Mangel an Gewerbeflächen wird zunehmen - Für Elektro-Auto Produktion in Bochum kein Platz

„Durch die mehrheitlich von SPD und Grünen gefassten Beschlüsse zum Regionalplan Ruhr sehen die Perspektiven für Gewerbeflächen in Bochum für die nächsten 20 Jahre düster aus“, stellt Roland Mitschke, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender, fest.

Mit der Begründung, dass Grünzüge erhalten und ausgeweitet werden müssen, hat die Koalition fast alle von der Verwaltung oder der CDU angereichten Flächen, die potentiell einmal zu Gewerbeflächen entwickelt werden könnten, abgelehnt. Damit hat sich Rot-Grün gegen die von Oberbürgemeister Eiskirch verfolgte Wachtumsstrategie gestellt.

Dabei ist Bochum eine grüne Stadt. In erheblicher Größenordnung sind in den vergangenen Jahren Bergbau- und Industrieflächen entsiegelt worden. Wer Luftaufnahmen der alten Zechenanlagen wie z.B. Lothringen in Gerthe und Hiltrop mit der heutigen Situation vergleicht, sieht dies deutlich. Die 70 ha Fläche von Opel I sind ein sehr aktuelles Beispiel: früher 100 % versiegelt, neu max. 60-65 %. Der Regionalplan-Entwurf sieht die Ausweitung der Grünzüge um 666 ha(!) vor.

Seit Frühjahr 2016 wurde diskutiert, wie ein Defizit von 82 ha Gewerbeflächen verortet werden kann. Nach dem Ratsbeschluss mit dem Koalitionsantrag liegt das Ergebnis vor. Es bleiben mit dem Güterbahnhof Langendreer knapp 40 ha. Die Deutsche Bahn als Eigentümer hat jedoch bereits klargestellt, dass diese Fläche im Planungszeitraum nicht zur Verfügung stehen wird. Also bleiben ganze 11 ha für neue Gewerbeansiedlung übrig.

„Die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft kann ihre Akquise und Investorensuche kurzfristig einstellen, da wir verfügbare Gewerbeflächen bald nicht mehr haben“, zieht Roland Mitschke ein trauriges Fazit. Eine E-Mobil-Produktion ist in Bochum aktuell schon nicht unterzubringen.

2 Kommentare

Community
Sabine Schemmann aus Bochum
am 19.02.2019 um 14:13

Was ist das denn für ein Unfug. Bochum gehört zu den am meisten versiegelten Städten des Ruhrgebietes. Zur Erhaltung und Förderung der psychischen Gesundheit sind ausreichende Grün-, Freiflächen und Abstandsflächen unabdingbar. Dies gilt gleichermaßen für das Stadtklima.
Sehe ich mir den um sich greifenden Wahn der Vorgartenversiegelungen zum Zweck des Hineinstellens von des Deutschen liebsten Kindes an, sieht es zunehmend düster aus. Grund und Boden sind nicht unendlich vermehrbar. Bochum braucht die Durchmischung mit ausreichend großen Grünflächen. SPD und Grüne handeln hier zukunftsweisend absolut richtig.

Community
Christian Haardt aus Bochum
am 19.02.2019 um 14:59

Mit den 11 ha, die faktisch zur Nutzung verbleiben gräbt Bochum sich sein eigenes Grab. Die nächsten fünf-sechs Jahre wird das noch gutgehen, aber dann werden die ersten Betriebe abwandern, weil wir ihnen keine vernünftigen Erweiterungs- oder Ersatzflächen anbieten können.