Tumultlage mit vielen Schaulustigen endet mit drei Personen im Gewahrsam

 Samstagabend (17. April) kam es auf dem Altenessener Markt zu einer Tumultlage, bei der zwischenzeitlich bis zu 100 Personen zusammenkamen. Am Ende wurden drei Männer (20/25/40) in Gewahrsam genommen. Die Polizei war mit starken Kräften im Einsatz.

Hintergrund der Tumultlage ist eine Auseinandersetzung, die es kurz zuvor zwischen zwei Mitarbeiterinnen (26/50) der Verkehrsüberwachung der Stadt Essen und den Insassen einer schwarzen Mercedes G-Klasse gegeben hatte. Die beiden 26 und 50 Jahre alten Frauen hatten die Polizei gegen 17:30 Uhr an die Vogelheimer Straße/Grünstraße gerufen, weil sie sich durch drei Männer bedroht fühlten.

Der Fahrer des schwarzen Mercedes mit Schweizer Kennzeichen sollte offenbar wegen eines Parkverstoßes verwarnt werden. Als die drei Insassen des Wagens dies bemerkten, sollen sie in bedrohlicher Weise auf das Fahrzeug des Ordnungsamtes zugegangen sein. Die 26-Jährige sagte aus, einer der Männer habe die Wagentür geöffnet und sei ihr mit seinem Gesicht sehr nahe gekommen. Als die beiden Frauen es schafften die Tür zu schließen und den Wagen zu verriegeln, habe der Mann an das Dach gefasst und den Wagen zum Schaukeln gebracht. Währenddessen habe eine andere Person die Kennzeichen des Mercedes abmontiert. Als die zu Hilfe gerufenen Beamten eintrafen, waren die Personen samt Auto bereits verschwunden.

Gegen 19 Uhr meldeten sich die beiden Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes erneut bei der Leitstelle, weil sie auf dem Altenessener Markt eine der Personen wiedererkannt hatten. Bei Eintreffen der Beamten hatte sich bereits eine größere Anzahl von Personen auf dem Markt eingefunden, welche sich weder an Abstandsregeln hielt, noch eine Mund-Nasenschutzmaske trug. Wegen der unübersichtlichen Lage wurde unverzüglich Verstärkung bei der Leitstelle angefordert.

Nachdem die ersteingetroffenen Beamten sich einen Überblick verschafft hatten, konnte die beschriebene Person festgestellt werden - bei ihr handelt es sich um einen 29-jährigen Essener mit deutsch/marokkanischer Staatsbürgerschaft, der seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegt haben soll. Er ist der Essener Polizei aus diversen Einsätzen, unter anderem Tumultlagen, bereits bekannt. Als die Beamten sich dem 29-Jährigen näherten, ergriff dieser die Flucht, konnte aber kurze Zeit später festgehalten werden. Daraufhin schlossen sich einige Personen zusammen, die in bedrohlicher Weise auf die Beamten zugingen und sie aufforderten, den 29-Jährigen loszulassen. Ein 40-Jähriger attackierte schließlich den Polizeibeamten, der den 29-jährigen Deutsch-Marokkaner festhielt und riss ihn von diesem los, so dass dieser im Getümmel flüchten konnte. Ebenso verließen viele der zwischenzeitlich knapp 100 Anwesenden den Altenessener Markt, als in diesem Moment Unterstützungskräfte der Polizei eintrafen.

Der 40-Jährige libanesischer Herkunft wurde vorläufig festgenommen, ebenso wie ein beteiligter 25-jähriger Mann mit türkischer Herkunft. Dessen Festnahme wurde durch einen 20-jährigen Deutschen mit Smartphone gefilmt. Obwohl die Beamten ihn aufforderten, sich zu entfernen und die Festnahme nicht weiter zu behindern, näherte der 20-Jährige sich ihnen weiter. Auch er wurde deshalb vorläufig festgenommen. Zwei Handys wurden sichergestellt.

Alle drei Männer wurden ins Polizeigewahrsam gebracht. Gegen sie und den flüchtigen 29-Jährigen wird wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Gefangenenbefreiung sowie Nötigung ermittelt.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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