Umfrage der Woche
Kauft ihr bei chinesischen Billiganbietern wie Shein oder Temu?
Die Preise klingen zu schön, um wahr zu sein: Aufwändige Kleider für 12,39 Euro, eine Knoblauchpresse für 0,68 Euro oder kabellose Kopfhörer für 4,53 Euro. Chinesische Online-Marktplätze wie Shein, Temu oder Alibaba erobern gerade den europäischen Markt.
Laut Schätzungen sollen täglich zwischen 200.000 und 400.000 Päckchen von China aus auf die Reise nach Europa gehen. Neben dem unschlagbaren Preis überziehen die Online-Marktplätze Nutzer im Internet mit grellbunter Werbung und setzen auf Influencer in Sozialen Netzwerken, die eine eher junge Zielgruppe ansprechen. Hinzu kommt, dass (vor allem Mode-)Trends sehr schnell umgesetzt werden und in neuen Produkten münden - bis zu 1.000 pro Tag (!) bei Shein.
Ultra Fast Fashion made in China
"Ultra Fast Fashion" heißt diese rasante Entwicklung, die, gepaart mit dem niedrigen Preis, eine Wegwerf-Mentalität befördert und den Chinesen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Denn Marken wie H&M sind mit ihren zwölf bis 16 Kollektionen pro Jahr weniger schnell. (Quelle: https://utopia.de/ratgeber/ultra-fast-fashion-wegwerfkleidung-im-stundentakt-von-shein-und-co_382192/)
Gefährliche Chemikalien
Aber natürlich hat das Geschäft mit den Billigprodukten auch Nachteile: So hat Greenpeace 2022 47 Artikel von Shein testen lassen, mit dem Ergebnis, dass 15 Prozent der Produkte gefährliche Chemikalien enthielten, die die Grenzwerte der europäischen Chemikalienverordnung (REACH) teilweise um das Hundertfache überschritten.
Auch die Bundesnetzagentur hat Testkäufe gemacht, konkret ging es um Elektrogeräte von Temu. Sie ergaben laut Wirtschaftsstaatssekretär Udo Philipp "in nahezu allen Fällen, dass die gesetzlichen Anforderungen nicht eingehalten wurden", sagte er dem ZDF.
Schlechte Umweltbilanz
Die britische Sun hat ausgerechnet, wie der massenhafte Versand von Produkten via Flugzeug der Umwelt schadet: "Each 5,000-mile flight from China to London carries 38 tonnes of clothes and pumps out 175 tonnes of carbon emissions — the same as driving a car more than 560,000 Miles."
Wie geht ihr mit Shein, Temu und Co. um? Habt ihr schon dort bestellt? Macht ihr das regelmäßig? Lockt euch der Preis? Oder wiegen die Nachteile für euch so schwer, dass ihr auf Bestellungen aus China verzichtet?
Stellungnahme von Temu
Auf unsere Umfrage der Woche erreichte uns eine Stellungnahme von Temu, die wir gerne hier ergänzen:
Modische Mode
Temu ist kein Fast-Fashion-Unternehmen. Im Gegensatz zu den Marken, die ihre eigene Kleidung herstellen und Tausende von Designs testen, sind wir einfach ein Marktplatz. Wir besitzen keine Marken und stellen auch nichts selbst her.
Temu bietet eine riesige Auswahl an Produkten, und Kleidung ist nur ein kleiner Teil davon. Wir konzentrieren uns darauf, Käufer direkt mit Herstellern und Verkäufern zusammenzubringen. Das senkt die Kosten und hilft uns, im Vergleich zu traditionellen Geschäften verschwenderische Überproduktionen zu vermeiden.
Wir sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, nachhaltiger zu sein, und wir halten uns über die neuesten Umweltvorschriften auf dem Laufenden.
Qualitätskontrolle
Bei Temu wenden wir einen umfassenden Ansatz zur Überprüfung der Verkäufer und Produkte auf unserer Plattform an, um einen hohen Standard der Qualitätskontrolle zu gewährleisten, der mit den Anforderungen der Märkte, in denen wir tätig sind, übereinstimmt. Im Falle eines Schadens im Zusammenhang mit der Nutzung von Produkten, die über Temu gekauft wurden, können sich Kunden an uns wenden und wir werden mit unseren Verkäufern zusammenarbeiten, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden.
Was sind Temus Nachhaltigkeitspraktiken?
Eine der Möglichkeiten, wie Temu die Nachhaltigkeit fördert, ist die Verbesserung der Abstimmung von Angebot und Nachfrage, so dass unverkaufte Bestände und Abfall minimiert werden. Temu arbeitet mit den Herstellern zusammen, um gezielter zu produzieren und unerwünschte Ware zu minimieren.
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