Gütermotorschiff (GMS) fährt gegen das Untertor der Moselschleuse Müden, durchgehender Schiffsverkehr auf der Mosel nicht mehr möglich
Am Sonntag, den 08.12.2024 ist kurz nach 13:00 Uhr ein Gütermotorschiff (GMS) in das Untertor der Moselschleuse Müden (Mosel-Km 37,1) gefahren. Das mit rund 1.500 Tonnen Schrott beladene Schiff war auf der Fahrt zum Hafen Mertert in Luxemburg. Aus bisher noch ungeklärter Ursache fuhr das Schiff scheinbar nahezu ungebremst in das Untertor. Zu diesem Zeitpunkt war die Schleusenkammer noch in Vorbereitung für die Schleusung, dieEinfahrt noch nicht freigegeben und das Schleusentor noch vollständig geschlossen.Durch den Zusammenstoß wurden beide Torflügel vollständig aus den Verankerungen gerissen und stark deformiert.
Auch die hydraulischen Antriebszylinder für die beiden Torflügel inkl. betonseitiger Befestigung sind massiv beschädigt. Alle Teile sind nicht mehr nutzbar und müssen komplett ersetzt werden. Eine genaue Schadensaufnahme erfolgt aber in den nächsten Tagen.
Das GMS weist im Bugbereich oberhalb der Wasserlinie am Schiffsrumpf stärkere Schäden auf. Zum Wassereinbruch kam es nicht und das Schiff ist weiterhin schwimmfähig und liegt im Unterwasser der Schleuse.
Durch diese havariebedingte Außerbetriebnahme der Schleuse Müden ist auf der Mosel momentan ein durchgehender Schiffsverkehr nicht mehr möglich, da an der Staustufe Müden nur eine Schleusenkammer für die Großschifffahrt vorhanden ist.
Überschläglich befinden sich etwa 70 Fahrzeuge im Bereich der Mosel bis zur französischen Grenze sowie der Saar, welche somit die Mosel talwärts Richtung Rhein nicht mehr verlassen können.
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn
hat einen Krisenstab eingerichtet und wird alles dransetzen, die Schleusenkammer so schnell wie möglich wieder in Betrieb nehmen zu können. Allerdings wird dies Monate dauern. Sobald eine genauere Einschätzung der Sperrungsdauer erfolgen kann, wird dies auf der Homepage des WSA veröffentlicht.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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