Der Essener Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April 2021
Auch im April hat sich trotz der Corona-Pandemie die Belebung am Essener Arbeitsmarkt fortgesetzt
„Auch im April hat sich trotz der Corona-Pandemie die Belebung am Essener Arbeitsmarkt fortgesetzt. Die Anzahl arbeitsloser Menschen im Stadtgebiet ist erneut um 450 Personen gesunken. Nahezu alle Personengruppen konnten von dieser Belebung profi-tieren. Leider sind 106 Personen mehr von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Um schnell wieder eine Erwerbstätigkeit aufnehmen zu können, bieten wir zielgerichtet Hilfe. Wir verfügen zum Beispiel über zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten und unterstützen so auf dem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft. “, erklärt Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Essen. „Weiterhin bieten wir mit 3.649 bei uns gemeldeten freien Arbeitsstellen im Stadtgebiet - einem Plus von 21,2 Prozent gegenüber dem April 2020 - viele Chancen zum Wiedereinstieg in die Beschäf-tigung. Der Essener Arbeitsmarkt ist trotz der erneuten Eindämmungsmaßnahmen der Pandemie und vor dem Hintergrund der Nutzung von Kurzarbeit als arbeitssichernde Maßnahme stabil.“
Arbeitslosigkeit
Im April waren in Essen 33.759 Personen arbeitslos gemeldet, 450 weniger als im Vormonat (-1,3 %). Die Arbeitslosenquote beträgt 11,2 Prozent, im März lag sie bei 11,3%. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die statistische Arbeitslosigkeit in Essen um 844 Personen zugenommen (+2,6 %).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) ist die Zahl arbeitsloser Men-schen gegenüber dem Vormonat um 383 auf 7.997 Menschen gesunken (-4,6 %). Das waren 548 mehr als im April vergangenen Jahres (+7,4 %).
Entwicklung in der Grundsicherung
Im JobCenter Essen wurden im aktuellen Monat 25.762 Arbeitslose gezählt, 67 weniger als im März (-0,3 %). Gegenüber dem Vorjahresmonat hat die Zahl der Arbeitslosen um 296 Personen zugenommen (+1,2 %).
Langzeitarbeitslosigkeit
Mit aktuell 15.709 Personen hat die Zahl derjenigen, die bereits ein Jahr oder länger bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter arbeitslos gemeldet sind, gegenüber März um 106 Perso-nen zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Anstieg von 3.243 Frauen und Männern.
Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit
Im April waren in Essen 2.891 junge Menschen unter 25 Jahre arbeitslos gemeldet, 29 weniger als im März (-1,0 %) und 33 mehr als vor einem Jahr (+1,2 %). Mit 2.184 Personen entfällt das Gros auf das JobCenter (38 mehr zum Vormonat und plus 88 zum Vorjahresmonat). 707 junge Frauen und Männer wurden von der Agentur für Arbeit betreut, 67 weniger als im März und 55 weniger als vor Jahresfrist.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung lag im April bei 46.648 Personen. Das waren 357 Personen weniger als im März (-0,8 %) und 276 mehr als vor einem Jahr (+0,6 %). Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 14,8 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III hat die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vormonat um 406 auf 9.393 Personen abgenommen (-4,1 %). Die Unterbeschäftigung im Rechtskreis SGB II lag mit 37.255 Personen um 49 Personen oder 0,1 % über dem Wert von vor einem Monat.
Arbeitskräftenachfrage
Essener Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service insgesamt 652 Arbeitsstellen (-61 zum Vormonat und +395 zum Vorjahr). Im Bestand befanden sich zum Stichtag insgesamt 3.649 freie Stellen, 42 weniger als im Vormonat (-1,1 %) und 638 mehr als im Vorjahresmonat (+21,2 %).
Kurzarbeit
Im April haben nur noch 52 Essener Betriebe für 398 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt . Die Anzeige von Kurzarbeit hat damit merklich abgenommen.Trotzdem liegt dieses Anzeigevolu-men noch deutlich höher als vor Corona. Wie viele Kurzarbeit dann tatsächlich in Anspruch nehmen, zeigt sich erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten. Aktuell liegen die realisierten Kurzarbeiterzahlen für Oktober 2020 vor. Im Oktober 2020 befanden sich in Essen 1.562 Be-triebe in Kurzarbeit mit insgesamt 11.152 betroffenen Beschäftigten.
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2020 meldeten sich 3.029 Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen (+4,0% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Arbeitgeber melde-ten der Agentur für Arbeit Essen im gleichen Zeitraum 2.642 Ausbildungsstellen. Das ent-spricht einem Rückgang von 5,0% zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ende April 2021 waren noch 1.436 Bewerber unversorgt (-3,2% im Vergleich zu April 2020). Dem stehen 1.367 noch unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber (-26,9% im Vergleich zum Vorjahresmonat). Unbesetzte Ausbildungsstellen gibt es noch in fast allen Bereichen. Zu den TOP 10 gehören Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kaufmann/-frau – Büromanagement, Medizini-sche/r Fachangestellte/r, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Bankkaufmann/-frau, Elektroni-ker/in- Energie-/Gebäudetechnik, Kaufmann/frau -Groß/Außenhandelsmanagement – Großhan-del, Handelsfachwirt/in (Ausbildung), Fachverkäufer/in-Lebensmittelhandwerk - Fleischerei.
„Die Situation am Ausbildungsmarkt bereitet mir zunehmend Sorge. Der Rückgang der insgesamt gemeldeten Ausbildungsstellen von 5 % gegenüber dem Vorjahr und der Rückgang von 26,9 Prozent der aktuell noch unbesetzten Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigen, dass es bei Weitem nicht für jeden und jede Jugendliche ein passendes Angebot für den Start in die berufliche Zukunft gibt. Hier appelliere ich dringend an die Essener Unternehmen, an die Zeit nach Corona zu denken. Die Zurückhaltung beim Thema Ausbildung ist aufgrund der aktuellen Lage pandemisch hoch betroffener Betriebe sicher nachvollziehbar – Innovation und Weiterentwicklung des eigenen Betriebs hängen jedoch maßgeblich von jungen, gut ausgebildeten Fachleuten ab. Die Investition in Ausbildung ist auch immer die Investition in die eigene unternehmerische Zukunft. Den Jugendlichen, die aktuell noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, rate ich offen für Alternativen zu sein und sich darüber zu informieren, wo gerade auch offene Angebote vorhanden sind. So mancher Beruf ist gar nicht wirklich bekannt, aber überaus interessant und erfolgsversprechend “, erklärt Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Essen.
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