Kirchen
Ökumenische Kar- und Ostertage in der Essener Innenstadt
Mit ihrer gemeinsamen Veranstaltungsreihe „Auf Tuchfühlung“ laden Jan Vicari (re.), Pfarrer an der evangelischen Marktkirche, und Domvikar Bernd Wolharn von der katholischen Cityseelsorge „grüßgott“ am Essener Dom erstmals dazu ein, die Tage von Gründonnerstag bis Ostersonntag in diesem Jahr in den Kirchen und auf den Plätzen der Innenstadt ökumenisch zu begehen.
Den Auftakt bildet am Gründonnerstag, 6. April, von 12 bis 14 Uhr eine gemeinsame Mahlzeit unter dem Motto „Geteilte Freude – BrotZeit für alle“; dafür wird der Tisch vor dem Glaspavillon neben der Anbetungskirche St. Johann Baptist, Kettwiger Straße/Höhe Burgplatz, gedeckt. – Karfreitag, 7. April, führt die Veranstaltung „Geteiltes Leid – TuchWeg durch die Stadtmitte“ zu verschiedenen Stationen des Gedenkens; Startpunkt ist um 11 Uhr erneut der Glaspavillon.
„Geteiltes Schweigen – InneHalten“ lautet das Motto der Vesper um Vier, die am Karsamstag, 8. April, um 16 Uhr in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, beginnt. – „Geteiltes Leben – OsterMahl ins Licht“ ist der Ostergottesdienst mit Agapefeier überschrieben, der am Morgen des Ostersonntags, 9. April, um 5 Uhr in der Marktkirche gefeiert wird. Um das anschließende Osterfrühstück besser planen zu können, wird zu dieser Veranstaltung um eine Anmeldung per Mail an die Anschrift jan.vicari(at)ekir.de gebeten.
AUS EINEM TISCHTUCH WIRD DIE SIEGESFAHNE DES LEBENS
„Ein Tuch soll die Tage von Gründonnerstag bis Ostern verbinden“, erläutert das das ökumenische Projektteam um die Cityseelsorger Bernd Wolharn und Jan Vicari. „Da ist das Tischtuch des Letzten Abendmahls. Tags darauf wird es zum Schweißtuch des Kreuzwegs. An Karsamstag umhüllt es den toten Christus im Leichentuch. Und zuletzt, am Ostermorgen, finden es die Jünger in der biblischen Erzählung zusammengefaltet, es wird zu einer Siegesfahne des Lebens.“
Aus diesen Fundstücken hat das Team gemeinsam einen ökumenischen Weg entwickelt, der sich an den vier Tagen durch die Essener Stadtmitte zieht. Auch das ist „Tuchfühlung“ – die biblische Geschichte kommt in Berührung mit der Stadt, mit den Menschen: „Unsere lange Tafel im Glaspavillon ermöglicht jeden Tag gute Gespräche. Wenn wir sie an Gründonnerstag auf die Kettwiger Straße stellen und daran ‚BrotZeit‘ halten, wird die alte Erinnerung an Jesu Mahl mitten im Stadtleben lebendig“, freut sich Domvikar Bernd Wolharn.
VON DER DUNKELHEIT ZUM LICHT
Der „TuchWeg“, eine andächtige Prozession durch die Straßen, solle Jesu Leiden und menschliches Leiden heutzutage miteinander verbinden. „Unser Tuch sammelt Tränen. Wir nennen Gott, wo heute gelitten und gestorben wird. Oft genug hilft mir nur zu glauben, dass Gott genau das auch selbst kennt“, erzählt Jan Vicari.
Aus einem schweigend-musikalischen Karsamstag erwächst am Ende eine Osternachtfeier, die aus dem Dunkel der Nacht in das Licht des Ostermorgens mündet. „Zugegeben: Wir haben hier am längsten gerungen, was auf keinen Fall fehlen darf in dieser Feier. Jedem von uns sind konfessionelle Traditionen – Gesänge, Texte und Rituale – ans Herz gewachsen. Trotzdem haben wir einen guten, gemeinsamen Weg gefunden“, freut sich Vicari. Die Gäste dürfen also gespannt sein! Mit einem österlichen Frühstück der versammelten Gemeinde klingt die Reihe aus.
ÖKUMENISCHE LITURGIE FÜR DIE KAR- UND OSTERTAGE
Mit ihren Kar- und Ostertagen hat das Team erstmals eine ökumenische Liturgie für die höchsten Feiertage entwickelt. „Wir gestalten so vieles zusammen, unsere Teams verbinden sich immer enger. Da kann der Gottesdienst nicht außen vor bleiben“, ergänzt Bernd Wolharn. „Wir gehen ‚Auf Tuchfühlung‘. Ein Glück!“ Kontakt für Rückfragen: Jan Vicari, Citykirchenpfarrer an der Marktkirche, Telefon 0201 75993920 und 0152 27521695, Mail jan.vicari(at)ekir.de; Bernd Wolharn, Domvikar und Cityseelsorger, gruessgott Citypastoral am Essener Dom, Telefon 0201 2204-214, Mail bernd.wolharn(at)bistum-essen.de.
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