Wanley Fendrich – ein Artist auf dem Wasser
WestLotto-Toptalent nimmt an den World Games in Alabama (USA) teil
Rund zehn Grad beträgt die Wassertemperatur der Maas im deutsch-niederländischen Grenzgebiet. An einem Samstag im April sitzt Wanley Fendrich mit seinen Eltern im Motorboot, streift sich den Neoprenanzug über und springt mit seinem Wakeboard ins kalte Wasser.
„Bei diesen Temperaturen ist das Eintauchen immer eine echte Überwindung“, sagt der 17-Jährige, „aber es gehört halt dazu.“ Was Wanley Fendrich dann mit seinem Wakeboard auf dem Wasser anstellt, hat nichts mit Überwindung zu tun, sondern mit beeindruckender Körperbeherrschung und purem Spaß: An einer Leine lässt er sich vom Boot auf seinem Wakeboard ziehen. Er nutzt die Wellen, die das Boot schlägt, als Sprungschanze, springt Salti, steht quer in der Luft, führt das Halteseil bei der Landung hinter seinem Rücken her.
Auf dem Sprung an die Spitze
Wakeboarden gelingt ihm so beeindruckend gut, dass Fendrich auf dem Sprung in die internationale Spitze ist. Fünf deutsche Meistertitel hat der Wasser-Artist bereits eingesammelt, ist bei der Weltmeisterschaft in seiner Altersklasse ins Finale der besten sechs eingezogen. „Unabhängig von allen Erfolgen liebe ich es, auf dem Wakeboard zu stehen. Für mich ist es wie ein Rückzugsort. Das Gefühl, auf dem Wasser zu stehen und den Sog unter dem Board zu spüren, ist unvergleichlich. Das kann man niemandem vermitteln, der es nicht selbst einmal gemacht hat“, beschreibt das WestLotto-Toptalent seinen Sport.
World Games als Höhepunkt
Im Sommer steht der bisherige Höhepunkt in Fendrichs Wakeboarder-Leben an: Die World Games – ein großes internationales Turnier für nicht-olympische Sportarten – in Alabama (USA), bei denen der Hünxer für das deutsche Team an den Start geht. „Das ist ein absoluter Traum für mich. Die Teilnahme an den World Games ist das Maximum, was in einer nicht-olympischen Sportart zu erreichen ist. Dort trete ich dann gegen die Wakeboarder an, die seit zehn Jahren meine großen Vorbilder sind“, sagt Fendrich.
Familiensport
„Wanleys Leben besteht zu 90 Prozent aus Wakeboarding“, sagt seine Mutter Sabine: „Wenn er nicht auf dem Brett steht, schaut er Wakeboard-Videos, liest darüber oder bearbeitet seine eigenen Videos.“ Die Wakeboard-Leidenschaft von Wanley hat die ganze Familie Fendrich befallen. Vier bis fünf Mal pro Woche trainiert Wanley auf dem Board, Mutter Sabine und Vater Markus steuern das Boot. „Wir begleiten ihn, so gut es geht, aber wenn er irgendwann den Spaß am Sport verlieren sollte, dann würden wir natürlich damit aufhören.“
Training in Portugal
Ans Aufhören denkt Wanley aber gar nicht – eher im Gegenteil: „Im Moment gelingt es mir ganz gut, Schule und Sport zu verbinden. Und langfristig wäre es mein großer Traum, mit dem Sport mein Geld zu verdienen – ob als Profi oder mit einer eigenen Wakeboard-Schule.“ Trainiert wird dafür aber nicht nur auf der Maas in den Niederlanden: Die Osterferien hat der Gymnasiast in Portugal verbracht: Beim Kadertraining der Nationalmannschaft in der Nähe von Tomar. „Dort haben wir die besten Bedingungen: Sehr glattes Wasser und wenig Wind. Und außerdem ist das Wasser ein wenig wärmer.“
Weitere Infos zu der Leidenschaft von Wanley Fendrich gibt es im Video:
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Autor:Lokalkompass Empfehlungen aus Essen |
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