Die freiwilligen Feuerwehrleute von der Margarethenhöhe erzählen
Feuer und Flamme für ihren Beruf: In acht Minuten zum Einsatzort

Seit 2003 gibt es an der Margarethenhöhe ein Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr. Ziel war es, die Eintreffzeiten in den umliegenden Stadtteilen, Haarzopf, Schuir, Bredeney, Teilen von Holsterhausen und natürlich innerhalb des eigenen Stadtteils zu verkürzen. So wurde zunächst die Einsatzabteilung und die dazugehörige Jugendfeuerwehr gegründet und im Anschluss ein Gerätehaus gebaut. Heute ist der Standort fest etabliert.

“Wenn ich groß bin, werde ich Feuerwehrmann”, wovon viele kleine Jungen träumen, hat Max Preusser, Löschgruppenführer von der Freiwilligen Feuerwehr an der Margarethenhöhe wahr gemacht. Vor 18 Jahren, im Alter von zehn Jahren, wurde er Mitglied in der Jugendabteilung: “Das muss man sich vorstellen, wie einen Sportverein. Mit 18 Jahren tritt man dann in die Einsatzabteilung über.” Preusser blieb seiner großen Leidenschaft seither treu und ist auch im Hauptjob Feuerwehrmann. Seine 25 Kollegen und eine Kollegin hingegen sind in anderen Berufszweigen aktiv und ehrenamtliche Feuerwehrleute. Das bedeutet, dass sie unter der Woche zwischen 17 und 6 Uhr sowie am Wochenende ganztägig zu Einsätzen gerufen werden. Dabei werden sie gleichzeitig mit der Berufsfeuerwehr alarmiert und sind dieser in allen Belangen, beispielsweise bei Ausrüstung und Ausbildung, gleichgestellt. In Ausnahmefällen, sogenannten außerordentlichen Alarmierungen, werden jedoch auch die Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr außerhalb ihrer regulären Einsatzzeiten aktiviert. Dies ist beispielsweise bei Waldbränden oder Naturkatastrophen der Fall. In diesen Fällen hoffen die ehrenamtlichen Mitarbeiter auf eine Freistellung durch den Arbeitgeber. Leider gehe diese Unterstützung aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtlage jedoch kontinuierlich zurück, so Preusser: “Wir können da nur an die Arbeitgeber appellieren das Ehrenamt zu unterstützen!”

“Durchhaltevermögen ist eine wichtige Eigenschaft, wenn man zur Feuerwehr möchte”, berichtet er, “Denn die Ausbildung nimmt viel Zeit in Anspruch. Schon die Grundausbildung umfasst zwei Mal sechs Wochen, in denen an jeweils zwei Abenden pro Woche gelernt wird. Außerdem ist es wichtig und verpflichtend, an den wöchentlichen Übungsdiensten teilzunehmen.” Das macht Sinn, denn im Ernstfall muss die Mannschaft schnell reagieren, eingespielt und innerhalb in kürzester Zeit am Einsatzort sein. Das bedingt, dass die Ehrenamtler möglichst in der Nähe der Feuerwache wohnen sollten. Über die Jahre sind viele Freundschaften innerhalb der Mannschaft entstanden und der Zusammenhalt ist groß. Das trägt auch durch die aktuelle Situation, denn auch die Freiwillige Feuerwehr, die vollständig durch die Stadt finanziert wird, erfährt Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. “Unsere Schulungen finden virtuell statt, da wir uns nicht mit 26 Personen treffen können. Das klappt gut. Besonders jetzt im Winter nehmen wir ohnehin mehr Theorie dran. Im Sommer spielen Praxisübungen eine größere Rolle”, so Preusser. Auch der gesamte Bereich der Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit entfällt derzeit. “Der Dienst beschränkt sich aktuell auf Einsätze”, bestätigt Preusser. Regulär vor Ort aktiv sind die Geräte- und Hauswarte, sodass die Einsatzfähigkeit jederzeit gegeben ist. “Bei Einsätzen gilt die Rettungsreihenfolge Menschen, Tiere, und Sachwerte”, erklärt Preusser. Eine weitere Parallele zwischen Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr, die nach dem gleichen Prinzip arbeiten. Dabei können die Einsätze an die Substanz gehen, körperlich wie psychisch. Daher gibt es Nachbesprechungen, in denen die Mannschaft über das Erlebte spricht und die Eindrücke gemeinsam verarbeitet. Wer weiterführende Hilfe benötigt, bekommt psychosoziale Unterstützung durch entsprechend geschulte Kollegen.
In Essen gibt es neun Standorte der Berufsfeuerwehr (ohne Berücksichtigung des Rettungsdienstes) und 16 Standorte der Freiwilligen Feuerwehr. Zusammen bilden Sie die Feuerwehr Essen.
“Wir freuen uns immer über Menschen, die Feuer und Flamme für dieses Ehrenamt sind. Und auch über Nachwuchs”, so Preusser und spricht damit sicherlich nicht nur für seinen Standort. Wer nun Interesse und pro Woche etwa fünf Stunden Zeit einbringen kann, ist herzlich zur Kontaktaufnahme eingeladen und kann dann vielleicht schon bald selbst Leben retten.

Autor:

Meike Coenders aus Essen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.