Krankenhaus-Brand: Viele Patientinnen und Patienten sind wieder auf den Stationen im Marien-Hospital
Marl. Innerhalb von 45 Minuten hatten Rettungskräfte und Mitarbeitende des Krankenhauses mehr als 200 stationäre und ambulante Patienten des Marien-Hospitals in Marl nach einem Brand evakuiert. Während die Feuerwehren aus der gesamten Region etwa 300 Leute im Einsatz hatten, waren in gleicher Stärke auch Angestellte des Krankenhauses vor Ort und halfen. Mittlerweile sind die meisten Stationen wieder belegt.
DURCH RAUCH VERLETZTE NICHT IN LEBENSGEFAHR
Leider ist eine bereits zuvor schwer erkrankte Patientin auf dem Weg in ein anderes Krankenhaus verstorben. Näheres zur Todesursache ist nicht bekannt. Drei weiteren Menschen, die durch den Rauch verletzt Menschen wurden, geht es den Umständen entsprechend besser, Lebensgefahr besteht laut Klinikleitung nicht. Zur Brandursache kann die Polizei noch nichts sagen. Die Ermittlungen laufen, das Zimmer, in dem das Feuer ausgebrochen war, ist versiegelt.
DREI STATIONEN BLEIBEN GESCHLOSSEN
Aktuell müssen drei Stationen geschlossen bleiben. So sind 14 Menschen nach Dorsten verlegt worden, sechs nach Haltern, drei in die Paracelsus-Klinik und weitere in umliegende Krankenhäuser. Der Klinikbetrieb läuft aber bereits wieder, auch wenn Operationen verschoben werden müssen. Um die Menschen vor Ort direkt zu versorgen, hatte der Malteser Hilfsdienst in der Willy-Brandt-Gesamtschule eine mobile Intensivstation eingerichtet. Gleiches galt für zunächst intensivmedizinische Betreuung auf dem Gelände des Hospitals.
AUF MATRATZEN NACH UNTEN GETRAGEN
„Solch eine Situation ist nicht trainierbar, wir hatten eine außergewöhnliche Lage, die zum Glück nicht dazu führte, dass jemand lebensgefährlich verletzt wurde“, erklärte Geschäftsführer Dr. Andreas Weigand. Während einer Pressekonferenz bestätigte Marls Feuerwehrchef Rainald Pöter zudem noch einmal die umsichtige und schnelle Vorgehensweise nur Minuten nach dem Brand. Innerhalb von nur 45 Minuten war das Krankenhaus evakuiert. Dabei wurden viele Patienten von den oberen Stockwerken heruntergetragen (auf Matratzen und in Rollstühlen), weil die Aufzüge nicht benutzt werden durften, so Pflegedirektor Ulrich Jansen.
STAB FÜR AUSSERGEWÖHNLICHE EREIGNISS
Die Stadt Marl hatte bereits kurz nach der Feuermeldung ob der Krise einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse eingerichtet. Dieser koordinierte schnell einsatzbereite Fahrzeige auf dem Parkplatz der Gesamtschule und stellte vorausschauend Räumlichkeiten innerhalb der Schule für potenzielle Verletzte oder auch Patientinnen und Patienten zur Verfügung.
BETREUUNGSSTELLE IM STADTHAUS 3
Zudem wurde eine Betreuungsstelle im Stadthaus 3 (Bauturm) für Angehörige organisiert und ein Bürgertelefon eingerichtet. Aber auch auf dem Parkplatz des Krankenhauses, in Bussen und Zelten standen Pflege- und Ärztepersonal zur Verfügung. Jeder Helfer und jede Helferin, so Werner Arndt weiter, wusste genau, was zu tun ist. Die gesamte Aktion lief in ruhigen Bahnen. Hier zahlte ich aus, dass die Stadt bei der Vergabe des qualifizierten Krankentransportes in Marl auf die renommierten Hilfsorganisationen zu setzen.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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