halle der Hauptschule an der Wiesenstraße.
Zuerst werden die kleinen grauen Zellen strapaziert: Wie lebt es sich heute in einer Stadt, die in den 60er Jahren noch als städtebauliche Meisterleistung gefeiert wurde? In einer Stadt, die für ihre Jugend nur die besten Perspektiven gesehen hat? Was ist übrig geblieben von der Tatkraft und dem großen Elan, mit dem man damals in die Zukunft geblickt hat? Die jungen Herren und Damen haben sich diesen Fragen gestellt und kommen nun zu Wort: Sie erzählen, wie sie leben und was sie lieben, und wie es ist, im Schatten der millionenschweren Rathaus-Türme erwachsen zu werden.
Klares Bekenntnis zur Heimat
Aus ihren Antworten ist unter der Leitung der Regisseurin Ines Habich ein Theaterstück entstanden, das aus einer ganz besonderen Perspektive den Blick auf Marl wirft. Junge Menschen erklären, was sie klasse finden und was echt mies ist, wovon sie träumen und was sie sich erhoffen.
Am Donnerstag, 6. Februar, werden sie gemeinsam ab 19 Uhr auf der Bühne des Theater Marl und erzählen: Von einer Kindheit auf dem Sibeliusspielplatz, und den ersten lebenslangen Narben. Von einer Jugend, in der plötzlich alles schwieriger geworden ist, und in die der Wechsel auf die weiterführenden Schulen tiefe Gräben gerissen hat. Der Eintritt zu diesem Event ist frei.
„Sie blicken in die Zukunft, von welcher der Vater sagt, dass es sie in Marl nicht gibt“, erklärt Ines Habich. (Portrait über die Regisseurin auf unserem Internetportal: www.lokalkompass.de/ 326237)Dieses Stück ist keine Liebeserklärung an die Stadt Marl - und dennoch ein klares Bekenntnis zur eigenen Heimat.
Autor:Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.