BIOGRAFIE-PROJEKT VOM DRK KREISVERBAND ESSEN E. V.
Seniorinnen & Senioren gesucht, die ihre Geschichten (mit)teilen
„Wie war das damals in der Schule? Wo habt ihr eure Nachmittage verbracht, was waren deine Lieblingsorte? Und wie schaffst du das eigentlich, dass du nie Essen wegschmeißt?“ Es gibt so viele spannende Fragen zu früher – und noch viel mehr spannende Antworten. Deswegen ist Sarah-Jo Petig vom DRK Kreisverband Essen gemeinsam mit dem Texter und Poetry Slammer Marius Hanke auf der Suche nach Seniorinnen und Senioren, die ihre Erinnerungen und Lebensgeschichten mit den jüngeren Generationen teilen möchten. Entstehen soll in diesem Biografie-Projekt ein kleines Buch, begleitet von einem gemeinsamen Erzählabend. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich telefonisch oder per E-Mail zu melden.
„Es gibt so viel Spannendes, was viele heute gar nicht mehr kennen.“
Seit November sind Sarah-Jo Petig und Marius Hanke bereits unterwegs, um Interviews zu führen – und sie werden mit jedem Mal neugieriger. Denn vieles ist heute ganz anders als früher und gerade die jüngeren Generationen können sich das nicht einmal wirklich vorstellen. Umso faszinierender ist es dann, wenn jemand davon erzählt, wie sie damals aus den Gärten der anderen gelebt haben, weil zu Hause das Essen immer nur sehr knapp bemessen war. Oder wie sie noch mit Tafel und Griffel in die Schule gegangen sind, wie die Mädchen immer gut auf ihre Schürze achten mussten und wie das damals war, als man dann endlich den Führerschein in der Tasche hatte.
Oder wie die Kinder damals losgeschickt wurden, um Kohle zu klauen. Denn entstanden ist die Idee zu dem Projekt eigentlich mehr aus dem Zufall heraus, als Petigs Onkel einmal davon erzählte, sie wie gebannt lauschte und dabei dachte: Das muss doch erzählt werden. Und es gibt noch so viel mehr solcher Geschichten, die vielleicht nie wirklich Gehör finden. Das geht doch nicht!
Einen Raum schaffen, wo diese Geschichten gehört werden
Also hat sie sich Gedanken gemacht, wie man einen Raum für diese Geschichten schaffen kann, und schließlich Marius Hanke als Projektpartner dazugeholt. Gemeinsam haben sie dann ein richtiges Konzept entwickelt und Unterstützung beantragt im Rahmen des Seniorenförderplans der Stadt Essen – was zum Glück umgehend geklappt hat. Im vergangenen Oktober konnten sie mit dem Projekt starten, seit November führen sie Interviews mit einzelnen Gesprächspartnern oder in Gruppen durch.
Die bisherigen Erfahrungen sind sehr positiv und beide sind durchweg angetan von den Geschichten, die ihnen mittlerweile in den Einzel- und Gruppeninterviews erzählt wurden. Nur möchten sie nun natürlich noch mehr Menschen erreichen und mit dem geplanten Buch auch eine möglichst große Vielfalt an Erinnerungen zeigen. Deswegen die Bitte an die Mitbürger aus Essen und der Umgebung: Wenn Sie selbst etwas von damals zu erzählen haben oder Personen aus Ihrer Familie oder dem Freundeskreis wissen, die zu dem Projekt etwas beitragen würden, melden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail.
Ganz einfach mitmachen – mit einem unverbindlichen Interview
Es ist auch ganz einfach: Nach einer kurzen Absprache gibt es ein Treffen bei Ihnen zu Hause, in einem Café oder an einem anderen passenden Ort. Sie dürfen gerne frei erzählen oder Petig und Hanke bringen Fragen mit zu Lebensaspekten, die sie besonders interessieren. Wenn sie das erlauben, nehmen sie das Gespräch auf, um später nichts zu vergessen, wenn es an die schriftliche Umsetzung der Geschichte geht. Aber sie dürfen natürlich jederzeit darüber bestimmen, was im Buch auftauchen darf und was nicht. Ebenso wie Mitschnitte auf Wunsch sofort gelöscht werden.
Aus den Interviews entwickeln die beiden dann ein Buch mit den erzählten Geschichten, von dem alle Beteiligten ein kostenloses Exemplar für sich bekommen. Angedacht ist auch ein Erzählabend mit allen InterviewpartnerInnen, die gerne daran teilnehmen möchten. Vielleicht kann mit dem Projekt ja auch das Interesse des Lokalradios geweckt werden – zum Beispiel im Rahmen eines kleinen Features. Doch das wird sich dann alles zeigen, wenn die Geschichten erst einmal gesammelt sind. Petig und Hanke möchten jedenfalls alles tun, damit sie anschließend auch ihr verdientes Gehör finden.
Mitmachen können alle, die sich zum Kreis der Seniorinnen und Senioren zählen und sich in Essen oder der unmittelbaren Umgebung aufhalten. Melden Sie sich bitte einfach bei Frau Petig unter: 0201 / 84 74 – 233 oder sarah-jo.petig@drk-essen.de.
Nur eines sollte vielleicht der Vorsicht halber noch erwähnt werden: Geld gibt es leider keines für die Teilnahme. Die ProjektmacherInnen rechnen nicht mit nennenswerten Einnahmen für das Buch. Und sollten doch Überschüsse entstehen, sollen diese in weitere sinnstiftende Projekte rund um die SeniorInnenarbeit fließen. Denn so haben am Ende alle etwas davon.
Autor:Marius Hanke aus Essen-Nord |
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