Werkfeuerwehr Chemiepark Marl im Einsatz, Schwelbrand in einem Getreidesilo - komplizierte, lang andauernde Löschmaßnahmen
In den frühen Abendstunden am Donnerstag (28.02.2019) kam es zu einem Schwelbrand in einem Getreidesilo in Recklinghausen. Verletzt wurde bisher niemand.
Die Feuerwehr Recklinghausen wurde um 20.36 Uhr zur Straße "Am Stadthafen" in den Recklinghäuser Süden alarmiert. Mitarbeiter eines Getreide-verarbeitenden Betriebes hatten eine Rauchentwicklung auf dem Silodach eines Silos in circa 25 Meter Höhe festgestellt.
Beim Eintreffen der ersten Kräfte bestätigte sich die Rauchentwicklung. Eine genauere Erkundung zeigte einen mutmaßlichen Schwelbrand unbekanntes Ausmaßes und Höhe in einem von insgesamt drei Außensilos. Das Silo war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs nahezu vollständig gefüllt und beinhaltete 1500 Tonnen Weizen.
Werkfeuerwehr Chemiepark Marl
Bereits in der Erstphase des Einsatzes zeichneten sich lang andauernde, komplizierte Löschmaßnahmen ab. Die Besonderheiten bei Silobränden und die schwierige Zuwegbarkeit erschwerten den schnellen Einsatzerfolg. Durch den Einsatzleiter wurde die Unterstützung der Werkfeuerwehr Chemiepark Marl, der Firma "Linde Gase" sowie die Fachberatung der Firma "DMT" angefordert. Die Unterstützung geschah im Rahmen der TUIS-Hilfe, welche durch die chemische Industrie gestellt wird. TUIS steht hierbei für das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie in Deutschland.
Aktuell wurden erste Löschmaßnahmen vorbereitet und eingeleitet. Hierzu soll sowohl Kohlenstoffdioxid (CO²) als auch Stickstoff (N) in das Silo eingeleitet werden, um die Sauerstoffkonzentration entsprechend zu senken und den Schwelbrand somit zum erlöschen zu bringen. Durch die Firma "Linde Gase" werden hierzu große Mengen Stickstoff zur Einsatzstelle transportiert. Die Werkfeuerwehr Chemiepark Marl unterstützt die Feuerwehr Recklinghausen hierbei mit Einsatzfachkräften als auch mit Material. Die Firma "DMT" berät die Einsatzleitung telefonisch. Die Lage gestaltet sich derzeit als statisch.
Menschen waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Nichtsdestotrotz wurden Teile des Betriebes aus Sicherheitsgründen geräumt.
Die aktuelle Einsatzdauer steht derzeit noch nicht abschließend fest. Von einer weiteren Dauer des Einsatzes in einem Zeitrahmen von 24 bis 48 Stunden kann allerdings ausgegangen werden.
Im Einsatz befinden sich bisher knapp 75 Einsatzkräfte der Feuerwehr Recklinghausen mit den Löschzügen Feuer- und Rettungswache, Süd, Ost, Altstadt, dem Rettungsdienst sowie der Werkfeuerwehr Chemiepark Marl. Weitere Kräfte werden im weiteren Einsatzverlauf eingesetzt und tauschen dann bisher eingesetzte Kräfte aus.
Zur Brandursache und Schadenshöhe kann die Feuerwehr keine Aussage treffen und verweist auf die polizeilichen Auskünfte sowie die Mitteilungen des betroffenen Unternehmens.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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