Roland-Apotheke ließ dem Werdener Hospiz eine Spende von 7.000 Euro zukommen
Unter Corona-Bedingungen

Apotheker Ansgar Eichholz und seine Mitarbeiterinnen Anastasia Kotsopoulous Vavitsa, Sabine Richter und Stefanie Groß übergaben eine Spende an Andrea Swoboda und Franz K. Löhr.
Foto: Henschke
  • Apotheker Ansgar Eichholz und seine Mitarbeiterinnen Anastasia Kotsopoulous Vavitsa, Sabine Richter und Stefanie Groß übergaben eine Spende an Andrea Swoboda und Franz K. Löhr.
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Die Werdener Roland-Apotheke hat dem benachbarten Christlichen Hospiz 7.000 Euro zukommen lassen. Apotheker Ansgar Eichhorn machte sich mit seinen Mitarbeiterinnen Stefanie Groß, Anastasia Kotsopoulous Vavitsa und Sabine Richter auf, um sich im Dorle-Streffer-Haus ein Bild zu machen.

Empfangen wurden sie von Andrea Swoboda. Freundlich wies die Pflegedienstleitung des Hauses daraufhin, dass sie die Temperatur messen und die Kontaktdaten sammeln müsse. Alles gut, man traf sich in der Kapelle des einstigen Klosters. Die Übergabe einer beachtlichen Spende war der erfreuliche Anlass, um im Haus an der Dudenstraße über die Arbeit der Einrichtung unter den erschwerten Corona-Bedingungen zu sprechen, und wie es jetzt weitergeht.

Spenden weggebrochen

Extrem schwierig sei es geworden mit dem sonst so verlässlichen Zulauf an Spenden, sagte Geschäftsführer Franz K. Löhr. Spenden und auch die Einnahmen des Fördervereins seien zurückgegangen. Löhr hätte sich sehr gewünscht, dass der Staat die Krankenkassen unterstützt hätte, indem er zumindest für die Zeit der Krise den 5-prozentigen Eigenanteil übernimmt: „Für die Volkswirtschaft wäre der Betrag verschwindend gering, aber für uns Hospize eine beachtliche Summe. Doch wir haben mit unserem Anliegen keine Resonanz gefunden, man hätte deutlich mehr Druck aufbauen müssen.“
Dabei wäre eine gute finanzielle Ausstattung so wichtig: „Wir möchten jedem das geben, was er braucht. Dazu dienen entsprechende Gerätschaften. So können wir einen Menschen komplett aufrichten, sodass er mithilfe des Gerätes stehen kann. Wir haben eine ganz besondere Badewanne mit Musik, Licht und Sprudlern, die wir kippen können.“ Alle Mitarbeiter seien speziell ausgebildet, die Küche der Stiftung St. Ludgeri liefere das Essen und werde sehr gelobt, sagte Andrea Swoboda: „Unsere Gäste sind durchweg zufrieden.“ Immer sei die oberste Frage: „Was können wir tun, dass es den Menschen hier so gut geht wie nur irgendwie möglich?“ Das könne auch heißen, dass in der finalen Situation eine Liege mit ins Zimmer gestellt werde für die engsten Angehörigen.

Ohne Beistand

Ganz besonders ging es Franz K. Löhr ans Herz, im Lockdown von Schicksalen hören zu müssen, wenn Sterbende in Krankenhäusern und Alteneinrichtungen nicht besucht werden durften und den letzten Weg ohne den Beistand ihrer Liebsten antreten mussten. Eine unakzeptable seelische Grausamkeit. Ansgar Eichhorn musste schlucken: „Ich habe selbst einen Verwandten verloren in der Zeit. Da durften nur fünf Leute zur Beerdigung.“
Dankbar wies Löhr darauf hin, dass im Hospiz Werden durch das strikte Beachten der Hygiene-Regeln von Anfang an der Griff zu solch drastischen Maßnahmen vermieden wurde: „Wir konnten es den engsten Angehörigen ermöglichen, ihren Lieben beizustehen, in Ruhe und Würde Abschied zu nehmen.“ Sonst würden zweimal im Jahr die Angehörigen eingeladen zu Kaffee und Kuchen in die ehemalige Kapelle, und dann der Verstorbenen gedacht, so Löhr: „Da setzt man sich zusammen und spricht über die Lieben. Das hilft ungemein, geht aber in der Pandemie natürlich nicht, das können wir auch nicht nachholen.“

FFP2-Schutzmasken

Als die Bundesregierung die Risikogruppen mit FFP2-Schutzmasken versorgen wollte und die Apotheken mit der Verteilung gegen Gutscheine beauftragte, sei auch ein Eigenteil beschlossen worden. Ansgar Eichholz berichtet: „Wir haben sehr früh überlegt, was wir mit diesen zwei Euro machen. Dorle Streffer war Kundin bei uns und hat uns viel erzählt vom Hospiz. Wir wollten etwas Ortsnahes tun. Das Hospiz hat sich da angeboten. Es sind unglaublich viele Spenden zusammen gekommen. Ich persönlich fand das wirklich rührend. Jetzt haben wir den Betrag noch auf 7.000 Euro aufgerundet.“
Der Verein zur Förderung der Ökumenischen Hospizgruppe Werden ermöglicht die Arbeit im ambulanten Dienst und im Christlichen Hospiz an der Dudenstraße. Die Jahresmitgliedsbeiträge des Fördervereins belaufen sich auf mindestens 30 Euro für natürliche Person und 15 Euro für jedes weitere Familienmitglied, für juristische Personen wie Firmen sind es 260 Euro. Die Fördervereins-Vorsitzende Hedwig Reinhard ist unter 0201-401244 oder reinhard.hospizarbeit-werden@gmx.de zu erreichen. Die Bankverbindung bei der Sparkasse Essen lautet DE 95 3605 0105 0001 6181 80. Spenden sind steuerlich absetzbar. Kontakt zum Hospiz ist unter hospiz-werden.de möglich.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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