4. Essener Motorrad-Gottesdienst
Mut zum Leben, Mut zum Fahren

Foto: Kirchenkreis Essen/Stefan Koppelmann
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Unter dem Motto „Mut zum Leben, Mut zum Fahren“ haben rund 150 Biker, Motorradfans und Gemeindeglieder am Sonntag (22.08.) vor dem Weigle-Haus an der Hohenburgstraße 96 den 4. Essener Motorrad-Gottesdienst gefeiert. Hatte der Wetterbericht auch Regen vorhergesagt, die Organisatoren hatten sich trotzdem für eine Open Air-Feier entscheiden – und ihr Mut wurde auch in dieser Hinsicht belohnt: Als die Jordan Wells Band aus Siegen („Finest Blues & Rock in Germany“) kurz nach 10 Uhr ihren ersten Song anstimmte, klarte der Himmel auf und bis zum Ende hin blieb es trocken, spiegelte sich die Sonne sogar zunehmend auf dem blitzenden Chrom der Maschinen wider, die sich auf dem Vorplatz der traditionsreichen Einrichtung eingefunden hatten.

Ein Hoffnungszeichen, das Pfarrer Rolf Zwick, selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer, in seiner Predigt über Psalm 23 („Der Herr ist mein Hirte“), gerne aufgriff. Angesichts der aktuellen Herausforderungen – Corona, Klimawandel und Hochwasser, Kriege und Bürgerkriege, Flucht und Vertreibung weltweit – sehnen sich die Menschen nach Beistand und fürsorglicher Begleitung und einer hoffnungsspendenden Kraft, die die „Herde“, wir Christinnen und Christen, in unserem Gott, dem „guten Hirten“, finden. Einer Kraft, die uns auch in Zeiten der Unsicherheit hilft, die uns auf eine gute Fügung, einen glücklichen Ausgang und ein heiles Ankommen am Ziel unseres Weges, möge er lang oder kurz sein, trauen lässt! Wie in jedem Jahr wurde es ganz still, als zum Schluss hin die traditionelle Biker-Fürbitte gesprochen wurde:

Herr, wir bitten Dich:
Wenn wir uns mutig auf den Weg machen,
sei bei uns, um Übermut zu verhindern.
Herr, wir bitten Dich:
Wenn wir auf unserem Weg auf Menschen treffen, die Hilfe und Schutz brauchen,
gib uns die Kraft und den Mut, Hilfe und Schutz zu geben.
Herr, wir bitten Dich:
Wenn uns auf unserem Weg der Mut mal verlässt,
sei bei uns und lass uns wieder Kraft und Mut finden.
Herr, wir bitten Dich:
Lass uns dankbar sein für alle Wege, die wir gehen und befahren mit den Gaben und Talenten, die in uns sind. Und hilf uns, mit den Gedanken an Verstorbene aus unseren Familien und unserer Gemeinschaft umgehen zu können.
Herr, wir bitten Dich:
Lass uns Freude und Mut empfinden in unserem Hier und Jetzt. Amen.

Auf die üblichen Ausfahrten nach dem Gottesdienst hatten die Veranstalter wegen der Corona-Pandemie verzichtet, doch die Stimmung blieb gut: Grillwürste und Kaffee, Live-Musik mit der Jordan Wells Band und ein Infostand der Lebertransplantierten Deutschlands e.V. luden zu Begegnungen und Gesprächen ein. „Christliche Biker sind keine ‚Rocker‘, sondern stehen für Rücksicht und eine ruhige und verantwortungsbewusste Fahrweise im Straßenverkehr. Auch dazu braucht es in unserer Zeit manchmal Mut“, findet Rolf Zwick.

Ein großes Dankeschön an die vielen Ehrenamtlichen, die bei der Organisation halfen, an die Jordan Wells Band und an alle, die diesen Gottesdienst mitgefeiert haben – darunter die Christliche Motorrad-Gruppe Königssteele, der Biker-Church Ruhr e.V., Motorradfans aus dem Weigle-Haus und der Kirchengemeinde Katernberg, die Motorrad-Gruppe "Flying Angels“, ein Team der MTAS Motorrad-Staffel und eine Abordnung der Motorradfahrer beim Johanniter Regionalverband Essen – letztere waren, wie der Biker-Church Ruhr e.V., zum ersten Mal dabei und wollen in den kommenden Jahren gerne wiederkommen, ebenso wie viele andere Gottesdienstgäste an diesem Tag.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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