Trainer-Hammer in der Regionalliga
Ex-HSV-Trainer Christian Titz übernimmt RWE
Riesen Überraschung an der Hafenstraße. Ex-HSV-Trainer Christian Titz übernimmt zur neuen Saison Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen und tritt damit die Nachfolge des gestern beurlaubten Karsten Neitzel an. Auf der heutigen Pressekonferenz erklärt Titz, dass er mit RWE in den nächsten zwei Jahren "nach oben" will.
Es ist genau 12.04 Uhr, als Christian Titz zum ersten Mal den Medienbereich im Stadion Essen betritt und gut gelaunt die anwesenden Journalisten begrüßt. Der 47-jährige, der zuletzt den Hamburger SV in der 1. und 2. Bundesliga betreute, sieht in dem Wechsel zum Viertligisten keinen Rückschritt, sondern eine Chance.
Titz kennt RWE bereits gut
"Ich wollte in einem Verein arbeiten, wo Werte vermittelt werden. RWE kenne ich gut, da meine Frau aus Aachen kommt und wir lange in NRW gelebt haben. Ich habe in letzter Zeit alle Topspiele der Regionalliga angeschaut und genau analysiert. RWE hat für einen Regionalligisten eine sehr gute Infrastruktur mit dem Stadion und dem Nachwuchsleistzungszentrum."
NLZ soll größeren Stellenwert einnehmen
Letzteres soll unter Titz in Zukunft einen noch größeren Stellenwert einnehmen. "Die Spieler sollen mit dem Verein wachsen und für unsere Werte eintreten." Als Essener Werte nennt Titz Bodenständigkeit. "Unsere Spieler müssen begreifen, was RWE für die Fans und die Stadt bedeutet. Die Menschen hier wollen Mentalität und Spieler, die sich mit dem Verein identifizieren sehen. Viele leben den Verein." Daher soll bei Rot-Weiss in Zukunft vermehrt auf Spieler aus der Region gesetzt werden. "Wir wollen uns von unten nach oben entwickeln."
Es wird wieder eine U21 geben
Um das besser zu steuern, gibt es in Kürze auch wieder eine U21-Mannschaft, wie Vorstand Marcus Uhlig ankündigt. Der 48-Jährige ist glücklich über die Verpflichtung von Titz und sieht diese nicht als selbstverständlich an. "Ich freue mich sehr, dass Christian sich für die Herausforderung bei Rot-Weiss Essen entschieden hat." Komplettiert wird das Trainerteam drurchaus überraschend durch die bisherigen Co-Trainer von Karsten Neitzel.
Kein Streit mit Neitzel
"Ich möchte noch einmal klarstellen, dass nichts vorgefallen ist. Es gab keinen Streit. Ich hatte gute und intensive Gespräche mit Karsten. Letztendlich hat sich aber die Option mit Christian ergeben, und wir haben uns entschieden, einen neuen Weg einzugehen. " Um diesen auch mit neuen Trainingsmöglichkeiten zu gehen, wünscht sich Titz einen weiteren Co-Trainer. "Dann kann in Kleingruppen auch individulisierter trainiert werden." Titz hat ganz genaue Vorstellungen von seinem Spielsystem. "Wir wollen dominant auftreten und die Gegner bespielen. Sobald wir den Ball erobert haben, müssen wir ins Gegenpressing umschalten." Die offensive Herangehensweise kann durchaus überraschend gewertet werden, zumal sich in den letzten zehn Jahren zwölf Trainer an der Hafenstraße versucht haben. Doch keiner schaffte es, langfristige Stabilität in die Mannschaft zu bringen.
"Wir sind ja nicht angetreten, um gegen den Abstieg zu spielen"
Titz erklärt jedoch: "Wir sind ja nicht angetreten um gegen den Abstieg zu spielen. Wir wollen nach oben." Dazu hat der gebürtige Mannheimer bis zum 30. Juni 2021 Zeit. Dann endet sein Vertrag an der Hafenstraße.
Meinen Kommentar zu der Verpflichtung von Christian Titz als neuen Trainer lesen Sie hier.
Den Bericht zum Aus von Karsten Neitzel finden sie hier.
Zu einer Gallerie der RWE-Trainer der letzten zehn Jahre gelangen Sie hier.
Autor:Christian Schaffeld aus Oberhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.