Polizei durchsucht Waldgebiet am Kohlekraftwerk Datteln 4
Wie bereits bekannt, drangen am Sonntag (02.02.) gegen 08.00 Uhr über 100 Umweltschützer auf das Gelände des Kohlekraftwerks Datteln 4 ein. Zuvor hatten sie ein Tor aufgebrochen und sich so den Zugang verschafft. Zur Identifizierung der Täter hatte das Polizeipräsidium Recklinghausen eine Ermittlungskommission eingerichtet, die bereits die ersten Umweltschützer ermitteln konnte.
Waldgebiet durchsucht
Am heutigen Tag durchsuchten Polizeibeamte zudem ein Waldgebiet im Umfeld des Kohlekraftwerks. Betroffen war der Bereich, von wo aus die Umweltschützer am Sonntag in Richtung des Kraftwerksgeländes gelaufen waren. Einzelheiten zu den Erkenntnissen aus der Aktion weúrden nicht mitgeteilt.
Der Polizeieinsatz auf dem Betriebsgelände des Steinkohlekraftwerks Datteln 4 war am Sonntag gegen 18 Uhr beendet. Gegen 8 Uhr hatte sich am Sonntagmorgen (2. Februar) eine größere Personengruppe Zugang zum Betriebsgelände verschafft. Die Polizei Recklinghausen war mit Unterstützungskräften vor Ort und setzte unter anderem auch Hubschrauber ein.
Die rund 100 Umweltaktivisten waren auf Maschinen geklettert, etwa auf ein Kohleförderband. Sie waren schließlich gegen 18 Uhr der Ansprache der Polizei gefolgt und hatten sowohl die Anlage als schließlich auch das Betriebsgelände verlassen. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde niemand verletzt.
Der Kraftwerksbetreiber Uniper hatte gegen alle Beteiligten Strafantrag gestellt.
Die Aktivisten müssen auch mit Bereichsbetretungsverboten rechnen, die ihnen in der Zukunft untersagen, sich im Bereich rund um das Kraftwerk aufzuhalten.
Im Umfeld des Kraftwerks wurden bereits in der Nacht zu Sonntag drei Personen angetroffen, die dem Umfeld der Bewegung "Ende Gelände" angehören. Diese drei Personen (31, 36 und 37 Jahre alt aus Münster), die im Verdacht standen, unmittelbar bevorstehende Straftaten zu verüben, wurden in Gewahrsam genommen. Gegen diese drei festgestellten Personen wurden Bereichsbetretungsverbote erlassen. Diese Betretungsverbote haben zur Folge, dass den Personen ein Zwangsgeld droht, falls sie sich nicht daran halten.
Demonstrationen gegen Datteln 4 gehen weiter
Da davon auszugehen ist, dass es auch in Zukunft sowohl angemeldete Versammlungen wie auch weitere Straftaten geben wird, bereitet sich die Polizei Recklinghausen mit Blick auf die kommenden Wochen und Monate auf die zukünftigen Einsätze vor. Am Kraftwerk wird es auch weiterhin polizeiliche Maßnahmen geben, die lageangepasst einen unterschiedlichen Umfang annehmen können.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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