ALTENESSEN
1. Ökumenischer Kreuzweg zu vier Stationen im Stadtteil
Erstmals hatten die Evangelische Kirchengemeinde Altenessen-Karnap und die Katholische Pfarrgemeinde St. Johann Baptist in ökumenischer Verbundenheit gemeinsam dazu eingeladen, zusammen einen Kreuzweg durch den Stadtteil zu gehen.
Nach einer Einführung in die Bedeutung des Kreuzweges und einer liturgischen Einstimmung zum Jahresmotto "Die Liebe in die Welt tragen - Ökumenischer Kreuzweg in und für Altenessen" in der Alten Kirche machten sich rund dreißig Personen auf den Weg zur Kirche St. Johann Baptist. Stationen unterwegs waren vier besondere Orte, an denen Menschen gedacht wurde, die gelitten haben oder auch heute noch leiden: Menschen aus Essen und Umgebung, Menschen weltweit. An jeder Station wurde ein Gebet gesprochen. Ein Begleitheft enthielt erläuternde Texte, Lieder und Gebete zu jeder Station des Kreuzwegs.
Pfarrerin Ellen Kiener schreibt dazu: „Trotz Regenwetters war der 1. Ökumenische Kreuzweg durch Altenessen eine sehr schöne und bewegende Veranstaltung. Die katholischen Geschwister haben uns evangelische Christinnen und Christen einfühlsam in die Kreuzwegtradition mit hineingenommen. Durch den Kreuzweg konnten wir Orte aus unserem Alltag – darunter der Weltladen in der Alten Kirche, die Stolpersteine für die Familie Löwenstein direkt gegenüber, der Bunker im Grünbruch, das Alten- und Pflegeheim St. Monika und der Karlsplatz mit dem Ökumenischen Gabenzaun – in der Verbindung mit dem Leidensweg Jesu neu wahrnehmen.
Einige, die nicht so gut zu Fuß waren, waren von der Alten Kirche direkt zur Katholischen Kirche St. Johann Baptist gegangen. Dort konnten sie sich Bilder der Orte per Beamer anschauen und die Gebete sprechen. Beim liturgischen Abschluss kamen wir dann alle dort zusammen. Unterwegs haben wir schon Ideen für die Stationen im nächsten Jahr gesammelt. Wir werden bestimmt wieder unterwegs sein. Dann hoffentlich ohne Regenguss auf dem Marktplatz..."
Zur Tradition der Kreuzwege
Ein Kreuzweg veranschaulicht den Passionsweg Jesu in Texten und Bildern. In nahezu jeder Katholischen Kirche ist eine Darstellung der einzelnen Kreuzwegstationen zu finden. Traditionell umfasst der Kreuzweg 14 Stationen von der Verurteilung Jesu bis zur Kreuzigung. Viele der Stationen finden in den Evangelien eine entsprechende Erwähnung. Die Aussagen der 14 Stationen lassen sich mit Hilfe eines passenden Handlungs-Impulses auf unsere Zeit übertragen:
1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt. (Mt. 27,11-16) - anklagen und verurteilen // 2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern. (Mt. 27,27-31) - sein Kreuz tragen // 3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz. - (hin)fallen // 4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter Maria. - füreinander da sein // 5. Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen. (Mt. 27,32) - helfen und unterstützen // 6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch. - mitfühlen // 7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz. - immer wieder aufstehen // 8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen. (Lk. 23,27-31) - mit-leiden // 9. Station: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz. - zusammenbrechen // 10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt. (Mt. 27,35) - schutzlos bloßstellen // 11. Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt. (Lk. 23,33-43) - festnageln // 12. Station: Jesus stirbt am Kreuz. (Mt. 27,45-51) - allein gelassen // 13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen (Joh. 19,38) - die Leere ausfüllen // 14. Station: Jesus wird ins Grab gelegt. (Mt. 27,57-66) - hoffnungsvoll ruhen.
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