Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, ist auf den Heimatverein Verlass: Traditionell empfangen die ehrenamtlichen Heimatpfleger Gäste aus Nah und Fern an ihrem Stammsitz, dem Heimatmuseum am Volkspark. Seit Beginn der Feiern gehört ein Besuch der Gäste aus den Partnerstädten zum Pflichtprogramm. Darüber hinaus lädt der Heimatverein alle Besucher des VolksParkFestes zu sich in die gute Stube ein und macht alle Interessierten damit vertraut, wie es früher hier aussah und zuging.
Am Anfang des Festes stand der Wunsch mach einem neuen Mühlrad
Der Beginn des Festes rund um das Museum vor 20 Jahren hatte einen ganz praktischen Grund: Hans Schemberg war das marode Mühlrad ein Dorn im Auge. Als aktives Mitglied im Heimatverein und bei den Frentroper Schützen lud er eine Vielzahl von Vereinen zu einer Feier ein, deren Erlös für ein neues Mühlrad bestimmt sein sollte. Der Erfolg blieb nicht aus: zum einen konnte ein neues Rad angefertigt werden, zum anderen war das VolksParkFest aus der Taufe gehoben.
Eröffnung und Beginn des Mahlens
Um 11 Uhr bereits werden die Gäste begrüßt und durch die Mühlradsänger musikalisch eingestimmt. Danach heißt es „Wasser marsch“ für die Mühle. Für den nötigen Schwung des Rades sorgt das Wasser im Weierbach, der wiederum aus dem Volksparkteich gespeist wird. Etwa sechs Zentner Frentroper Korn von Bauer Hermann Leineweber passieren den Weg durch die schweren Mahlsteine. Gleich fünf Wassermüller sorgen dafür, dass sich die Mühlräder drehen: Georg Scholz, Heinz Fathmann, Hans-Willi Feykes, Hans Gläser und Heiner Jansen erklären den Besuchern gern, wie die Mühle am rauschenden Bach klappert. Dabei ist es nicht nur für die Kinder spannend zu beobachten, welchen Weg das Korn durch die Mahlsteine in den Mehlsack nimmt.
Selbstgewebte Küchenhandtücher und Hufeisen im Angebot
In Betrieb ist auch der historische Webstuhl im Heimatmuseum, der von Johanna Högner und ihrer Tochter Sabine Paßmann bedient wird. Ihre flinken Hände fertigen Küchenhandtücher, die von den Besuchern gekauft werden können.
Schon von weitem werden Schmiede auf ihre Kunst aufmerksam machen, die in der Tenne kräftig einheizen. Mit schwungvollen Hammerschlägen formen sie Hufeisen für die Besucher und stanzen deren Initialen ein. Der Heimatverein hat auch wieder Drechsler zum Mühlentag eingeladen, um Zeugnis für ein traditionelles Handwerk abzulegen. Sie werden dem staunenden Publikum vorführen, welch schöne Dinge man aus einem Holzklotz fertigen kann. Die rollende Waldschule der Kreisjägerschaft bringt eine Ausstellung mit, in der die Tiere und Pflanzen in den deutschen Wäldern vorgestellt werden. Eine Schau, die ganz sicher nicht nur Kinder begeistern wird.
Jagdhornbläser krönen das Nachmittagsprogramm
Die Mühlradfreunde wissen, dass den Gästen bei so viel spannender Unterhaltung die Kehle brennt und der Magen knurrt. Daher sorgen die Frauen der Mühlradfreunde auf der Tenne des Heimatmuseums mit leckeren Schmalz- und Schinkenbroten für satte und zufriedene Besucher. Im Ausschank sind Getränke für junge und jung gebliebene Besucher. Zu kaufen gibt es den beliebten Mühlenkorn und Brot. Gut 20 Frauen und Männer sorgen dafür, dass die Besucher an den Theken flott bedient werden. Für die Kinder wird Stockbrot vorbereitet, das sie sich am Lagerfeuer selber backen können.
Um 15 Uhr erwarten die Veranstalter die Jagdhornbläser des Hegerings Marl unter der Leitung von Dieter Heising. Es sorgen im Übrigen die Mühlradsänger Hubert Leineweber, Dieter Real, Dirk Hünerbein und Josef Köper in bewährter Weise für die musikalische Unterhaltung.
VolksParkFest in der Wassermühle des Heimatvereins Marl am Montag, 3. Oktober 2011 ab 11 Uhr, 45768 Marl, Am Volkspark 14
Autor:Peter Hofmann aus Marl |
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