KIRCHE
Klimaschutz, Behindertenreferat und Citykirchenpfarrstelle
Die Förderung des Klimaschutzes, die Neuausrichtung des Behindertenreferats und die Errichtung einer Pfarrstelle für Citykirchenarbeit an der Marktkirche sind wichtige Themen der Essener Kreissynode. Die Delegierten des Kirchenparlaments kommen am 12. und 13. August in Rüttenscheid zu ihrer 29. ordentlichen Tagung zusammen.
Während am Freitag, dem ersten Synodentag, mit der Neuausrichtung des Behindertenreferates, einer geplanten Pfarrstelle für die Inklusion behinderter Menschen und der Errichtung einer Citykirchenpfarrstelle an der Marktkirche wichtige Grundsatzentscheidungen auf der Tagesordnung des Kirchenparlaments stehen, beraten die rund 160 Delegierten aus Gemeinden, Diensten und Einrichtungen des Kirchenkreises gemeinsam mit berufenen Mitgliedern und Gästen aus der Stadtgesellschaft am Samstag über Möglichkeiten, etwas gegen den Klimawandel zu tun – geplant sind eine Podiumsdiskussion, Arbeitsgruppen, ein Markt der Möglichkeiten mit Best-Practice-Beispielen und eine Beschlussfassung über konkrete Maßnahmen.
Wie üblich wird die Kreissynode am Freitag um 17 Uhr mit einem Abendmahlsgottesdienst eröffnet; die Predigt hält der Essener Jugendpfarrer und Leiter des Weigle-Hauses, Pfarrer Rolf Zwick. Neben den eingangs erwähnten Grundsatzentscheidungen erwarten die Synodalen am Freitag Berichte und Informationen über Hilfsangebote für Flüchtlinge aus der Ukraine, über eine Veranstaltungsreihe zum 100jährigen Bestehen der Essener Diakoniepfarrstelle, über die Umsetzung des neuen Konzeptes zur Prävention vor sexualisierter Gewalt sowie über den erfolgreichen Prozess zur Neuausrichtung der Gemeindeübergreifenden Dienste.
Wie können wir das Klima schützen?
Weil das Ziel, etwas gegen den anhaltenden Klimawandel zu tun, mit der ureigenen christlichen Aufgabe korrespondiert, Gottes Schöpfung zu bewahren, hat der Kirchenkreis Essen den Klimaschutz zu einem Jahresthema erkoren und den zweiten Tag unter die Überschrift „Klima-Synode“ gestellt. „Anfang Januar hat die rheinische Landessynode beschlossen, bis 2035 die Treibhausgas-Neutralität für alle kirchlichen Gebäude und Aktivitäten herzustellen“, erläutert Superintendentin Marion Greve. „Dieses Votum nehmen wir ernst. Wir wissen, dass wir unseren Lebensstil so schnell wie möglich verändern müssen, um die drohende Klimakrise vielleicht doch noch abwenden zu können. Deshalb wollen wir unsere eigenen Lebensgewohnheiten reflektieren und uns angesichts dieser riesigen Herausforderung in geschwisterlicher Verbundenheit geistlich und inhaltlich stärken und ermutigen.“
Wie kann das Ziel, unseren Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Erde zu hinterlassen, erreicht werden, ohne dass wir uns durch Gefühle der Überforderung lähmen oder sogar überwältigen lassen? „Unser Ansatz ist es, nicht mit dem moralischen Zeigefinger auf Andere zu zeigen und nur zu reden, sondern tatsächlich zu handeln, indem wir konkrete Schritte beschließen“, erklärt die leitende Theologin der Evangelischen Kirche in Essen. „Viele unserer Gemeinden und diakonischen Einrichtungen haben sich schon auf den Weg gemacht.“
Klima-Wandel(n) auf dem Innenhof
Nach einer Andacht der Evangelischen Jugend Essen zum Thema „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ und einer Podiumsdiskussion über theologische Positionen und zivilgesellschaftliche Aspekte der aktuellen Debatte laden fünf Arbeitsgruppen dazu ein, die Bandbreite des Klima-Themas zu erkennen – unter der Leitung von Expertinnen und Experten richtet sich der Blick auf die Handlungsfelder „Globale Klima-(Un-)Gerechtigkeiten“, „Gebäude und Energie“, „Mobilität, Verkehr und Stadtentwicklung“, „Unsere Ernährung“ und „Nachhaltiges Beschaffungswesen“.
