Zwei Reederei-Mitarbeiter verhinderten die Vergewaltigung einer Frau am Kanal
Mutig, schnell und selbstlos haben sie gehandelt - und das verdient eine besondere Anerkennung: Zwei Besatzungsmitglieder eines Reederei-Schiffs haben im August am Dortmund-Ems-Kanal in Greven eine Vergewaltigung verhindert. Als sie sahen, wie eine Frau am Ufer von einer männlichen Person körperlich angegangen wurde, legten sie kurzerhand an und eilten zur Hilfe.
Ehrung
Für ihren vorbildlichen Einsatz sind sie jetzt durch den Landrat des Kreises Steinfurt, Dr. Martin Sommer, sowie durch den Leiter der Kreispolizeibehörde Steinfurt, Jörg Voigt, persönlich geehrt worden. "Dass die Frau aus dieser gefährlichen Situation gerettet und in Sicherheit gebracht wurde, haben wir Ihnen zu verdanken", erklärte Dr. Sommer in den Räumlichkeiten der Reederei an der Schleuse in Spelle (Niedersachsen). Dort nahm Schiffsführer Michael Trotz aus Berlin - auch stellvertretend für seinen Kollegen, einen Facharbeiter für Wasserstraßenbau - die Ehrung sowie ein Präsent aus dem Kreis Steinfurt entgegen. Im August hatten die beiden Männer nicht lange gezögert und die betroffene Frau - die mit ihren Hunden am Kanalufer spazieren ging - aus der Notsituation befreit. Die Retter, die damals mit einem Transportboot von Venhaus in Richtung Münster unterwegs waren, hatten vom Wasser aus beobachtet, wie die Geschädigte etwa auf Höhe der Brücke Landskrone von einem Mann verfolgt und anschließend zu Boden gerissen wurde.
Verfolgung des flüchtenden Täters
Daraufhin wendete Michael Trotz das Schiff auf dem Wasser und legte am Steinufer an. Sein Kollege sprang von Bord und nahm - auf Socken - die Verfolgung des nun flüchtenden Täters auf. Er fasste ihn und hielt ihn fest, bis die Polizei am Tatort eintraf. Michael Trotz kümmerte sich um die verletzte und sichtlich mitgenommene Frau. Durch das beherzte Eingreifen der beiden Reederei-Mitarbeiter wurde nicht nur Schlimmeres verhindert. Auch konnte der Täter noch vor Ort dingfest gemacht werden.
Zivilcourage
Michael Trotz und sein Kollege haben Mut und Zivilcourage bewiesen. Im Namen der Bürgerinnen und Bürger des Kreises Steinfurt sprachen deshalb Landrat Dr. Martin Sommer und Jörg Voigt, der Leiter der Kreispolizeibehörde Steinfurt, in Spelle ihren Dank aus. "Sie beide haben durch Ihr Verhalten gezeigt, wie wichtig es ist, nicht wegzuschauen, sondern zu handeln", erklärte Sommer. Dabei sei es egal, wie man auf sich aufmerksam macht. Ob man zum Beispiel laut nach Hilfe ruft, Hilfe hinzu holt oder die Polizei verständigt. Wichtig sei es, etwas zu tun. Das taten Michael Trotz und sein Kollege auf beeindruckende Weise. An ihnen können sich viele ein Beispiel nehmen.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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