Ein Supermarkt für Borbeck

Demnächste wird an der Einbleckstraße / Ecke Buschkämpen ein neuer Lebensmittelmarkt eröffnet.
  • Demnächste wird an der Einbleckstraße / Ecke Buschkämpen ein neuer Lebensmittelmarkt eröffnet.
  • hochgeladen von Klaus Bednarz

Sechs Jahre nachdem die Einwohner des Stadtteils Borbeck buchstäblich von der Lebensmittelnahversorgung abgeschnitten worden sind, gibt es einen Lichtblick: Dort, wo bis 2004 ein Edeka-Markt angesiedelt war, wird in Kürze ein neuer Supermarkt seine Pforten öffnen.
3.000 Borbecker mussten damals nach Schließung der Ripshorster Brücke zunächst damit klar kommen, dass ihr Stadtteil nur noch über einen Umweg zu erreichen war. Als dann auch noch zeitnah der einzige Lebensmittelmarkt im Viertel seine Tore schloss, waren die Bewohner im wahrsten Sinne des Wortes von der Lebensmittelnahversorgung - im Sinne von „kurzen Wegen - abgeschnitten. Dinge des täglichen Bedarfs konnten dann nur noch mehr oder weniger umständlich im angrenzenden Essen oder eben in anderen Oberhausener Stadtteilen eingekauft werden.
Jetzt zeigen sich die Borbecker optimistisch, demnächst wieder über einen Lebensmittelmarkt an zentraler Stelle verfügen zu können, obwohl eigentlich gar kein Grund zur Skepsis besteht. Wie kürzlich bekannt wurde, hat ein Lebensmittelhändler den Mietvertrag für das leerstehende Ladenlokal an der Ecke Einbleckstraße / Buschkämpen unterschrieben.
Wer‘s ist, soll noch nicht genannt werden, doch kennt sich der neue Marktbetreiber im Lebensmitteleinzelhandel aus. Das zumindest wurde seitens des CDU-Stadtverordneten für Borbeck, Wilhelm Hausmann, bestätigt.
Seiner Ansicht nach ist es hauptsächlich dem Bürgerverein, und damit allen voran Renate Glombitza und Immanuel Schuler zu verdanken, dass Borbeck wieder eine belebte Mitte bekommt.
„Die beiden haben jahrelang alles probiert, den Nahversorgungsbereich im Stadtteil zu erhalten beziehungsweise wieder zu beleben, sagte der Politiker voller Hochachtung. Viele Möglichkeiten seien probiert worden, die letztlich an Unzulänglichkeiten gescheitert seien. „Und das“, so Hausmann, „hat schon echt Nerven gekostet.“
Hausmann, der selbst Bürger des Stadtteils und damit Betroffener ist, ließ den Vorgang noch einmal Revue passieren. Er erinnerte sich an das Jahr 2008, als die Verwaltung zu einem Gespräch zur Entwicklung des Stadtteils eingeladen hatte. „Damals waren mindestens 300 Borbecker im Mittelsaal der Luise-Albertz-Halle, um etwas über ihren Stadtteil zu erfahren.“ Besonders das Problem fehlender Einzelhandel habe die Gemüter der Anwesenden bewegt.
„Zurzeit gibt es in Borbeck einen Drogeriemarkt, einen Bäcker sowie eine Apotheke und das war‘s“, beschreibt Hausmann die Versorgungssituation. Und was habe man nicht alles versucht, die Infrastruktur zu verbessern. Ein so genannter Cap-Markt sollte kommen. Ein Lebensmittelgeschäft, das ausschließlich von Menschen mit Behinderung geführt wird. Gescheitert sei dieses Vorhaben allerdings daran, dass an ganz anderer Stelle, nämlich in Styrum, die Eigentumsverhältnisse eines dort zu vermietenden Einzelhandelsobjekts nicht geklärt waren. Dort sollte auch ein Cap-Markt entstehen.„Und damit war das Projekt Borbeck auch gestorben“ bedauert Hausmann noch im Nachhinein. Zumal auch das Angebot an einen Anbieter spezieller russischer Lebensmittel nicht realisiert werden konnte.
Eine glückliche Fügung hat nun vor einigen Wochen dazu geführt, dass tatsächlich ein Betreiber für das leerstehende Ladenlokal gefunden werden konnte. „Wir haben schon nicht mehr an ein gutes Ende für Borbeck geglaubt“, zeigte sich Wilhelm Hausmann auch sehr erleichtert und ergänzt: „Das Geschäft ist in trockenen Tüchern. Ich freue mich für den Stadtteil und ich hoffe, dass Borbeck dieses Angebot annimmt.“

Autor:

Klaus Bednarz aus Dinslaken

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