Stimmungsvoller Saisonauftakt der Essener Ruderer
Allzeit gute Fahrt

Lothar Rust vom EWRC konnte Willi Hummels vom NRW-Ruderverband, Bürgermeister Rudi Jelinek, MdB Matthias Hauer, MdL Fabian Schrumpf und ERRV-Vorstand André Ströttchen begrüßen. 
Foto: Henschke
  • Lothar Rust vom EWRC konnte Willi Hummels vom NRW-Ruderverband, Bürgermeister Rudi Jelinek, MdB Matthias Hauer, MdL Fabian Schrumpf und ERRV-Vorstand André Ströttchen begrüßen.
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Das traditionelle Anrudern des Essener Ruder-Regattavereins war diesmal zu Gast beim Essen-Werdener Ruderclub von 1896. Bürgermeister Rudi Jelinek gab das Startsignal für die Saison 2022 auf dem Baldeneysee.

Am Sonntagmorgen sammelten sich Ruderboote unterschiedlichster Größe vom Einer bis hin zum Achter auf Höhe des EWRC-Steges und warteten auf das offizielle Startkommando. Bewundernswert stoisch hielten sie aus bei kaum vier Grad Celsius und leichtem Schneegeflöckel. Die meisten Teilnehmer, nämlich 36, kamen vom Ruderklub am Baldeneysee und waren vom anderen Ufer herübergerudert. Gastgeber EWRC (29) und die Ruderriege des ETuF (13) waren ebenfalls stark vertreten.

Größtes Wassersportrevier

Heike Pöppinghaus und Lothar Rust vom Gastgeber konnten den Vorstandssprecher des NRW-Ruderverbandes Willi Hummels ebenso begrüßen wie Weisse-Flotte-Chef und Seemanager Boris Orlowski, in jungen Jahren selbst erfolgreicher Ruderer. Die Politik war vertreten durch MdB Matthias Hauer und MdL Fabian Schrumpf. Dann war es soweit. Essens Bürgermeister Rudi Jelinek hatte Mitleid mit den fröstelnden Ruderern: „Heute ist es doch recht frisch und die Sonne hat sich leider wieder verzogen. Dann will ich sie mal auf die Reise schicken.“
Endlich dürfe man wieder gemeinsam in die Saison starten, nachdem das traditionelle Anrudern zweimal ausfallen musste: „Der Frühling hält Einzug und das Leben kehrt zurück auf  den Baldeneysee.“ Essen sei ohne seinen See, ohne seine Ruderer kaum vorstellbar: „Hier auf dem größten Wassersportrevier in NRW ist immer eine Menge los. Der Rudersport hier hat eine lange Tradition.“ Wie der EWRC, der im vergangenen Jahr sein 125. Jubiläum hatte und nun mit Verzögerung auch feiere. Dann gab der Bürgermeister das Flaggensignal und die Ruderer legten sich mächtig in die Riemen.

Hügelregatta im Mai

Der Essener Ruder-Regattaverein wurde 1974 gegründet. Erster Vorsitzender war Gunther Kaschlun, unter dessen Federführung die Regattastrecke technisch entwickelt und seitdem laufend modernisiert wurde. Zu den Aufgaben des ERRV gehört die Durchführung größerer Regatten und Deutscher Meisterschaften. Das Highlight der vor- und nacholympischen Jahre ist die traditionelle Internationale Hügelregatta, die 102. Austragung findet am 14. und 15. Mai statt.
Seit 2012 ist André Ströttchen vom EWRC Vorsitzender des ERRV. Er verwies auf die über dem Steg flatternde Ukraine-Fahne: „Soll man heute feiern? Wir alle stehen unter dem Eindruck des Krieges. Das, was wir in Deutschland haben, ist nicht selbstverständlich. Wir haben Frieden, wir haben einen Rechtsstaat.“ Umso mehr wolle man die Schicksale nicht vergessen und konkret helfen. So rief Ströttchen auf zu einer Spendensammlung zugunsten der ukrainischen Junioren-Nationalmannschaft der Ruderer, die in Hannover gestrandet sei und dort trainiere für die Europameisterschaften im Mai.

Großzügige Boots-Spenden

Lothar Rust leitete über zu zwei Bootstaufen. Solche Boote können schnell über 10.000 Euro kosten. Als großzügige Firmen-Spende konnte der Einer „Kohlenpott“ getauft werden. Für einen schnittigen Doppelzweier zeichnete Peter Lindner verantwortlich. Das langjährige EWRC-Mitglied betonte, er denke sehr an die Jugend, daher seine Spende. Lothar Rust hielt noch eine scherzhafte Erklärung des Bootsnamens „Pelican two“ bereit: „Ich denke mal, das bedeutet Peter-Lindner-Kahn.“ Der Spender taufte das Boot von außen und innen und sagte den traditionellen Spruch: „Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.“
Im Anschluss luden Heike Pöppinghaus und Lothar Rust noch ein zum Büffet mit Handfestem und wohltuenden Getränken. Bald wird richtig groß gefeiert am Werdener Hardenbergufer. Der Essen-Werdener Ruderclub von 1896 zählt zu den ältesten, traditionsreichsten und mit mehreren Olympia- und WM-Teilnehmern auch zu den erfolgreichsten Rudervereinen des Landes. Anlässlich des Besuchs des deutschen Kaiserpaares auf Villa Hügel 1897 machte eine Parade der Ruderer mächtig Eindruck. Der Geheime Kommerzienrat Krupp spendete dem noch jungen Club 200 Goldmark für einen „Blitz“ genannten Vierer, der dann 20 Jahre lang Regattasiege einfuhr. Am 27. August möchte der EWRC seine bisher durch Corona verhinderte große Jubiläumsfeier nachholen. Bei hoffentlich deutlich angenehmeren Temperaturen…

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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