Dialektik
Ärztin schaute über den Tellerrand

Eine ärztliche Untersuchung sollte umfassend sein und sich nicht nur auf die Diagnose der konkreten Beschwerden beziehen - dialektische Herangehensweise ist gefragt | Foto: Bild von Abhijeet Pratap auf Pixabay
  • Eine ärztliche Untersuchung sollte umfassend sein und sich nicht nur auf die Diagnose der konkreten Beschwerden beziehen - dialektische Herangehensweise ist gefragt
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Vor einigen Tagen ließ ich im Josefs-Hospital in Bochum meine Gefäße untersuchen. Ich leide seit kurzer Zeit unter häufigen Krämpfen im Unterschenkel und den Wadenbereichen. Außerdem habe ich Schmerzen im Oberschenkel und den Waden, wenn ich längere Zeit laufe.

Die Ärztin checkte meine Beine entsprechend mit Ultraschall durch. Das Ergebnis war zum Glück negativ, es hatten sich keine (innenliegenden) Krampfadern gebildet.

Die Ärztin sah bei dieser Gelegenheit, dass ich Wasser in den Beinen hatte und empfahl mir, beim Kardiologen eine Herzuntersuchung, da die Ursache für das Wasser in den Beinen auch eine Erkrankung des Herzen sein könnte. Ebenfalls riet die Ärztin mir, einen Orthopäden aufzusuchen, da meine Füße eine Fehlstellung haben.

Diese Doktorin schaute damit "über den Tellerrand" und handelte damit dialektisch, da sie sich nicht nur auf das Untersuchungsergebnis bezog, sondern auch weitere Ursachen für mein Leiden diagnostizierte. Solch eine Denkweise ist sehr zu begrüßen!  Viele Ärzte beziehen sich nur auf den konkreten Auftrag , z.B. die Behandlung eines Armbruchs, aber interessen sich für weitere offensichtliche Erkrankungen nicht,  obwohl eine Behandlung aller Krankheiten zwingend erforderlich ist.  Dieses Verhalten ist metaphysisch und steht im Gegensatz zur Dialektik.

Solch eine Verhaltensweise muss Schule machen!

Das Wort Dialektik kommt aus dem Altgriechischen von „dialektikḗ“ und bedeutet „Unterredung“. Es bezeichnet einen dialogischen Reflexionsprozess, bei dem bestehendes Wissen und Überzeugungen auf den Prüfstand gestellt werden, um ein präziseres Verständnis des jeweiligen Untersuchungsgegenstandes zu gewinnen.

Wer dialektisch denkt, stößt beim Denken nicht zufällig auf Zusammenhänge, Widersprüche oder Entwicklungen, sondern er forscht bewußt danach, um das Denkobjekt möglichst allseitig zu erfassen.

Die Dialektik ist der Hauptfeind der Demagogie, wie sie von faschistoiden Organisationen verbreitet wird, weil das dialektische Denken die wahren Hintergründe der demagogischen Phrasen offenlegt.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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