Der 1980 gegründete Kettwiger Kegelclub „Die Berschener“
Kegeln für den guten Zweck
Begonnen hat alles am 19. März 1980. Ein Mittwoch. Die Sowjets waren gerade in Afghanistan einmarschiert und im Radio lief „Sun of Jamaica“ von der Goombay Dance Band. Nach dem Training saßen Kicker der 1. und der 2. Mannschaft von Blau-Weiß Mintard im Haus Deppe noch beim Bier zusammen und sinnierten ein wenig. Man könnte doch…
Über 40 Jahre später berichtet Friedhelm Ridder: „Irgendwie wollte wir neben dem Fußball noch was anderes gemeinsam machen. Da kamen wir auf die bescheuerte Idee, einen Kegelclub zu gründen.“ Pfiffige Typen wie Gerd Heppner, Günther Kurzhals oder Siggi Molitor steckten die Köpfe zusammen und heraus kamen: Die Berschener. Der Namen stamme vom volksmündlichen „Die Bergischen“, sagt Ridder: „Schließlich waren wir fast alle aus vor der Brücke.“
Solange die Füße tragen
Friedhelm Ridder ist Jahrgang 1952, der Älteste in der Runde und so etwas wie der Chronist der Kegler. Er hat minutiös alles aufgelistet: Einsätze, Alle Neune, Pudel, Strafen. So kann man nachlesen, dass Rolf Kamminga im nächsten Sommer seinen tausendsten Einsatz feiern wird. So richtig viel Nachwuchs ist im Laufe der Jahre auch nicht dazu gestoßen, von daher dünne es sich doch aus, gibt Ridder zu. Von den neun Gründungsmitgliedern sei weniger als die Hälfte noch am Start: „Die Zipperlein nehmen zu. Aber solange uns die Füße noch tragen und wir es bis auf die Bahn schaffen, machen wir weiter.“
Zuerst wurde mittwochs bei Knappmann gekegelt, dann freitags. Als dort die Bahnen geschlossen wurden, ging es über die Ruhr zum Hotel-Restaurant Schmachtenbergshof. Inzwischen kegelt Gastronom Jörg Kaiser selbst mit. Eigentlich dauert so ein Kegelabend drei Stunden: „Aber wenn die Bahn danach frei ist, verlängern wir gerne noch.“ Bei aller Sportlichkeit steht das Gesellige auch im Vordergrund, die herbstlichen Kegeltouren führen nach Mallorca, natürlich an den Ballermann. Dort gehe es aber zumindest bei den Berschenern vergleichsweise gesittet zu, betont Friedhelm Ridder. Die Touren 2020 und 2021 fielen aus wegen Corona: „Wir hoffen aber, dass wir nächstes Jahr wieder hinkönnen. Da bin ich mal gespannt, wer 2022 alles mitfährt.“
Spendengelder sammeln
Ein Herzensanliegen ist den Keglern das Sammeln für den guten Zweck. Einerseits wird die DJK Mintard unterstützt, zum anderen regte der Tod des Mitgründers Gerd Heppner 2005 dazu an, für die Deutsche Krebshilfe zu spenden. Zunächst mit Benefizkegeln, inzwischen werden die Startgelder der Kettwiger Kegel-Stadtmeisterschaften an die Deutsche Krebshilfe gespendet. Fast 13.000 Euro sind so schon zusammen gekommen. Die Berschener holten sich dort sehr oft den stattlichen Wanderpokal. Was Friedhelm Ridder doch schwer hoffen lässt, dass es nach der Pandemie ein Revival gibt für die Kettwiger Stadtmeisterschaften.
Die Berschener wollten anlässlich ihres Jubiläums Gelder sammeln für den guten Zweck und sind nach einer Corona-bedingten Pause auch wieder eifrig dabei. Die Hälfte soll nach Mintard gehen und die andere Hälfte der Bekämpfung von Krebs dienen. Friedhelm Ridder hat nachgezählt: „An die 2.500 Euro haben wir schon zusammen, da kann aber gerne noch was obendrauf kommen.“ Er habe noch etliche Exemplare des Jubiläumsheftes „40 Jahre Die Berschener“ zu verteilen, gegen eine kleine Spende. Am besten ist Ridder unter 01517-0008960 zu erreichen.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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