Meine Jagd nach dem Kometen
Der Komet Neowise (C2020/F3) fasziniert
Alle paar Jahre oder Jahrzehnte kommt mal ein Komet der Erde so nah, dass der mit bloßen Augen gesehen werden kann. So ist das auch mit diesem, der vielleicht erst wieder in fast 7000 Jahren hier vorbei schaut. Drum heißt es gerade jetzt die zur Zeit spärlichen, wolkenfreien Tage zu nutzen, um ihn zu erwischen. Ist auch nicht immer ganz so einfach, da er sehr tief über dem Horizont zu finden ist und man dafür eine frei Sicht in den Norden benötigt.
Hier, wo ich wohne, gibt es den Chemiepark Marl, der von meiner Wohngegend aus genau zwischen mir und Neowise liegt. Das Streulicht von solch großen Industrieanlagen führt zu Lichtsmog und somit zu einer schlechteren Sichtbarkeit des dunklen Nachthimmels mit seinen Sternen und Kometen. Verlässt man das Ruhrgebiet von hier aus Richtung Norden oder Westen, sieht das Ganze schon besser aus. Daher führt mich mein Weg auch immer wieder gerne in die Westruper Heide, wo man einen wunderbaren Nachthimmel in unmittelbarer Nähe beobachten kann (nur nicht zurück blicken, da ist dann wieder der Chemiepark).
Nun etwas genauer zu meinen Bilder: in der ersten Nacht wählte ich den Marler City See in der naiven Hoffnung, dort den Kometen nahe den Rathaustürmen fotografieren zu können. War ein netter Spaziergang und ich hatte mich dann nur für den Mond entschieden.
In der darauf folgenden Nacht versuchte ich in der Polsumer Gegend mein Glück, konnte ihn aber nicht finden, da in seiner Sichtlinie Wolken durchzogen. In guter Hoffnung bin ich dann in die Westruper Heide gefahren. War mal wieder sehr schön dort und ein paar Fotos konnte ich auch machen. Aber auch dort versperrte die ganze Zeit ein Wolkenband die Sicht auf Neowise.
In der dritten Nacht wollte ich nur ein wenig raus und fuhr zu dem Ort, von dem aus ich Neowise über Alt Marl fotografiert habe (die Kirchturmspitze von St.Georg findet man auch auf dem Foto).
Schöne Grüße an dieser Stelle an den netten jungen Mann, der sich dazu gesellte, als ich gerade das erste Probefoto gemacht hatte. Er packte dann sein Stativ mit Kamera aus und so war es nicht ganz so einsam dort am Feldesrand.
In der vierten und bisher letzten Nacht suchte ich mir direkt die Westruper Heide aus. Die Sicht war wegen Diesigkeit wirklich schlecht, so dass ich Neowise nur sehen konnte, weil ich genau wusste, wo er war (dazu benutze ich die ziemlich geniale App Star Walk 2). Das machte das finden durch das Objektiv zu einem Geduldsspiel. Dort entstand dann das letzte Foto.
Allen Kometenjägern und Nachteulen viel Spaß und Erfolg bei der Suche
Autor:Andreas Mix aus Marl |
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