Sie werden misshandelt und missbraucht, verschleppt und zur Prostitution gezwungen - und wenn sie in Deutschland auffallen, wird ihnen wenig Hilfe zuteil, dafür steht aber der Flieger breit, damit sie abgeschoben werden. Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen kann man auch In Marl demonstrieren, und zwar am Freitag um 16 Uhr am Rathaus.
Auch in diesem Jahr werden die Fahnen in unterschiedlichen Sprachen am Marler Rathaus gehisst. Dazu lädt die Organissation Terre des Femmes ein. Bürgermeister Werner Arndt wird die Teilnehmer begrüßen.
Zwangsprostitution
Inhaltlich geht es diesmal um das Aufenthaltsrecht für Opfer von Zwangsprostitution. Zu dem Thema wird Ulla Fries-Langer als Vertreterin von Terre des Femmes informieren. Unter anderem werden Unterschriftenlisten an verschiedenen Orten in der Stadt Marl und am Veranstaltungsort ausgelegt.
Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes bittet Bürgerinnen und Bürger, sich mit ihrer Unterschrift dafür einzusetzen, dass Opfer von Zwangsprostitution aus humanitären Gründen ein unbefristeter Aufenthaltstitel erteilt wird. Dieser muss unabhängig von ihrer Bereitschaft, vor Gericht auszusagen, gelten. Zudem müssen Betroffene geeignete Betreuung und Entschädigung garantiert werden.
Terre des Femmes
Opfern von Zwangsprostitution garantiert das deutsche Recht so gut wie keinen Schutz. Vor allem die Rechtslage der betroffenen Frauen, die nicht aus der EU stammen, ist problematisch. Nur wenn sie bereit sind, gegen die Täter vor Gericht auszusagen, dürfen sie unter Umständen bis Ende des Strafverfahrens in Deutschland bleiben. Aber danach werden sie abgeschoben.
Autor:Lokalkompass Marl aus Marl |
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