Razzia in Bordellbetrieben und Festnahmen
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main - Eingreifreserve - und die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Frankfurt am Main haben am 17.12.2020 in einem umfangreichen Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern, Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt, Missbrauchs von Ausweispapieren, Verschaffens von falschen Ausweisen, Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeitragen und Steuerhinterziehung Wohn- und Geschäftsräume sowie Bordellbetriebe in fünf Bundesländern durchsucht und zwei Tatverdächtige aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Hanau festgenommen.
Die umfangreichen Durchsuchungsmaßnahmen fanden in Frankfurt am Main, Eschborn, Oberursel, Dortmund, Karlsruhe, Göttingen, Helmstedt, Mühlheim an der Ruhr, Nürnberg und dem Main-Kinzig-Kreis statt.
Bordellbetriebe
Die Beschuldigten, eine 43-jährige deutsche Staatsangehörige und ein 36-jähriger chinesischer Staatsangehöriger stehen im Verdacht, in den Jahren 2018 bis 2020 mehreren chinesischen Staatsangehörigen, teilweise unter Verwendung verfälschter oder auf andere Personen ausgestellter Ausweisdokumente, die Einreise und den Aufenthalt in Deutschland, ohne gültige Aufenthaltstitel ermöglicht und die Frauen anschließend als Prostituierte beschäftigt zu haben.
Nach Ankunft der eingeschleusten Frauen in Deutschland, sollen die Beschuldigten Unterkünfte in Terminwohnungen und Bordellbetrieben sowie Transferfahrten für diese organisiert und Werbeanzeigen auf diversen Internetseiten geschaltet haben.
Prostitution
Von den Einnahmen aus der Bordellbetriebesollen die Beschuldigten einen Anteil von 50 % eingefordert und erlangt haben. Den Beschuldigten wird zudem vorgeworfen, die als Prostituierte beschäftigten Frauen nicht zur Sozialversicherung angemeldet und dadurch Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von über 200.000,- Euro vorenthalten sowie Lohnsteuer und Umsatzsteuer nicht abgeführt zu haben.
Haftbefehle
Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen konnten zahlreiche Beweismittel, insbesondere Computer und Datenträger sowie schriftliche Unterlagen, aufgefunden und sichergestellt werden. Zur Abschöpfung der aus den vorgeworfenen Taten erlangten Gelder wurden zudem Bankguthaben der Beschuldigten bei mehreren Kreditinstituten vorläufig gesichert. Die Hauptbeschuldigten werden heute zur Verkündung des Haftbefehls dem Haftrichter am Amtsgericht Hanau vorgeführt werden.
An den operativen Maßnahmen waren heute insgesamt 120 Beamte der Bundespolizei beteiligt.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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