Missbrauchsfall Münster: Lebensgefährtin des 27-jährigen Münsteraners in Untersuchungshaft
In dem umfangreichen Ermittlungssachverhalt wegen des Verdachts des vielfachen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern haben Polizeibeamte der "EK Rose" am heutigen Tag (05.02.) die 31-jährige Mutter des heute 11 Jahre alten Jungen festgenommen, der nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen Opfer zahlreicher schwerer sexueller Missbrauchshandlungen durch verschiedene männliche Personen geworden ist. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Münster am heutigen Tag beim Amtsgericht Münster einen Haftbefehl gegen die Beschuldigte erwirkt.
Mutter wusste von KindesmissBrauch?
Seit der Festnahme ihres 27-jährigen Lebensgefährten im Mai des vergangenen Jahres liefen Ermittlungen gegen die Beschuldigte. Aufgrund der zwischenzeitlich gewonnenen Erkenntnisse, die sich insbesondere auf die Auswertung von IT-Asservaten und der Aussage eines gesondert angeklagten Tatverdächtigen aus Aachen in dem gegen ihn aktuell laufenden Strafverfahren ergeben haben, besteht nunmehr der dringende Verdacht, dass die Beschuldigte spätestens seit Oktober 2018 davon wusste, dass ihr Lebensgefährte ihren Sohn über Jahre wiederholt schwer sexuell missbraucht haben soll.
Missbrauch ihres Kindes durch den Münsteraner
Ihr Lebensgefährte soll der Beschuldigten gegenüber die Missbrauchshandlungen während eines gemeinsamen Urlaubs im Oktober 2018 eingestanden haben. Gleichwohl soll die Beschuldigte in Kenntnis dieser Umstände an der Beziehung festgehalten und ihren Sohn dem Münsteraner ungeschützt überlassen haben. So soll sie es unter anderem auch toleriert haben, dass ihr Lebensgefährte mit dem Jungen an zahlreiche Orte in Deutschland fuhr bzw. mit ihm - und ohne ihre Begleitung - verreiste. Obwohl sie hierzu als leibliche Mutter verpflichtet gewesen wäre, soll sie keine Anstrengungen unternommen haben, um den mutmaßlichen vielfachen schweren sexuellen Missbrauch ihres Kindes durch den Münsteraner zu verhindern.
Beihilfe durch Unterlassen
Es besteht daher der dringende Verdacht der Beihilfe (durch Unterlassen) zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern (vermutlich begangen durch den gesondert verfolgten Mann aus Münster) in einer Vielzahl von Fällen.
Bislang besteht demgegenüber kein dringender Tatverdacht dafür, dass die Beschuldigte wusste, dass neben ihrem Lebensgefährten auch andere Männer ihren Sohn schwer sexuell missbraucht haben sollen. Der gesondert verfolgte Tatverdächtige aus Aachen hat hierzu ausdrücklich erklärt, dass die Beschuldigte von möglichen Missbrauchshandlungen anderer Männer keine Kenntnis gehabt habe.
Missbrauchshandlung nicht verhindert
Darüber hinaus besteht der Verdacht, dass die Beschuldigte während eines gemeinsamen Urlaubs in Dänemark im Jahr 2019 ihren Sohn dazu ermuntert haben soll, eine sexuelle Handlung an dem 27-jährigen Münsteraner vorzunehmen und bei einer sich anschließenden schweren sexuellen Missbrauchshandlung des Jungen dabei gewesen und diese nicht verhindert haben soll.
Die Beschuldigte wurde dem Haftrichter vorgeführt, der den Vollzug der Untersuchungshaft anordnete.
Die Beschuldigte äußerte sich nach ihrer Festnahme nicht zu den Vorwürfen.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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