Magdeburger Fussballfans fallen in Bochum unangenehm auf

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Etwa 680 Magdeburger Fans haben am 4. Mai)  einen Fußballsonderzug genutzt, um nach Bochum zu reisen. Kurz vor dem Eintreffen am dortigen Hauptbahnhof wurde die Bundespolizei von der Notfallleitstelle der Deutschen Bahn darüber informiert, dass aus dem fahrenden Zug Pyrotechnik gezündet worden sei. Um weiteres Zünden von Rauchkörpern und Böllern sowie die dadurch entstehende erhebliche Gefahr für unbeteiligte Personen im Bahnhof zu verhindern, sollten alle Personen aus dem Sonderzug, vor Betreten des Personentunnels, nach Pyrotechnik abgetastet werden.

Einschränkungen im Bahnverkehr

Nachdem diese Maßnahmen angekündigt wurden, entfernten sich einige Fans kurz darauf und verließen durch die Nachbargleise den Bahnsteig, um sich den Kontrollen zu entziehen. Weitere Personen begaben sich zurück in den Zug, öffneten die Türen der Gegenseite und betraten ebenfalls die Gleisanlagen. Daraufhin mussten einige Gleise im Hauptbahnhof gesperrt werden, was zu beträchtlichen Einschränkungen im Bahnverkehr führte. Viele Magdeburger Fans zeigten sich im weiteren Verlaufe unkooperativ mit den Maßnahmen der Bundespolizei und verweigerten ein Abtasten ihrer Kleidung.

Polizeibeamte angegriffen

Mehrere Polizeibeamte wurden dabei aus der großen Menge der Personen körperlich durch Faustschläge, Tritte und einen Flaschenwurf angegangen. Eine Beamtin wurde von einem 29-jährigen Mann durch einen Faustschlag gegen den Schutzhelm attackiert. Weiterhin versuchte er die Polizistin in die Menschenmenge zu ziehen und ihr die Einsatzmittel zu entwenden. Insgesamt drei Polizeibeamte wurden bei den beschriebenen Taten verletzt, blieben jedoch dienstfähig.

Auseinandersetzung im Hauptbahnhof  Bochum

Während der Rückreise erreichten die Magdeburger Fans zunächst friedlich den Hauptbahnhof in Bochum. Bei einer Auseinandersetzung zweier Gastfans im Personentunnel wurde jedoch ein 39-jähriger Mann am Boden liegend gegen den Kopf getreten. Ein 48-jähriger Mann griff auf dem Weg zum Bahnsteig einen Bundespolizisten an. Er schubste zunächst den Beamten und versuchte ihn gewaltsam zu Boden zu bringen. Bei der Abwehr des Angriffs durch Einsatzkräfte wurde er am Kopf verletzt. Beide Männer lehnten eine ärztliche Versorgung ab. Bei Abfahrt des Zuges gegen 16.40 Uhr, wurden Einsatzkräfte dann jedoch mit mindestens vier Knallkörpern, Rauchpulver und Glasflaschen beworfen. Zwei Polizeibeamte wurden dabei durch Wurfgeschosse am Kopf getroffen, blieben aber unverletzt, da sie einen Helm trugen.

Gegenstände im  Gleisbereich

Nachdem der Zug den Hauptbahnhof Bochum verlassen hatte, wurden im Gleisbereich Sturmhauben, Zahnschutz, Pfefferspray und Verschlusstütchen mit Betäubungsmitteln aufgefunden und sichergestellt. Diese Gegenstände wurden zuvor durch Unbekannte unter dem Zug entsorgt.
Insgesamt leitete die Bundespolizei 30 Strafverfahren wegen Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Widerstand, Körperverletzung, Beleidigung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz ein. 25 Tatverdächtige konnten vorläufig festgenommen werden. Weitere Ermittlungen dauern an.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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