Für ein wenig mehr Menschlichkeit

Diese Veranstaltung hat „zwei Daumen hoch“ verdient, findet Nora. Auch ihre Mitschülerinnen und Vanessa Bräuer vom DRK (vorne li.) versprühen gute Laune.Foto: Detlef Erler
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  • Diese Veranstaltung hat „zwei Daumen hoch“ verdient, findet Nora. Auch ihre Mitschülerinnen und Vanessa Bräuer vom DRK (vorne li.) versprühen gute Laune.Foto: Detlef Erler
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Das sieht man nicht alle Tage. Während einige den Basketball treffsicher im Korb versenken oder gut gesichert auf Getränkekisten in luftige Höhen steigen, versuchen sich andere nur ein paar Meter weiter mit großem Eifer an einer Puppe mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Beim Tag des Ehrenamtes am Haranni-Gymnasium ist ordentlich Trubel.
Mit viel Spaß und gar nicht trocken will die Schule ihren Schülern das ehrenamtliche Engagement nahebringen. „Ohne dies würde unsere Gesellschaft gar nicht funktionieren, außerdem wird sie so ein wenig menschlicher“ ist Lehrer Martin Rathke sicher, der für die Organisation verantwortlich ist.
Insgesamt 25 Institutionen sind mit von der Partie und zeigen die große Bandbreite an Möglichkeiten. Sportvereine sind ebenso vertreten wie Verbände aus den Bereichen Lebensrettung, Kultur, Altenbetreuung oder Jugendarbeit.
Dabei werden nicht einfach nur langweilig Infoblättchen verteilt, die Teilnehmer versuchen, mit allerlei Aktivitäten zu punkten. Die DLRG-Vertreter haben als Blickfang ein Boot mitgebracht und erläutern den Jungen und Mädchen der Klassen 8 bis 10 den Umgang mit dem Defibrillator. „Man muss den Kindern und Jugendlichen begreifbar machen, dass diese Arbeit wichtig ist“, so Roland Jense von der DLRG.
Prinzipiell sieht er keinen Mangel an Engagement bei den jungen Menschen. „Man muss aber viel Zeit investieren und diese fehlt häufig angesichts der langen Schultage.“ Zudem werde die Ausbildung für die Helfer immer anspruchsvoller.
Wer sich nicht zum Lebensretter berufen fühlt, schließt sich vielleicht lieber einem Sportverein an. „Man kann zum Beispiel Übungsleiter werden“, erklärt Lara Budde von der Fechtabteilung des Herner TC. Daran herrscht Mangel, die Probleme sind die gleichen: „Viele, die im Ganztag sind, bleiben danach lieber zu Hause und haben auch keine Lust, zum Beispiel das freie Wochenende für eine Fortbildung opfern“, weiß die 20-jährige.
Daher freut man sich über Bestätigung. „Es motiviert einen weiterzumachen, wenn man Erfolge von Sportlern sieht, die man selbst zum Fechten gebracht hat“.
Die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz sind in Einsatzwagen vorgefahren und erklären den jungen Zuhörern, was so alles auf den Wagen ist und was man auf Einsätzen leisten muss. „Ich bin selbst bei der Jugendfeuerwehr, ein Nachbar hat mich darauf gebracht“, verrät Jannes.
Finn beschränkt sich auf seinen Sportverein. „Das sind schon zwei Mal anderthalb Stunden am Abend nach der Schule.“ Dennoch zeigt er sich höchst interessiert, was die Feuerwehr so zu bieten hat.Vielleicht finden er und viele seiner Mitschüler ja Gefallen an einer Tätigkeit. Denn das Ehrenamt wird immer gebraucht.

Diese Veranstaltung hat „zwei Daumen hoch“ verdient, findet Nora. Auch ihre Mitschülerinnen und Vanessa Bräuer vom DRK (vorne li.) versprühen gute Laune.Foto: Detlef Erler
Foto: Detlef Erler
Eine echte Fechter-Familie: Ilka, Lara und Leonard Budde (v. li.). Foto: Detlef Erler
Roland Jeske von der DLRG erklärt Gökay geduldig, worauf es bei einer Herzmassage ankommt. Foto: Detlef Erler
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Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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