Heimat - das ist ein großes Wort, das in Marl traditionell Pfingstmontag (13.6.) mit Leben gefüllt wird. Im Rahmen des bundesweiten Mühlentages ist in Alt-Marl die Wassermühle in Betrieb. Der Heimatverein lädt alle Marlerinnen und Marler zu sich in die gute Stube ein und macht alle Interessierten damit vertraut, wie es früher hier aussah und zuging.
Eröffnung und Siegerehrung
Um 11 Uhr bereits werden die Gäste begrüßt und durch die Mühlradsänger musikalisch eingestimmt. Bei dieser Gelegenheit erhalten die Sieger des Luftballonwettbewerbs vom 30. April ihre Preise. Danach heißt es „Wasser marsch“ für die Mühle. Für den nötigen Schwung des Rades sorgt das Wasser im Weierbach, der wiederum aus dem Volkspark-teich gespeist wird. Etwa sechs Zentner Frentroper Korn von Bauer Hermann Leineweber passieren den Weg durch die schweren Mahlsteine. Bestens bewährt hat sich der Sack-aufzug in der Mühle, der mit einer raffinierten Klapptechnik für einen reibungslosen Trans-port des Schrots auf dem Mühlenboden sorgt. Gleich sechs Wassermüller sorgen dafür, dass sich die Mühlräder drehen: Georg Scholz, Heinz Fathmann, Hans-Willi Feykes, Hans Gläser und Heiner Jansen erklären den Besuchern gern, wie die Mühle am rauschenden Bach klappert. Dabei ist es nicht nur für die Kinder spannend zu beobachten, welchen Weg das Korn durch die Mahlsteine in den Mehlsack nimmt.
Auf der Wiese vor dem Museum hat Cornelia Schmidt-Heitkamp vom Heimatverein einige „alte“ Spiele zusammen getragen: die Kinder können dort Sackhüpfen, auf Stelzen gehen oder zu viert auf zwei Skiern fahren.
Selbstgewebte Küchenhandtücher und Hufeisen im Angebot
In Betrieb ist auch der historische Webstuhl im Heimatmuseum, der von Johanna Högner und ihrer Tochter Sabine Paßmann bedient wird. Ihre flinken Hände fertigen Küchenhand-tücher, die von den Besuchern gekauft werden können.
Schon von weitem wird ein Schmied auf seine Kunst aufmerksam machen, der in der Tenne kräftig einheizt. Mit kräftigen Hammerschlägen formt er Hufeisen für die Besucher und stanzt deren Initialen ein. Der Heimatverein hat auch wieder Drechsler zum Mühlentag eingeladen, um Zeugnis für ein traditionelles Handwerk abzulegen. Sie werden dem stau-nenden Publikum vorführen, welch schöne Dinge man aus einem Holzklotz fertigen kann.
Jagdhornbläser krönen das Nachmittagsprogramm
Die Mühlradfreunde wissen, dass den Gästen bei so viel spannender Unterhaltung die Kehle brennt und der Magen knurrt. Daher sorgen die Frauen der Mühlradfreunde auf der Tenne des Heimatmuseums mit leckeren Schmalz- und Schinkenbroten für satte und zu-friedene Besucher. Im Ausschank sind Getränke für junge und jung gebliebene Besucher. Zu kaufen gibt es den beliebten Mühlenkorn und Brot. Gut 20 Frauen und Männer sorgen dafür, dass die Besucher an den Theken flott bedient werden.
Um 15 Uhr erwarten die Veranstalter die Jagdhornbläser des Hegerings Marl unter der Leitung von Dieter Heising. Es sorgen im Übrigen die Mühlradsänger Hubert Leineweber, Dieter Real, Dirk Hünerbein und Josef Köper in bewährter Weise für die musikalische Un-terhaltung.
Deutscher Mühlentag in der Wassermühle des Heimatvereins Marl am Pfingstsonntag, 13. Juni 2011 ab 11 Uhr, 45768 Marl, Am Volkspark 14
Autor:Peter Hofmann aus Marl |
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