Kitakinder lernen Umgang mit digitalen Medien
Kinderschutzbund Essen setzt interaktive Bildschirme in den Kitas ein

Als Vorbereitung auf den Schulbesuch nutzen die Vorschulkinder den interaktiven Monitor für Schwungübungen. | Foto: DKSB Essen
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Digitale Vorreiter sind die Kinder- und Familienzentren des Kinderschutzbundes Essen. Alle zehn Einrichtungen setzen seit Jahresbeginn auch interaktive Monitore bei ihrer pädagogischen Arbeit ein. Damit reagieren die Kitas auf den digitalen Wandel und bereiten insbesondere Vorschulkinder auf den Wechsel zur Grundschule vor.

Die Bildschirme mit integriertem Computer lassen sich vielseitig verwenden: für Präsentationen, zum Malen oder um Hörspiele zu hören. In den DKSB-Kindertageseinrichtungen sind Mitarbeiterinnen und Kinder dabei, die unterschiedlichen kreativen Einsatzmöglichkeiten altersgerecht zu erproben. Um sich mit dem Gerät vertraut zu machen, hat eine Vorschulkindergruppe beispielsweise ein großes gemeinsames Bild gemalt. Jedes Kind suchte sich ein Motiv aus, und anschließend wurden Sonne, Tiere und Haus zu einem einzigen Gemälde zusammengefügt.

Einen realen Versuch zur Oberflächenspannung von Wasser hat eine Erzieherin fotografiert, um Kindern die einzelnen Schritte auf dem Bildschirm präsentieren und über den Versuch sprechen zu können. Weitere Kinder schauten sich auf YouTube ein Tanzvideo an und übten den Tanz anschließend selbst ein.

Bilder und Bilderbücher betrachten

In anderen Kinder- und Familienzentren kam der Monitor bislang zum Einsatz, um Bilder und Bilderbücher zu betrachten. So suchten die Kinder auf einem vergrößerten Wimmelbild nicht nur Gegenstände, sondern wurden auch angeregt, darüber zu sprechen. Andere Kinder hatten zunächst Otfried Preußlers Geschichte „Die kleine Hexe“ kennengelernt und brachten danach Screenshots des Buches in die richtige Reihenfolge, um die Handlung aufzuarbeiten und nachzuerzählen.

Gerade die Möglichkeit, Bilder auf dem Screen groß zu präsentieren, schätzt Jessica Pawlowski vom Kinder- und Familienzentrum BLAUER ELEFANT Stadtmitte an dem interaktiven Bildschirm. „Man kann damit den Fokus auf ein Detail legen“, erläutert sie. Das regt Kinder zum Sprechen an.

Darüber hinaus führen die interaktiven Monitore vor allem die Vorschulkinder an den alltagsnahen Umgang mit digitalen Geräten heran. Mittlerweile sind alle Essener Schulen mit iPads für alle Schüler ausgerüstet. „Die Kinder nutzen die Tablets schon in der Grundschule“, berichtet Ines Dibowski vom Kinder- und Familienzentrum Sonnenschein. Von einer Horizonterweiterung der Kinder spricht Silvia Hilbert vom Kinder- und Familienzentrum Grugapark | Kita Gruga EINS. „Die Kinder lernen, dass man nicht nur mit dem Stift malen und in einem Buch lesen kann.“

Analoge Techniken bleiben wichtig

Analoge Techniken werden in den Kitas des Kinderschutzbundes trotzdem nicht außer Acht gelassen. „Man muss aufpassen, dass man nicht zu viel mit dem Screen macht und den Dialog nicht vernachlässigt“, erklärt Jessica Pawlowski, während Ines Dibowski betont: „Wir nutzen weiterhin Bücher. Sie gehen nicht verloren.“

Bei den Kitakindern kommen die riesigen Bildschirme sehr gut an. „Sie werden ganz ruhig und gucken, was jetzt passiert“, berichtet Jessica Pawlowski. Silvia Hilbert hat gemerkt, wie schnell die Auffassungsgabe der Kitakinder ist. Wird etwa der Screenshot eines gemalten Bildes abgespeichert, merken sich die Kinder sofort, wo er wieder zu finden ist.

Die interaktiven Monitore werden in den Kindertageseinrichtungen nicht nur bei der pädagogischen Arbeit mit den Kindern eingesetzt. Auch in der Elternarbeit sollen die Geräte genutzt werden, zum Beispiel als Präsentationsmittel bei Versammlungen oder statt der üblichen Papieraushänge, in denen Eltern sich für Aktionen eintragen.

Für den fach- und altersgerechten Einsatz der Touchdisplays haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen DKSB-Kitas an einer Schulung des Herstellers teilgenommen. Weitere Workshops zur Arbeit und dem Medieneinsatz mit den Monitoren in den Einrichtungen folgen, um letztlich alle Mitarbeitenden einzubinden.

Der Einsatz der interaktiven Bildschirme, die über den Aufhol- und Digitalisierungszuschuss aus dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ finanziert wurden, ist Teil der frühpädagogischen Arbeit in den Kindertageseinrichtungen des Kinderschutzbundes. „Die Kinder gestalten selbstbestimmt und im Austausch mit ihren pädagogischen Fachkräften die digitale Transformation, indem sie sich gemeinsam kritisch und auf dem Stand ihrer jeweiligen Entwicklung mit Informations-, Kommunikations- und Anwendungstechniken auseinandersetzen“, erläutert Nina Altenhoff-Zabel, Fachberatung Sprach-Kitas. Neben dem Touchdisplay machen sich die Kinder unter anderem mit Laptop, digitaler Fotokamera und digitalem Vorlesestift vertraut.

Als Vorbereitung auf den Schulbesuch nutzen die Vorschulkinder den interaktiven Monitor für Schwungübungen. | Foto: DKSB Essen
Die Details eines Wimmelbilds sind auf dem Touchscreen viel besser zu erkennen. | Foto: DKSB Essen
Autor:

Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Essen e.V. aus Essen-Nord

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