Gefahrguteinsatz auf der A 2, Gefahrguttransport erfordert Großeinsatz
Gegen 11:00 Uhr am 4. 7 wurde die Feuerwehr zu dem Parkplatz "Kleine Herrenthey" auf der BAB 2 gerufen. Bei einem Gefahrgut-Sattelzug war eine Undichtigkeit aufgetreten und es sollte eine Flüssigkeit auslaufen. Um den LKW breitete sich zusätzlich ein unangenehmer Geruch aus. Durch die ersteintreffenden Kräfte wurde der Parkpplatz um den Tanklastzug großräumig abgesperrt.
16 Personen, die sich vorher im betroffenen Bereich aufgehalten hatten, wurden dem Rettungsdienst zur Kontrolle zugeführt, da sie über Unwohlsein und Übelkeit klagten. Nach der Untersuchung durch einen Notarzt und einer Therapie mit reichlich Frischluft konnten aber alle Personen an der Einsatzstelle verbleiben. Ein 49 jähriger Kraftfahrer der sich zu einer Pause auf dem Parkplatz aufgehalten hatte, wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus transportiert, was aber nicht im Zusammenhang mit dem Gefahrguteinsatz stand. Der Fahrer hatte während dieser Zeit einen internistischen Notfall erlitten. Bei einer ersten Erkundung durch zwei Trupps in Vollschutzanzügen wurde festgestellt, dass durch die Reaktion zweier Stoffe miteinander ein Überdruck im Tank entstanden war und so Gefahrstoff in Form eines Gases über ein Ventil des Silo-Behälters austrat. Nach Rücksprache mit der Zielfirma des Transporters in Lünen, wurde eine sofortige Kühlung des Tankbehälters eingeleitet. Hierzu wurden zwei Trupps unter Atemschutz eingesetzt, die den Tank von beiden Seiten mit Wasser beregneten. In einem durch ein kleines Gebäude geschützten Bereich wurde ein Dekontaminationsplatz aufgebaut, um die mit dem ausgetretenen Stoff in Kontakt geratenen Einsatzkräfte zu säubern und gefahrlos aus den Schutzanzügen entkleiden zu können. Um die Kühlung des LKW auf Dauer aufrecht erhalten zu können wurden zwei Spezialfahrzeuge mit je 6000 ltr. Wasser und die Löschwasserkomponente der Freiwilligen Feuerwehr hinzugezogen. Diese bereiteten eine Wasserversorgung von der, neben der Autobahn verlaufenden, Alfred-Lange-Straße vor. Mit einem Fachberater der Zielfirma wurde dann das weitere Vorgehen abgesprochen. Hier galt es zu entscheiden, ob eine gewisse Menge des Produktes aus dem LKW in ein anderes Fahrzeug umgepumpt werden muss, oder ob die Kühlung des betroffenen Tankers ausreichend ist. Im Verlauf des Einsatzes konnte durch die Kühlung des Behälters eine Senkung des Drucks im Tank erreicht werden, sodass ein Transport auf der Straße wieder möglich war. Mit allen zuständigen Stellen wurde abgesprochen, den LKW in Begleitung mehrerer Feuerwehrfahrzeuge und der Polizei über die in der Zwischenzeit voll gesprerrten Autobahn nach Lünen zu seinem Zielort zu fahren und dort die fachgerechte Entsorgung der Ladung zu gewährleisten. Kurz nach 14:00 Uhr setzte sich der Convoy dann von dem Parkplatz aus in Bewegung. Nachdem das Fahrzeug sicher auf dem Gelände der Zielfirma angekommen war, konnte der Einsatz um 15:00 Uhr beendet werden. An dem Einsatz waren insgesamt 86 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst beteiligt.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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