Milliardenhohe Strafen werden ignoriert
Was sind die Folgen?

Ich will jetzt gar nicht weiter spekulieren, ob und wann eine Klimakatastrophe kommt und wie schlimm die Auswirkungen sein werden. Mir reicht es, dass eine kommen könnte.
Ich will mich auch nicht weiter darüber auslassen, ob nicht mehr für den Klimaschutz getan würde, wenn jeder Sektor für sich sein Ziel erreichen muss und die Verantwortung nicht auf andere abschieben kann.
Und ich will mich nicht weiter über diese sehr fragwürdige Methode der Politik aufregen: Erst sehr wenig tun ( ich will nicht sagen, nichts, denn immerhin wurde unter der jetzigen Regierung das Deutschlandticket eingeführt ), dann Druck machen und Angst erzeugen, damit letztendlich die Gesetze im eigenen Sinn geändert werden.
Was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt und das Faß zum Überlaufen bringt: Auf Nicht-Einhaltung der Klimaziele, welche die EU pro Sektor definiert hat, stehen Strafen in Milliardenhöhe.
Da ich davon ausgehe, dass Herr Wissing das Geld weder aus eigener Tasche zahlen wird, noch einen Goldesel im Stall hat, muss das Geld woanders eingespart werden. Das heißt: Schulen und Kindergärten werden weiter verfallen, öffentliche Schwimmbäder geschlossen werden ( mit der Folge, dass noch weniger Kinder schwimmen lernen ), Straßen gehen kaputt, Brücken müssen gesperrt werden ( mit der Folge, dass der LKW-Verkehr durch die Ortschaften rollt ), die Sanierung des maroden Schienennetzes dauert noch wesentlich länger als geplant ( die Folge sind weitere Ausfälle und Verspätungen im Bahnverkehr ), der Ausbau von Radschnellwegen ( die letztlich auch Autofahrern helfen, weil sie die Radfahrer von der Straße holen ) ist in ganz weite Ferne gerückt, und und und... Selbst wenn man nicht an den Klimawandel glaubt, und selbst wenn man Herrn Wissing glaubt, dass es tatsächlich zu Fahrverboten gekommen wäre, sollte allein das ein Grund sein, auf die Barrikaden zu gehen.
Ich bin mal gespannt, wann und wo es die ersten Demos gibt, wann die ersten Petitionen im Netz auftauchen, und letztendlich wer wann klagen wird - immerhin wurde festgestellt, dass Klimaschutz ein Menschenrecht ist.

5 Kommentare

Gelöschter Nutzer
am 21.04.2024 um 14:26
Gelöschter Kommentar
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Bärbel Esser aus Duisburg
am 21.04.2024 um 18:09

Hallo Astrid, die globale Umweltkatastrophe hat doch längst begonnen. Wir hier in Mitteleuropa merken das noch nicht so extrem, aber die Dürren und Überschwemmungen sind ein Ergebnis. Aber der Kern sind die bereits eingesetzten Selbstzerstörungskräfte, die nicht mehr aufzuhalten sind. Wenn die Permafrostböden schmelzen und ungeahnte Mengen an Methangas freisetzen, welches hundertfach schädlicher für die Atmosphäre ist als CO-2, oder plötzlich unbekannte Viren wieder freigesetzt werden usw., so sind das Prozesse, die nicht mehr aufzuhalten sind. Es reicht auch nicht, wenn es mehr Radwege gibt oder Lindner nicht mehr Porsche fährt (auch wenn ich es ihm gönnen würde). Es liegt am System, das kapitalistische Wirtschaftssystem, das ausschließlich auf die Erzielung von Maximalprofit ausgerichtet ist, ohne sich um die Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur zu kümmern, wird nicht zu überzeugen sein, seine umweltzerstörenden Produktionsweisen zu verändern, solange es Profit bringt. Da müssen wir ansetzen und das ganze System in Frage stellen. Ich glaube, so ähnlich denkst du auch, oder? Wir begegnen uns manchmal virtuell auf nebenan.de, wenn ich mal zu eurem Frauenstammtisch komme, bringe ich dir ein sehr interessantes Buch zu dem Thema mit. Herzliche Grüße und schönen, jetzt in Neudorf gerade sonnigen Sonntag noch, Bärbel Esser

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Astrid Günther aus Duisburg
am 21.04.2024 um 19:02

Ich glaube, wir müssen unsere Denkweise ändern. Weniger am kurzfristigen Profit orientiert, sondern mehr in die Zukunft gerichtet. Es nützt einem ja nichts, hohe Gewinne einzufahren, wenn wir in 30 - 40 Jahren kein Trinkwasser mehr haben.
Und weniger Egoismus, sondern mehr Gemeinwohl. Und fürs Gemeinwohl wäre ein Tempolimit besser, aber es widerspricht dem Egoismus einiger weniger.