Drittliga-Aufsteiger RWE am Scheideweg
Nach Pokal-Dusel gegen starke Freiburger U23

Außenstürmer Isaiah Young (r.) verwandelte den entscheidenden Elfmeter für RWE in Bocholt. | Foto: Markus Endberg
  • Außenstürmer Isaiah Young (r.) verwandelte den entscheidenden Elfmeter für RWE in Bocholt.
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Drittligist Rot-Weiss Essen hat im Niederrheinpokal des Finale erreicht und spielt am 3. Juni gegen Rot-Weiß Oberhausen um den Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. Der Auftritt des Favoriten im Halbfinale am Dienstagabend beim 1. FC Bocholt gab allerdings keinen Anlass dazu, die seit Wochen steigende Zahl an Pessimisten im Umfeld der Hafenstraße etwas zu beruhigen. Dass sich Enttäuschte im Fanblock gar zu rassistischen Äußerungen gegen RWE-Spieler hinreißen ließen, geht allerdings entschieden zu weit.

Trotz des frühen Führungstores von Ron Berlinski (5.) fehlten den Essenern wieder einmal die Ideen, um den Regionalliga-Aufsteiger in die Schranken zu weisen. Nach dem späten 1:1-Ausgleich (85.) ging es bis ins Elfmeterschießen, in dem den Rot-Weissen nach dem Fehlschuss von Kapitän Felix Bastians ein Debakel drohte. Entsprechend groß war die Erleichterung, als zwei Bocholter scheiterten und Isaiah Young zum 6:5 traf.
"So haben wir uns das nicht vorgestellt. Wir haben den Gegner aufgebaut", kritisierte RWE-Trainer Christoph Dabrowski, der selbst zunehmend unter Druck gerät. Schließlich hat seine Truppe aus den letzten vier sieglosen Drittligaspielen nur einen Punkt geholt. Das Polster auf die Abstiegsränge beträgt zwar noch fünf Punkte, doch ist angesichts der nun folgenden schweren Aufgaben mehr als nur ein Murren aus der Fanszene zu vernehmen. Dem 44-Jährigen wird zunehmend Konzeptlosigkeit vorgeworfen, seine Rochade mit Kapitän Felix Bastians wurde scharf kritisiert. Beim 0:3 in Saarbrücken durfte sich der 34-Jährige als Mittelstürmer versuchen, bei der 1:3-Heimschlappe gegen Wehen Wiesbaden stand er im Zentrum einer Dreier-Abwehrkette, in der sein rechter Nebenmann José-Enrique Rios Alonso an allen Gegentoren beteiligt war.

Zwölf Spiele ungeschlagen

Mit dem SC Freiburg II gastiert am Samstag (14 Uhr, MagentaSport) der Überraschungszweite an der Hafenstraße. Die Breisgauer Nachwuchstalente können zwar nicht in die Zweite Liga aufsteigen, doch sie können sich für den Bundesliga-Kader empfehlen und treten entsprechend selbstbewusst auf. Seit zwölf Spielen (neun Siege, drei Unentschieden) sind sie ungeschlagen.
Ihre einzige Heimniederlage kassierte die U23 ausgerechnet im Hinspiel. Die Erinnerung an das 3:0 sollten die Rot-Weissen in positive Energie ummünzen. Allerdings haben sie aus den letzten vier Spielen nur einen Punkt geholt. Zudem fällt mit Rechtsverteidiger Andreas Wiegel (5. Gelbe Karte) einer der Besten aus.

Autor:

Michael Köster aus Essen

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