Mülheimer Flughafen hat Potenzial
Planen für die Zukunft

Hier soll künftig unter anderem Luftfahrtforschung betrieben werden. | Foto: Foto: Flughafen Essen/Mülheim
  • Hier soll künftig unter anderem Luftfahrtforschung betrieben werden.
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Die Bürgerinitiative „Wir bleiben Flughafen“ schaut mit Spannung auf die derzeitigen Entwicklungen rund um den Flughafen Essen/Mülheim. Die Planungen liegen im Moment beim Mülheimer Planungsdezernat. Der im Dezember letzten Jahres im Rat der Stadt Mülheim beschlossene Zeitplan sieht eine Fertigstellung des neuen Masterplanverfahrens im November dieses Jahres vor. In den Masterplan sollen die Ergebnisse einfließen, die vorher im Rahmen einer Werkstatt mit der Beteiligung von Bürgern entwickelt wurden.

Flugsicherheit "made in Mülheim"

Es gibt derzeit zwei Planungsvarianten. Die Initiative hält die Variante mit einer Fortführung des Flugbetriebes über das Jahr 2034 hinaus mit Zielsetzungen laut Vorlage im Bereich Artenschutz, Ansiedlung innovativer Unternehmen und modernem Flugbetrieb für die einzig richtige Wahl. 
Dass der Flughafen und die anliegenden Unternehmen zeigen konnten, wie sie den Anforderungen der genannten Planungsvarianten gerecht werden können, zeigen die Entwicklungen im letzten Jahr, so Christian Schäfer, Sprecher der Initiative. Als Beispiele nennt Schäfer das Verbundprojekt GLASS. TFC Käufer, eine der beiden Flugschulen am Standort Essen/Mülheim, stellte vor wenigen Wochen ein Forschungsprojekt zu satellitenbasierten Anflugverfahren vor. Das innovative Verfahren hebt nicht nur das Potenzial des regionalen Flugplatzes zum Forschungsflughafen, sondern stärkt auch die Region Ruhr bei innovativen Zukunftsthemen. Mit GLASS wurde die TFC Käufer, gemeinsam mit dem renommierten Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt und f.u.n.k.e. AVIONICS beauftragt im kleinen Maßstab am Flughafen Essen/Mülheim für die Verkehrsfliegerei in ganz Europa zu forschen. „Flugsicherheit, Made in Mülheim“, so Christian Käufer. 

Luftschiffhalle ohne eine Schraube erbaut

Während einer Bürgerdiskussionsveranstaltung im Herbst letzten Jahres betonte Ulrich Langenecker, Geschäftsführer der zweiten großen Flugschule FFL, ebenfalls ihre Bemühungen: „Durch stetige Investitionen in unsere eigene Flugzeugflotte, fliegen bereits viele der Flugzeuge mit einem erhöhten Lärmschutzzeugnis. Dies werden wir auch in der Zukunft weiterverfolgen.“ Während der Veranstaltung stellte auch Frank Peylo, Geschäftsführer der WDL, das neue Zuhause von Theo vor. „Beim Bau der Luftschiffhalle haben wir auch auf Nachhaltigkeit geachtet. Getragen wird der gesamte Bau von einer Holzkonstruktion ohne eine einzige Schraube.“ Die Halle kann auch als Eventhalle genutzt werden. Wie ein Luftschiff der Zukunft aussehen könnte, versucht die Mülheimer Junior-Uni Ruhr herauszufinden. Am 15. Januar wurden dazu die jungen Nachwuchsforscher zum Flughafen eingeladen. 

Großes Interesse an gewerblicher Nutzung

Bisher habe sich immer eine große Mehrheit für den Flughafen mit Flugbetrieb ausgesprochen.   Auch die teilweise gewerbliche Nutzung eines Randbereiches des Flughafens erfährt ein immer größeres Interesse bei Investoren und Politik. Vorreiter ist hier die pitstop.de GmbH. Deren geschäftsführender Gesellschafter Stefan Kulas entschied vor einem Jahr, die Verwaltung der Werkstattkette samt Trainingscenter am Flughafen Essen/Mülheim anzusiedeln und berichtete: „Direkt am Flughafen zu sein, ist für uns ein deutlicher Wettbewerbsvorteil. Wir haben uns ganz bewusst für Mülheim entschieden. Ohne den Flughafen und die herausragende Verkehrsanbindung hätten wir uns aus fiskalischen Gründen für eine andere Stadt entschieden. Durch den Flughafen erreichen wir jede unser 300 Filialen in Deutschland innerhalb von 1,5 Stunden.“ 

Kooperationspartner des Projektes e.Sat

Die Landesregierung stärkt derzeit die Innovationskraft der Luft- und Raumfahrtindustrie in NRW. Das neue Industrie- und Wissenschaftsnetzwerk AeroSpace.NRW soll klimagerechtes und umweltfreundliches Fliegen voranbringen. Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Mit seinem starken industriellen Mittelstand und herausragender Forschung ist Nordrhein-Westfalen ein strategisch bedeutsamer Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie, der seine Potenziale allerdings noch lange nicht ausschöpft. Das Industrie- und Wissenschaftsnetzwerk AeroSpace.NRW wird diese Kompetenzen bündeln und deutlicher als bisher sichtbar machen." Der Flughafen wurde bereits Kooperationspartner des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Forschungsprojekts e.Sat GmbH („Silent Air Taxi" der FH und RWTH Aachen) rund um E-Flugzeuge und CO2-neutrales Fliegen.

Autor:

Lokalkompass Essen aus Essen-West

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