Kreis Recklinghausen/ Bottrop: Geschwindigkeitskontrollen der Polizei - Über 2000 waren zu schnell unterwegs
Wer später bremst, fährt länger schnell! Bremsen macht die Felgen dreckig! Diese und ähnliche Sprüche sind uns allen bestens bekannt und viele Leute finden sie auch lustig. Aber hält das Lachen auch dann noch an, wenn andere deswegen verletzt werden?" Beim Thema Geschwindigkeit findet die Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen klare Worte.
In der vergangenen Woche hat sich die Polizei Recklinghausen an einer landesweiten Kontrollwoche beteiligt und sich bei der Bekämpfung der Hauptunfallursachen damit vor allem auf die Ursache Geschwindigkeit fokussiert, da sie nicht selten ursächlich für Unfälle mit gravierenden Folgen ist.
Die Bekämpfung der Hauptunfallursachen ist ein Hauptaufgabenfeld der Polizei, um deren Folgen - Verletzte, Sachschäden oder gar Tote - zu minimieren. Neben der Geschwindigkeit gehören auch die Fehler beim Abbiegen/Wenden, Vorfahrt/Vorrang, Abstand, Überholen, Alkohol und Drogeneinfluss und das falsche Verhalten von und gegenüber Fußgängerinnen und Fußgängern dazu.
Von Montag bis Sonntag überwachten Polizistinnen und Polizisten die Einhaltung der Geschwindigkeit in allen Zuständigkeitsbereichen und kontrollierten ggf. die Verkehrsteilnehmenden direkt vor Ort. Insgesamt stellte die Polizei 2.005 Verstöße fest. In knapp 1.300 Fällen hielten die Kolleginnen und Kollegen die Fahrenden nach der Geschwindigkeitsmessung an, verwarnten die Angehaltenen und erläuterten ihnen in einem verkehrsdidaktischen Gespräch auch noch einmal das Gefahrenpotential ihrer begangenen Verstöße. Bußgeldbewerte Ordnungswidrigkeitenanzeigen schrieben die eingesetzten Kräfte in 214 Fällen.
"Leider vergegenwärtigen sich einige Fahrerinnen und Fahrer die möglichen Konsequenzen ihres Handelns nicht, neigen zu Selbstüberschätzung und müssen daher über Sanktionen lernen", merkt Polizeidirektor Martin Kirchner, Leiter der Direktion Verkehr, an.
Die Hälfte (29) der 62 Geschwindigkeitsunfälle mit nicht geringen Sachschäden in 2022 wurden von "Jungen Erwachsenen" verursacht. Zu dieser Altersgruppe zählen Verkehrsteilnehmende im Alter zwischen 18 und 25 Jahren.
"Gerade die jungen Fahrerinnen und Fahrer, die ihre neue Art der Mobilität und das damit einhergehende Freiheitsgefühl genießen wollen, neigen teilweise dazu, ihre Grenzen auszutesten. Das Adrenalin und der Spaßfaktor verleiten sie dabei auch zu schnellen und mitunter riskanten Fahrmanövern", erklärt er weiter.
Dabei liegt das Gefahrenpotential nicht nur in der Handlung der Fahrenden begründet. Der Fußgänger, der plötzlich im Dunkeln die Straße quert, für den mag der Bremsweg dann nicht mehr ausreichen. Grundsätzlich müssen alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer mit den Gefahren im Straßenverkehr rechnen, die der Alltag mit sich bringt. Dazu zählt auch, dass andere Verkehrsteilnehmende Fehler machen. Daher sollte die Geschwindigkeit immer angepasst (z.B. an das Wetter) sein.
"Jeder von uns hat schon einmal Fehler im Straßenverkehr gemacht", gibt Frau Zurhausen zu bedenken, "In den meisten Fällen hatte man jedoch Glück oder es blieb bei geringeren Folgeschäden. Aber Sie bewegen mehrere hundert Kilo Metall mit vielen Pferdestärken im Straßenverkehr. Bitte vergegenwärtigen Sie sich das. Wer einen Führerschein macht und am Straßenverkehr teilnimmt, der übernimmt damit auch Verantwortung. Für sich selbst und auch für andere! Der Polizei geht es nicht darum, Schauermärchen zu erzählen. Wir versuchen die Fahrerinnen und Fahrer an die möglichen Folgen zu erinnern. Folgen, die unwiederbringliches Leid oder Schäden nach sich ziehen können. Die Betroffenen müssen die Konsequenzen mitunter ein Leben lang tragen. Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen!"
Die Polizei Recklinghausen wird auch in Zukunft, durch präventive und repressive Aktionen, ein Auge auf die schnellen Fahrerinnen und Fahrer in unseren Städten haben und konsequent Geschwindigkeitsverstöße ahnden. "Dabei werden Sie nicht nur auf Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte treffen, die Sie sofort anhalten und das Gespräch mit Ihnen suchen, sondern auch auf unseren Radarwagen, der Ihnen einige Zeit danach eine unliebsame Postsendung beschert. Achten Sie daher auf sich und andere und halten Sie die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung ein", so die Polizeipräsidentin.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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