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Nationalpark Eifel ist offizieller Sternenpark
Dem Universum ganz nah

Astronomie-Begeisterte finden in Deutschland nicht mehr allzu viele Plätze, an denen sie mit bloßem Auge die Milchstraße erkennen und das Spiel der Sternschnuppen verfolgen können. Umso lieber pilgern die Sternen-Fans etwa in den Nationalpark Eifel, der offiziell als Sternenpark ausgezeichnet wurde. | Foto: © Medienzentrum des Kreises Euskirchen
  • Astronomie-Begeisterte finden in Deutschland nicht mehr allzu viele Plätze, an denen sie mit bloßem Auge die Milchstraße erkennen und das Spiel der Sternschnuppen verfolgen können. Umso lieber pilgern die Sternen-Fans etwa in den Nationalpark Eifel, der offiziell als Sternenpark ausgezeichnet wurde.
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Das Funkeln der Sterne betrachten und die Unendlichkeit des Kosmos spüren: In der modernen Welt ist dies kaum noch möglich. Städte unserer Zeit geben so viel Lichtsmog ab, dass das nächtliche Firmament selten betrachtet werden kann. Doch es gibt Ausnahmen. Natürliche Refugien, an denen nach Sonnenuntergang so viel Dunkelheit herrscht, dass das All umso heller strahlen kann. Als offizieller Sternenpark zählt der Nationalpark Eifel zu diesen magischen Orten.

Von Oliver Schönfeld

Astronomie-Begeisterte finden in Deutschland nicht mehr allzu viele Plätze, an denen sie mit bloßem Auge die Milchstraße erkennen und das Spiel der Sternschnuppen verfolgen können. Umso lieber pilgern die Sternen-Fans etwa in die Eifel. Schon 2014 hat der Nationalpark die vorläufige Auszeichnung als „International Dark Sky Park“ erhalten. Nach der erfolgreich absolvierten Probezeit sprach die International Dark Sky Association (IDA) die endgültige Anerkennung aus. Nur drei andere Regionen in Deutschland tragen das begehrte IDA-Zertifikat. Für den Nationalpark Eifel, der in diesem Jahr 15 Jahre alt geworden ist, ist dies ein umso schöneres „Geburtstagsgeschenk“.

Freier Blick
Bereits seit 2010 hat sich eine regionale Initiative mit Erfolg für den Schutz des Nachthimmels und den Erhalt der natürlichen Nachtlandschaft in der Eifel eingesetzt. Initiator der ersten Stunde ist der Astronom, Dozent und Lichtberater Harald Bardenhagen. Seit Kindesbeinen ist er von den Sternen fasziniert – und machte schließlich vor gut zehn Jahren seine Leidenschaft zum Beruf. „Leider findet Astronomie heute kaum noch im Schulunterricht und noch weniger im Alltag statt – schlicht und einfach, weil wir die Sterne aufgrund der Lichtverschmutzung nicht mehr sehen können“, sagt Bardenhagen.

Viele Ideen
Mit der Verwaltung des Nationalparks Eifel, der Kreisverwaltung Euskirchen, den Nationalparkstädten Schleiden und Heimbach sowie den Verantwortlichen für die Liegenschaft Vogelsang fand er schnell begeisterte Unterstützer für sein Vorhaben. Ebenso die NRW-Stiftung, die das Projekt finanziell förderte. Bis zur Anerkennung als „Dark Sky Park“ war jedoch viel zu tun. Die Außenbeleuchtung im Nationalpark wurde optimiert, um eine erhebliche Reduzierung des künstlichen Lichts zu erzielen. Auch umliegende Orte und die Tourismusbetriebe zogen mit. „Für Sternenbeobachter braucht es ganz spezielle Angebote. Wer bis tief in die Nacht in die Sterne schaut, wünscht sich zum Beispiel ein Langschläferfrühstück und die Möglichkeit, später aus dem Hotel auschecken zu können“, gibt Bardenhagen ein Beispiel. Viele Gastgeber haben diese Wünsche umgesetzt und seitdem noch weitere, eigene Ideen entwickelt – vom Ausweisen geeigneter Beobachtungsplätze in der Landschaft bis zum Stand up Paddling bei Mondschein.

Natur braucht Dunkelheit
Dr. Michael Röös, Leiter der Nationalparkverwaltung Eifel, dankt Bardenhagen für sein Engagement gegen Lichtverschmutzung. „Mit der endgültigen Anerkennung des Nationalparks Eifel zum Internationalen Sternenpark haben wir einen wichtigen Meilenstein mit der Region erreicht und gleichzeitig eine Vorreiterrolle zum Schutz der Dunkelheit in Nordrhein-Westfalen eingenommen.“ Auch NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser freut sich über den Sternenpark Nationalpark Eifel: „Dunkle Nächte wirken positiv auf die Gesundheit, schonen Ressourcen und dienen damit dem
Klimaschutz. Für viele nachtaktive Tierarten, vor allem für Insekten, ist die Dunkelheit wichtig. Künstliches Licht in der Nacht kann für sie eine ernste Bedrohung sein.“

Sternentourismus
Was der Umwelt nutzt, fördert in diesem Fall auch die Ökonomie. Der Sternentourismus ist in der Eifel zu einer wichtigen Größe geworden. Allein Bardenhagen veranstaltet jährlich rund hundert Sternenwanderungen. Dabei streifen vor allem die Augen umher – nämlich über den beeindruckenden Nachthimmel. Den Ausgangspunkt dafür bildet die Sternwarte der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“. Hier vermittelt der Kölner Dozent auf unterhaltsame Weise auch Astronomie-Neulingen die Faszination der Sterne und freut sich über deren Begeisterung: „Das Leuchten der Sterne wird nochmals verdoppelt durch das Leuchten in den Augen der Besucher.“

Ist Leben da draußen?
Der ungestörte Blick in die Weiten des Alls bringt jeden unweigerlich zum Nachdenken, so Bardenhagen weiter: „Wie ist die Stellung von uns Menschen im Kosmos? Und wie wertvoll und unersetzbar ist die Erde – da wir sonst an keiner Stelle im Weltall auch nur wenige Augenblicke überleben könnten?“ Schließlich drängt sich bei fast allen Sternenwanderern eine weitere Frage wie von selbst auf: Gibt es noch mehr Leben, da draußen im All? Der Astronomie-Experte ist sich seiner Sache sicher: „Andere Lebensformen wird es in den rund 200 Milliarden Galaxien mit jeweils etwa 200 Milliarden Sternen und ihren unzähligen Planeten sicherlich geben. Sie sind aber so weit entfernt, dass sie für uns technisch vielleicht nie erreichbar sein werden. Und wahrscheinlich sind sie kaum mit uns vergleichbar. Unter anderen Rahmenbedingungen hat die Evolution womöglich ganz andere Lebensformen entwickelt.“

Ständiges Engagement
Für die Aktiven von „Sterne ohne Grenzen“ ist mit der IDA-Auszeichnung ihr ehrenamtlicher Einsatz längst nicht zu Ende. Den Titel als Sternenpark gilt es mit laufenden Aktivitäten gegen die allgegenwärtige Lichtverschmutzung weiter zu sichern. Und Bardenhagen geht noch weiter: „Perfekt wäre das Glück, wenn nicht nur der Nationalpark, sondern demnächst die gesamte Eifel als Sternenregion offiziell anerkannt wird.“

Weitere Informationen
www.nationalpark-eifel.de
www.sternenregion-eifel.de

Termine der Sternenwanderungen unter: www.sterne-ohne-grenzen.de

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