Kripo ermittelt nach Schusswaffengebrauch eines Polizeibeamten
Nach einem Polizeieinsatz anlässlich eines Notrufs auf Grund eines Vorfalls in einer Tankstelle am Mittwochabend (5. April 2024, 19:45 Uhr) an der Uerdinger Straße in Moers hat die Polizei Duisburg die Ermittlungen hinsichtlich eines Schusswaffengebrauchs eines Beamten der KPB Wesel übernommen.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass der 24-jährige Polizist drei Schüsse aus seiner Dienstwaffe abgab, als der 25-Jährige, bislang nicht polizeibekannte Tatverdächtige aus Moers ihn und seinen Kollegen angriff.
Der Angriff soll zunächst mit einer aus der Tankstelle erbeuteten Wodkaflasche erfolgt sein. Anschließend soll der 25-jährige Moerser mit einem Messer auf die Polizisten losgegangen sein. Vorherige Aufforderungen stehen zu bleiben und die Stichwaffe wegzulegen, habe der 25-jährige Moerser ignoriert.
Der 25-jährige Moerser wurde durch insgesamt zwei Schüsse im Bereich des Unterkörpers getroffen. Die Polizeibeamten leisteten sofort Erste Hilfe, ehe ein Notarzt eintraf. Der 25-jährige Moerser mit eritreischer Staatsangehörigkeit wird derzeit stationär im Krankenhaus behandelt - Lebensgefahr kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Ob der Mann unter Alkohol- und Drogeneinfluss stand, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Im Hinblick auf die Schussabgabe des Beamten ist gegen ihn ein routinemäßiges Ermittlungsverfahren wegen eines versuchten Tötungsdeliktes eingeleitet worden. In diesem Verfahren wird unter anderem auch das Vorliegen einer Notwehrhandlung geprüft. Beide Einsatzkräfte trugen keine Bodycam.
Die Ermittler der Duisburger Kripo werten derzeit die gesicherten Spuren (z.B. das sichergestellte Messer) sowie Videoaufzeichnungen aus und befragen Zeugen.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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