Auf dem Innenhof der Rüttenscheider Reformationskirche präsentiert ein „Markt der Möglichkeiten“ verschiedene Best-Practice-Beispiele aus Stadt und Kirche, dank einer Unterstützung durch die KD-Bank-Stiftung wird unter mehreren Gemeinden ein öffentlicher Kühlschrank zum Verteilen überschüssiger Lebensmittel verlost. Zum Abschluss wird das Ergebnis der Beratungen gebündelt und über eine entsprechende Beschlussvorlage abgestimmt. Mit einem Segenswort klingt die Kreissynode um 16 Uhr aus.
Kreissynode: Tagesordnung
Freitag, 12. August 2022, Beginn um 17 Uhr
TOP 1: Gottesdienst
-- Abendimbiss
-- Eröffnung und Begrüßung
-- Präliminarien
-- Grußwort von Oberkirchenrätin Henrike Tetz
-- Grußwort von Pastor Michal Debecka, Tschechoslovakische Hussitische Kirche
TOP 2: Kurzbericht der Superintendentin
TOP 3: 100 Jahre Diakoniepfarramt in Essen
TOP 4: Wahlen: Synodalbeauftragung für Kirche mit Kindern
TOP 5: Behindertenreferat
-- Rechtsform
-- Satzung
-- Einrichtung einer Pfarrstelle für Inklusion
TOP 6: Sachstandsbericht über das Konzept zum Schutz vor sexualisierter Gewalt
TOP 7: Prozess zur Neuausrichtung der Gemeindeübergreifenden Dienste und Projekte
7.1. Bericht über erreichte Einsparungen
7.2. Zwischenstand der Innovationsprojekte und erste Entscheidungen über neue Arbeitsfelder
7.2.1. Errichtung einer Pfarrstelle für die Citykirchenarbeit
7.2.2. Projekt Lebensspuren begleiten: Aus- und Fortbildung von Ehrenamtlichen in Seelsorge
7.2.3. Ökumenische Segensfeiern
7.2.4. Ehrenamtsmanagement
7.2.5. Grüner Kurierdienst
TOP 8: Verschiedenes
Samstag, 13. August 2022, Beginn um 9 Uhr
TOP 9: Eröffnung, Begrüßung, Andacht
TOP 10: Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Einstieg in das Thema
TOP 11: Podiumsdiskussion
-- Moderation: Katja Nellissen
-- Stimme Fridays4Future: Julian Pannen
-- Stimme Theologie: Dr. Wibke Janssen
-- Stimme Stadtgesellschaft: Christiane Gregor
-- Stimmen aus Synode und aus den Gemeinden
-- Öffnung der Diskussion
TOP 12: Markt der Möglichkeiten – Klima-Wandel(n) mit Best-Practice-Beispielen auf dem Innenhof
TOP 13: Arbeitsgruppen
-- Globale Klima-(Un-)Gerechtigkeit
-- Gebäude und Energie
-- Mobilität, Verkehr und Stadtentwicklung
-- Ernährung
-- Nachhaltige Beschaffung und Einkauf
TOP 14: Bündelung der Ergebnisse, Kurzinterviews aus den Arbeitsgruppen
TOP 15: Beschlussfassung der Synode
TOP 16: Abschluss und Segen
Sämtliche Beratungsunterlagen finden Interessierte auf der Homepage des Kirchenkreises Essen.
Stichwort: Kreissynode
Die Kreissynode ist das Kirchenparlament des Kirchenkreises. Sie ist für Grundsatzentscheidungen über die Zielsetzung, Planung und Durchführung der Arbeit im Kirchenkreis zuständig, verabschiedet die Haushaltspläne für den Kirchenkreis, kann Arbeitsbereiche aufheben und einrichten und trägt formell die Gesamtverantwortung.
Die Essener Kreissynode besteht aus 157 gewählten oder berufenen Delegierten, die aus den 26 Kirchengemeinden sowie den Gemeindeübergreifenden Diensten, Referaten und Einrichtungen des Kirchenkreises entsendet werden und zweimal im Jahr zu ordentlichen Tagungen zusammenkommen. Zwischen den beiden Tagungen wird der Kirchenkreis durch einen Kreissynodalvorstand geleitet, dessen Mitglieder alle vier Jahre jeweils zur Hälfte durch die Kreissynode gewählt werden. Den Vorsitz von Kreissynode und Kreissynodalvorstand hat die Superintendentin des Kirchenkreises Essen, Marion Greve, inne.
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