Digitale Jugendarbeit kommt an / 14 Jugendhäuser wegen Corona-Pandemie immer noch geschlossen
Das Online-Jugendhaus im Kirchenkreis Wesel
"Digitale Jugendarbeit ist besonders wichtig in diesen Zeiten, in denen man sich nicht wirklich körperlich nahe kommen kann und darf. Außergewöhnliche Umstände erfordern daher ein außergewöhnliches Engagement.", heißt es seitens des Jugendreferates des Kirchenkreises Wesel. Dieses halte auf Grund dessen Angebote für Jugendliche und Kinder verstärkt in digitaler Form parat und zieht mit allen Jugendtreffs um – ins Online-Jugendhaus.
Seit der letzten Woche öffnen die Schulen immer weiter ihre Türen. Kinder und Jugendliche waren mehrere Wochen Zuhause, dürfen oder müssen jetzt teilweise wieder in den Unterricht.
Im Gegensatz dazu gibt es im Kirchenkreis Wesel 14 Jugendhäuser, die zur Zeit keine Betriebserlaubnis haben und geschlossen sind.
Im digitalen Kontakt ...
Aus diesem Grund halten - seit Anfang März - die Kollegen der Jugendtreffs ständigen Kontakt in Freizeit- , aber auch in Krisen- und Konfliktsituationen." Die Arbeitsbedingungen sind besonders und herausfordernd. Da gerade den 10- bis 18-Jährigen keinerlei gesellschaftliche Frei- oder Sozialräume zur Verfügung stehen, ist das Angebot jetzt besonders wichtig. Natürlich passiert alles digital und leider nur sehr begrenzt analog.", so Michaela Leyendecker, Synodale Jugendreferentin.
Seit längerer Zeit beschäftigen sich Jugendpädagogen des Kirchenkreises Wesel mit dem Thema Digitalisierung. In jedem Jugendhaus des Kirchenkreises wurden schon vor der Corona-Krise eigene Kommunikationswege und Social Media Accounts initiiert, um den Kontakt zu den Besuchern und Ehrenamtlichen auch online zu halten und auszubauen.
Jugendreferat auf Instagram
Um diese Angebote, Gedanken und Kräfte zu bündeln und Begegnungen in dieser schwierigen Zeit wieder möglich zu machen, hat das Jugendreferat des Kirchenkreises Wesel einen Instagram-Account ins Leben gerufen. Dort sind nicht nur Ideen und Hilfestellungen zur aktuellen Situation zu finden, hier darf auch jeder Interessierte wie in einem virtuellen Online-Jugendhaus selbst kreativ aktiv werden und Verantwortung übernehmen.
Vielfältiges Angebot des Netzwerkes
Die vielfältigen Online-Angebote des Netzwerkes erstrecken sich über Life-Chats, Turniere, Videotagebücher, Kreativangebote, Alltagsideen, Spiele, Musikworkshops, Mikroandachten und jugendgemäßen Informationen zur aktuellen Situation.
Ebenfalls im Angebot sind sogenannte „Webinare“ – Online-Seminare zu ausgewählten Themen – wie zum Beispiel „Selbstbehauptung und Grenzen setzen“.
Ein Online-Selbstbehauptungstraining für die Kinder in den Flüchtlingsunterkünften ist ebenfalls in Planung.
Ein weiteres interessantes Projekt ist die Schreibwerkstatt, welche jede Woche ein neues Thema in den Mittelpunkt stellt und dessen originellsten Kurzgeschichten sogar als gedrucktes Buch erscheinen sollen.
Die Zugangsmöglichkeiten
Natürlich ist das Netzwerk 24 Stunden pro Tag online, aber auch über die Homepages der Kirchengemeinden und über weitere soziale Netzwerke kann auf weite Teile des täglichen Programms zugegriffen werden.
Wer nicht in den bekannten Netzwerken registriert ist, kann sich gerne im Jugendreferat des Kirchenkreises melden, um Zugangsmöglichkeiten zu erhalten. Dies gilt insbesondere für jene Angebote, die für Kinder bestimmt sind. Verlinkungen und Kontakte zu den Jugendleitern und zu Ehrenamtlichen sind so ebenfalls problemlos möglich und herzlich gewünscht.
Der Zugang zum digitalen Jugendhaus der Kinder- und Jugendarbeit im Kirchenkreis Wesel ist über Instagram@jugendnetzwerk_kkwesel zu erreichen.
Möglichkeit, den Kontakt nicht zu verlieren
Die digitale Begegnung ist sicherlich nicht mit persönlichem Beisammensein zu vergleichen, aber das Online-Jugendhaus bietet eine Möglichkeit, nicht den Kontakt zu verlieren und im Austausch zu bleiben.
Es bleibt zu hoffen, dass sich dieses Netzwerk nicht nur zu „Coronazeiten“ bewährt, sondern sich zu einem jugendpolitischen Instrument entwickelt, das von Mitbestimmung und Beteiligung geprägt ist.
Dennoch wünschen sich alle Beteiligten sehr, dass sich die Situation in absehbarer Zeit ändert und die Jugendhäuser wieder wie gewohnt für alle Besucher öffnen können.
Jugendfreizeiten in den Sommerferien
Denn viele Jugendfreizeiten werden in den Sommerferien ausfallen. "Normalerweise sind mehrere hundert Kinder und Jugendliche mit uns unterwegs und erleben eine sorgenfreie Zeit im In- und Ausland. Der „Nicht Urlaub“ ist für Jugendliche vielleicht noch schwerer auszuhalten, als für Erwachsene. Es gibt keine Auszeit, keine Zeit um sich auszuprobieren, Abenteuer zu erleben oder Grenzen auszuloten.", so Michaela Leyendecker, Synodale Jugendreferentin, und fügt hinzu: "Begegnungen, Gedenkstättenfahrten, Bildungsreisen und Projekte stehen ebenfalls auf dem Prüfstand. Schulungen werden in Webinare umgewandelt. All dies wird sich nachhaltig einprägen, Wirkung zeigen auch in der Entwicklung von jungen Menschen."
"Parteiliche Ansprechpartner"
Die Jugendpädagogen haben eine besondere Rolle, sie sind parteiliche Ansprechpartner für sehr viele Kinder und Jugendliche. "Ihre Rolle ist eine komplett andere als die von Eltern und Lehrern, oftmals sogar ein nötiges Regulativ. So gut, wie möglich versuchen wir diese Aufgabe digital zu bewältigen. Wir kommen aber an Grenzen und hoffen sehr darauf, dass es bald wieder Möglichkeiten zum persönlichen Kontakt gibt.", so Leyendecker weiter, denn "Jugendliche brauchen Freiräume und Möglichkeiten für eine aktive Freizeitgestaltung."
Weitere Infos und Links
https://youtu.be/mxQJQFgRMzg
https://www.ekir.de/www/service/jugendarbeit-in-corona-zeiten-32324.php
https://kirchenkreis.kirche-wesel.de/index.php?seite=193&beitrag=1445
https://kirchenkreis.kirche-wesel.de/index.php?seite=193&beitrag=1446
Autor:Lokalkompass Wesel aus Wesel |
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