Bürgerbusverein Kettwig bekommt neues Fahrzeug
Bürger fahren Bürger

Die Vereinsvorsitzenden Walter Steimel (r.) und Guntmar Kipphardt (2.v.l.) freuen sich mit Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt, Oberbürgermeister Thomas Kufen und Bauverein-Geschäftsführer Hans-Joachim Kraft über den neuen Bürgerbus. 
Foto: Stadt Essen / Elke Brochhagen
  • Die Vereinsvorsitzenden Walter Steimel (r.) und Guntmar Kipphardt (2.v.l.) freuen sich mit Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt, Oberbürgermeister Thomas Kufen und Bauverein-Geschäftsführer Hans-Joachim Kraft über den neuen Bürgerbus.
    Foto: Stadt Essen / Elke Brochhagen
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Eine echte Erfolgsstory. Vor gut 20 Jahren nahm man in Kettwig unter dem Motto „Bürger fahren Bürger“ den Betrieb auf. Fast 600.000 Fahrgäste wurden seitdem transportiert von den ehrenamtlichen Fahrern, die pro Woche 1.150 Kilometer zurücklegen. Nun wurde der erste barrierefreie Bürgerbus vorgestellt.

Auf dem Kettwiger Rathausplatz begrüßten viele Bürgerbusfreunde nicht nur Oberbürgermeister Thomas Kufen, sondern auch die Pfarrer David Gabra und Sven Goldhammer sowie die Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt. Star des Tages war aber unbestritten der neueste Kleinbus der Kettwiger Flotte.

Ausfahrbare Rampe

Der Mercedes-Sprinter ist mit einer ausfahrbaren Rampe versehen und erleichtert so den Transport für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen. Das garantiert bequemen Ein- und Ausstieg, aber auch eine sichere Unterbringung während der Fahrt. So ein Fahrzeug mit dieser Spezialausrüstung kostet. Da es Zuschüsse vom Land gab und auch die Stadt Essen etwas beitrug, waren für den Verein „nur noch“ 20.000 Euro zu stemmen. Mithilfe von Sponsoren wie zum Beispiel der Sparkasse Essen und dem Bauverein Kettwig konnte dieses Ziel erreicht werden.

Trotz aller Fröhlichkeit ließ der Vereinsvorsitzende Walter Steimel nicht unerwähnt, dass der Traum vom ersten barrierefreien Bürgerbus deutlich länger geträumt werden musste als erhofft. Er stand zwar schon seit langem ganz oben auf dem Wunschzettel des Vereins, aber man musste bald vier Jahre warten, bis alle Hürden überwunden waren. Anträge wollten gestellt und Bewilligungen abgewartet werden. Obendrauf kamen dann noch erhebliche Verzögerungen durch die Pandemie. Aber nun ist er da, der nutzerfreundliche Achtsitzer.

Startschuss 2002

Anfänglich von behördlicher Seite kritisch beäugt, von der Evag nicht ernst genommen, von Oberbürgermeisterin Annette Jäger gar als „Subventionsgrab“ tituliert, war der Kettwiger der erste Bürgerbus im Essener Stadtgebiet. Eine Unzahl an ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern übernahm seit dem Startschuss am 17. Mai 2002 den pünktlichen und sicheren Transport ihrer Fahrgäste und damit auch große Verantwortung. Aktuell bedienen acht Frauen und 28 Männer im Auftrag der Ruhrbahn mit einem festen Fahrplan die Kettwiger Stadtteile Schmachtenbergviertel, Ickten und Vor der Brücke.

Wie wichtig der Verein und sein Service für Kettwig geworden sind, betonte Thomas Kufen: „Als Oberbürgermeister bin ich sehr stolz, dass der Bürgerbus Kettwig seit nunmehr 20 Jahren ein Teil dieses besonderen Nahverkehrsangebots in unserer Stadt ist. Die Bürgerbus-Linien sind gute Beispiele dafür, was ehrenamtliches Engagement zum Wohl der Allgemeinheit leistet.“

Den Bussen wird einiges abgefordert, Kufen weiß um die vielen Steigungen und extrem engen Kurven hier im tiefsten Essener Süden: „Deshalb ist es gut, wenn wir einen neuen Bus offiziell in Betrieb nehmen können. Ich danke dem Land NRW, das weit über die Hälfte der Anschaffungs- und Umbaukosten übernommen hat. Der andere Teil der Summe wurde aus Eigenmitteln des Vereins und durch Sponsoren gestemmt. Ich wünsche dem Verein eine gute Zukunft mit vielen Fahrgästen, Freunden und Förderern, die dieses großartige Angebot tatkräftig unterstützen.“

Ans Herz gewachsen

Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt lobte die große Leistung der ehrenamtlichen Kräfte. Der Bürgerbus sei vielen Menschen ans Herz gewachsen. Er biete nämlich nicht nur eine praktische Transportmöglichkeit, sondern sei auch ein Ort der Begegnung und des Miteinanders geworden.
Zum Abschluss der Einweihungsfeier sprachen in ökumenischer Verbundenheit Pfarrer Sven Goldhammer den kirchlichen Segen und Pfarrer David Gabra mit den Gästen das Vaterunser. Dann wünschten die Anwesenden „dem Neuen“ allzeit gute Fahrt.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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