RWE-Legende Hansi Dörre wird 75 Jahre alt
In allen sieben Bundesliga-Spielzeiten am Ball
Wenn an die Bundesliga-Jahre von Rot-Weiss Essen erinnert wird, dann fallen meist die Namen der Offensivkräfte: Willi Lippens, Manni Burgsmüller oder Horst Hrubesch standen im Rampenlicht. Allerdings braucht eine gute Mannschaft nicht nur Künstler und Torjäger, sondern auch Arbeiter. Einer der fleißigsten war Defensiv-Allrounder Hansi Dörre, der als einziger in allen sieben Bundesliga-Spielzeiten das RWE-Trikot trug. Am 14. November feiert der Bergeborbecker Junge seinen 75. Geburtstag.
Hansi Dörre ist ein Rot-Weisser seit Kindheitstagen. Seine Karriere begann im Meisterschaftsjahr 1955. Der damals Neunjährige spielte an der Hafenstraße praktisch in direkter Nachbarschaft zu seinem Elternhaus. Als er im Alter von 18 Jahren den Sprung in die Vertragsmannschaft schaffte, lautete seine Wohnadresse Hafenstraße 69. Das Haus liegt direkt neben dem heutigen Hafenstübchen.
Sein Kampfgeist und seine Bereitschaft, 90 Minuten zu marschieren und sich bedingungslos für die Mannschaft einzusetzen, waren Eigenschaften, die ihn zu einem Publikumsliebling im Georg-Melches-Stadion machten. Der nur 1,66 Meter große Dörre war kein Fußballästhet, sondern verkörperte das, was die Menschen im Ruhrgebiet am Fußball besonders schätzten: Auf dem Platz zu ackern und alles zu geben. Diese Grundeinstellung war für den gelernten Buchdrucker selbstverständlich. Und so kam das Talent bereits in seinem ersten Seniorenjahr 1965/66 unter Trainer Fritz Pliska auf 18 Ligaspiele in der Regionalliga West und sechs Einsätze in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga.
Drei Aufstiege und drei Abstiege
1969 und 1973 stieg Hansi Dörre noch zwei weitere Male mit RWE auf, erlebte allerdings auch die Bundesliga-Abstiege 1967, 1971 und 1977 mit. In der höchsten deutschen Spielklasse kam der Mittelfeldspieler auf 120 Einsätze und erzielte acht Tore. Insgesamt bestritt das RWE-Eigengewächs zwischen 1965 und 1978 272 Punktspiele für die Rot-Weissen, ehe er zum FV Bad Honnef wechselte. Dort führte ein Achillessehnenriss aber nur wenig später zum Ende der aktiven Laufbahn.
Autor:Michael Köster aus Essen |
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